„kulturMontag“: Stimmungsbild der Kulturszene, Holocaust-Gedenken, Kultur-Opfer der L.A.-Brände, „Die Zauberflöte“-Premiere | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„kulturMontag“: Stimmungsbild der Kulturszene, Holocaust-Gedenken, Kultur-Opfer der L.A.-Brände, „Die Zauberflöte“-Premiere

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Clarissa Stadler präsentiert am 27. Jänner 2025 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON einen thematisch breit gefächerten „kulturMontag“. So bringt die Sendung u. a. ein Stimmungsbild der heimischen Kulturszene zu den aktuellen Koalitionsverhandlungen, berichtet anlässlich des Holocaust-Gedenktags von aktuellen Projekten, wie u. a. einem Museum zu Ehren des 2021 verstorbenen Künstlers und Shoah-Überlebenden Arik Brauer, widmet sich dem durch die anhaltenden Großbrände in L.A. bedrohten kulturellen Erbe und blickt auf die Premiere der Neuinszenierung von Mozarts Opernhit „Die Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper exakt am 269. Geburtstag des Komponisten. Anschließend an das Magazin steht anlässlich seines 85. Geburtstags die Dokumentation „Licht und Raum – Der Architekt Boris Podrecca“ (23.15 Uhr) auf dem Programm.

Kunst und Politik – Ein Stimmungsbild aus der Kultur

Anlässlich der ersten Verhandlungsrunde der Untergruppe für Medien und Kultur im Rahmen der Koalitionsgespräche betonen Kulturschaffende und Vertreter:innen von Kulturinstitutionen öffentlich die zentrale Rolle von Kunst und Kultur für Österreich als Kulturnation und heben die gesellschaftspolitische Verantwortung hervor, die eine zukünftige Regierung zu tragen habe. Mehr als 250 Künstler:innen haben einen Offenen Brief an die ÖVP gerichtet, die Senatsvorsitzenden der Kunstuniversitäten haben ein Memorandum verfasst, Österreichs Landestheater veröffentlichten ein gemeinsames Statement zum Stellenwert von Kunst und Kultur, und Kulturschaffende äußern sich in der nationalen wie internationalen Presse. Der „kulturMontag“ mit einem Stimmungsbild, in dem Rainhard Fendrich, Klaus Albrecht Schröder, Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Monika Sommer oder Milo Rau Stellung nehmen.

Über Leben – Gedenken an die Opfer des Holocaust

Er war Liedermacher, Künstler, Holocaust-Überlebender, glühender Antifaschist und vor allem ein Menschenfreund: Arik Brauer, ein Ausnahmetalent, das sich in zahlreichen Kunstformen einen Namen gemacht hat. Nur wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag ist er 2021 verstorben. Sein Vater kam in der NS-Zeit in einem Konzentrationslager ums Leben, er selbst überlebte in einem Versteck. Mit der Erfahrung von Antisemitismus, Verfolgung und Mord in dieser dunklen Zeit aufgewachsen, wurde Brauer zum kritischen Citoyen. Er mischte sich ein, erhob seine Stimme für Freiheit, Demokratie und Solidarität. Seine Bilder wie sein gesellschaftspolitisches Engagement sind in das kollektive Gedächtnis eingegangen. Bis zuletzt blieb er ein wacher Weltbürger und Mahner. Seine Tochter Timna Brauer, selbst Musikerin und Autorin, hält das Erbe ihres Vaters hoch. Nun soll im Wiener Augarten mit der „Arik-Brauer-Lounge“ ein Museum entstehen, ein neues Buch mit unveröffentlichten Bildern aus seiner Jugend ist derzeit in Produktion und das Lieblingslied ihres Vaters „Mir lebn ejbig“ hat sie gemeinsam mit ihren Kindern als Videoclip vertont. Der „kulturMontag“ berichtet anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (Details zum ORF-Schwerpunkt unter presse.ORF.at) über die Projekte.

Flammendes Inferno – Kulturelles Erbe in L.A. in Gefahr

Seit rund zwei Wochen wird die südkalifornische Millionenstadt Los Angeles von verheerenden Bränden in Atem gehalten. Wissenschafter:innen sehen die Ursachen für jene Extremwetterereignisse im Klimawandel. Und dennoch zweifelt der gerade angelobte US-Präsident Donald Trump die menschengemachte Erderwärmung an und hat in einer seiner ersten Amtshandlungen gar den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen beschlossen. Für den Kampf gegen die Klimakrise sei das verheerend, so Fachleute – aber auch für die US-Wirtschaft. Nun hat ein neuer Flächenbrand nördlich von L.A. Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Für die Opfer der Brandkatastrophe werden Stars wie Stevie Wonder und Billie Eilish Ende Jänner zwei Benefizkonzerte geben. Bei der Oscar-Verleihung will Hollywood die Widerstandsfähigkeit der Stadt der Träume hervorheben, wie Academy-Präsidentin Janet Yang am Tag der Nominierungen bekannt gegeben hat. Für die Filmbranche ist die Situation schwierig, mussten doch Dreharbeiten abgebrochen und die Filmstudios geschlossen werden. Zu den Opfern des „Palisades Fire“ zählt auch das Archiv des Komponisten Arnold Schönberg: das Haus des Belmont-Musikverlags, der sich der Verbreitung seiner Werke widmete, wurde bei den Bränden zerstört, wie Enkel Randy Schoenberg im Interview berichtet. Auch wenn das Feuer gebändigt werden sollte, drohen weitere Gefahren. Durch Erdrutsche im Brandgebiet könnten weiter Kulturstätten in Gefahr sein. Etwa die Villa Aurora, die für den aus Nazi-Deutschland geflohenen Dichter Lion Feuchtwanger zum Domizil im Exil und später Treffpunkt für Künstler:innen und Intellektuelle wurde sowie auch heute noch für Oscar-Empfänge der deutschen und österreichischen Filmschaffenden dient. Auch das architektonisch bahnbrechende Bauwerk des Österreichers Rudolph Schindler, das heute als Unterkunft für österreichische Stipendiaten dient, könnte betroffen sein. Der „kulturMontag“ mit einem Lokalaugenschein.

Prüfungen des Lebens – Neuinszenierung „Die Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper

Exakt an Mozarts 269. Geburtstag, am 27. Jänner 2025, wartet die Wiener Staatsoper mit einer Neuinszenierung seines Superhits „Die Zauberflöte“ auf. Schon die Uraufführung im Jahr 1791 geriet mit ihren spektakulären Bühnenideen zur Steilvorlage für spätere Generationen. Auch diese Produktion rund um die Liebesgeschichte mit Hindernissen zwischen Tamino und seiner angebeteten Pamina dürfte außergewöhnlich und lustig werden, wie die tschechisch-schweizerische Regisseurin Barbora Horáková verrät. Mit ihrem Debüt an der Wiener Staatsoper will sie eine Mischung aus den magischen Welten eines Harry Potter sowie der Schmetterlingsfee-Barbie Mariposa liefern und somit zeitgemäße Fantasy-Literatur mit Mozarts Zauberoper verknüpfen. Auch „Tamino“ Julian Prégardien und „Papageno“ Ludwig Mittelhammer debütieren in dieser Produktion am Haus am Ring. Wird die Neuinszenierung dieses verrückten Stücks voller Ohrwürmer, die so brillant komponiert sind, dass sie zugleich Volksstücke wie Hochkultur repräsentieren, fantastisch oder ein Eklat? Der „kulturMontag“ bringt einen Produktionsbericht sowie eine Einschätzung von Peter Schneeberger gleich nach der Premiere. Der ORF überträgt „Die Zauberflöte“, bei der Bertrand de Billy das Dirigat übernommen hat, am 7. Februar live-zeitversetzt um 21.20 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON.

Dokumentation „Licht und Raum – Der Architekt Boris Podrecca“ (23.15 Uhr)

Kaum ein Architekt verkörpert den Kosmopoliten dermaßen idealtypisch wie Boris Podrecca. 1940 geboren in Belgrad, aufgewachsen in Laibach und Triest, ausgebildet in Wien, tätig in ganz Europa. Der Film von Marti Traxl ist eine Art Roadmovie zu den zahlreichen Stationen seines Lebens und Werkes, von Istanbul, Belgrad über Dubrovnik und Triest bis nach Wien. Boris Podrecca, der am 30. Jänner seinen 85. Geburtstag feiert, sprach in dieser anlässlich seines 80ers entstandenen Produktion mit Martin Traxl über die Möglichkeiten des Zusammenlebens, die Grundbedürfnisse des Menschen, die Entwicklung von Behausungen, kulturelle Prägungen und die Zusammenhänge von Orient und Okzident. Themen sind aber auch das Phänomen Stadt und seine Zukunft, Ästhetik und Funktionalität sowie der Umgang mit Licht und Raum.

Weitere Details zum Programm sind unter presse.ORF.at abrufbar.

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