Schallmeiner/Grüne: Drogenbericht ist Bestätigung für Novelle des Tabak- und Nichtraucher:innen-Schutzgesetzes
Als „Bestätigung für die Notwendigkeit einer Novelle des Tabak- und Nichtraucher:innen-Schutzgesetzes“ bezeichnet heute der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, die Berichte über den neuen Drogenbericht. So zeigt sich, dass der Konsum von Nikotinbeuteln zunimmt. In der Altersgruppe von 15 bis 34 Jahren konsumieren bereits 1,9 Prozent täglich und 2,1 Prozent gelegentlich Nikotinbeutel. Besonders dramatisch wird es, wenn man diese Zahlen herunterbricht: So konsumieren mehr als 13 Prozent aller 15-Jährigen bereits Nikotinbeutel, 3,1 Prozent tun dies sogar täglich. Gleichzeitig gibt es keine Langzeiterfahrungen oder -studien zu den Gefahren von hochdosiertem und direkt abgegebenem Nikotin, speziell bei jungen Menschen. Schallmeiner dazu: „Aus diesem Bericht geht klar hervor, dass wir ein immer größer werdendes Problem bei den sogenannten 'Nikotinpouches' bekommen. Diese müssen Zigaretten dringend und endlich rechtlich gleichgestellt werden. Dass hier seitens der ÖVP bisher keine Bereitschaft bestand, sich zu bewegen und die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagene Novelle umzusetzen, ist angesichts der vorliegenden Zahlen grob fahrlässig“.
Auch der restliche Bericht betont aus Sicht Schallmeiners die Dringlichkeit eines umfassenden Ansatzes zur Suchtprävention, der alle Stakeholder im System einbezieht. „Wenn Österreich als 'Hochkonsumland' für Alkohol und Nikotin bezeichnet wird, dann ist das keine Auszeichnung, sondern beschreibt schlicht eine ernsthafte Problemstellung für unser Gesundheitssystem. Immer noch wird vor allem Alkohol als 'Part of the game' gesehen. Ich halte gerade selber bewusst einen „Dry January“, und ernte bei jeder Gelegenheit, bei der ich angebotenen Alkohol ablehne, verwunderte Reaktionen. Problematisches Trinkverhalten wird gesellschaftlich gerne beschönigt, während die zugrundeliegenden Probleme, die zu diesem Verhalten führen, oft ignoriert werden.“
Die Idee von „Prävention auf Augenhöhe“ wird in diesem Kontext besonders hervorgehoben. „Es ist entscheidend, dass Präventionsmaßnahmen nicht nur von oben herab vermittelt werden, sondern dass sie die Lebensrealitäten der Menschen berücksichtigen und in einen Dialog treten. Studien zeigen, dass Jugendliche und junge Erwachsene zunehmend Nikotinprodukte konsumieren; mehr als 13 Prozent der 15-jährigen greifen zum Nikotinbeutel. Hier muss ein Umdenken stattfinden: Verbote alleine nutzen auch nichts, Aufklärung und Unterstützung müssen im Vordergrund stehen, damit Menschen für sich selbst gute Entscheidungen treffen können“, sagt Schallmeiner.
„Die Aufgabe betrifft alle Stakeholder im System. Prävention darf nicht wie eine heiße Kartoffel hin- und hergeschoben werden. Wir müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um den Herausforderungen des Suchtverhaltens in unserer Gesellschaft gerecht zu werden“, sagt Schallmeiner abschließend.
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