Mehr als 200.000 Unterschriften gegen Mineralöl in Lebensmitteln
Über 200.000 Bürger:innen aus ganz Europa haben eine klare Botschaft an die EU-Kommission gesendet: Gesundheitsgefährdende Mineralölverunreinigungen haben in Lebensmitteln nichts zu suchen! Bei einer Protestaktion vor dem Sitz der Kommission übergaben foodwatch-Vertreter:innen die Unterschriften nun an die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE).
Die Konsument:innenorganisation kritisierte die geplante EU-Verordnung als unzureichend: Die vorgesehenen Grenzwerte seien zu hoch, Übergangsfristen zu lang und Berechnungen bei Mehrkomponenten-Produkten zu kompliziert. Bereits 2022 hatten sich die EU-Mitgliedstaaten auf strengere Werte geeinigt – foodwatch fordert deren sofortige Umsetzung.
Der Direktor für Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation der DG SANTE, Klaus Berend, betonte die entscheidende Rolle von foodwatch bei der Regulierung von Mineralöl in Lebensmitteln. Er machte deutlich, dass die aktuelle Gesetzesinitiative direkt auf die Beharrlichkeit und den langjährigen Einsatz der Organisation zurückzuführen sei.
„Klaus Berend hat es auf den Punkt gebracht: Die Regulierung von Mineralöl ist ein direkter Erfolg der foodwatch-Kampagne. Diese Aussage bestätigt, wie wirkungsvoll unser Einsatz für den Verbraucher:innenschutz ist – ein großartiger Erfolg für uns und alle Konsument:innen!“, zeigt sich Thomas Kainberger, Campaigner bei foodwatch Österreich, kämpferisch.
Zum Abschluss der Aktion überreichten die Aktivist:innen symbolische Seifen mit der Botschaft: „Don’t get your hands dirty – macht euch nicht die Hände schmutzig!“ Ein klarer Appell an die EU-Politiker:innen, sich nicht von der Industrie beeinflussen zu lassen.
Rückblick und Hintergründe:
foodwatch veröffentlichte 2015 den ersten internationalen Mineralöl-Test: 43 % der damals getesteten Lebensmittel enthielten potenziell krebserregende Mineralöle. Eine Protestwelle mit über 115.000 Unterstützer:innen setzte erste Hersteller unter Druck, doch verbindliche Grenzwerte fehlten. Nach weiteren foodwatch-Tests – darunter alarmierende Befunde in Babymilchpulver – kündigte die EU-Kommission 2017 ein Monitoring-Programm an. Ein wichtiger Schritt folgte 2020: Ein erster Grenzwert für Babymilch wird eingeführt, doch für alle anderen Lebensmittel fehlen weiterhin strikte Vorgaben. Mit der aktuellen EU-Gesetzesintiative soll diese Lücke endlich geschlossen werden. [1]
Quellen:
[1] foodwatch: “ Mineralöl – dazu arbeitet foodwatch schon lange“ 09.12.2021 (abgerufen am 28.01.2025)
Weiterführende Informationen:
Über foodwatch Österreich:
foodwatch Österreich setzt sich mit kraftvollen Kampagnen für die Rechte der Konsument:innen im Lebensmittelbereich ein. Wir kämpfen für transparente Informationen, den umfassenden Schutz der Konsument:innen vor den Interessen der Lebensmittelindustrie sowie sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle. Unabhängig von Staat und Wirtschaft finanziert sich foodwatch ausschließlich durch Spenden und verzichtet auf Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen. So bleibt die Organisation frei und glaubwürdig in ihrer Arbeit. foodwatch engagiert sich auf nationaler und EU-Ebene für nachhaltige Veränderungen und ist derzeit in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich aktiv.
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