Recruiting im Wandel: Eine Dekade BEST RECRUITERS im DACH-Raum
Seit 10 Jahren beleuchtet die BEST-RECRUITERS-Studie die Qualität von Bewerbungsprozessen im gesamten DACH-Raum, zeigt Entwicklungen und Herausforderungen im Recruiting auf und liefert klare Handlungsimpulse für Arbeitgeber. Seit 2025 übernimmt Christian Pasteka die Studienleitung von Agnes Koller, die nach einer Dekade weiterhin als wissenschaftliche Beirätin mit ihrer Expertise unterstützen wird. Eine Dekade voller Veränderung und Fortschritt – und voller Themen, bei denen es auch nach zehn Jahren noch Luft nach oben gibt:
- Schweiz als Vorreiter: Das beste Recruiting in der DACH-Region im Jubiläumsjahrgang kommt von derMigros Bank.
- Social Media wurde absolut unverzichtbar: Was vor zehn Jahren noch skeptisch betrachtet wurde, ist heute Standard – fast alle Unternehmen setzen auf Plattformen wie LinkedIn; vor 10 Jahren waren es nur rund 40 Prozent.
- Mobile Recruiting etabliert, aber verbesserungswürdig: Karriere-Websites sind inzwischen mobil optimiert, doch Bewerbungsformulare sind oft noch zu kompliziert und zu lang – vier von zehn Formularen enthalten mindestens 20 Felder.
- Digitalisierung verbessert Effizienz, aber der Dialog leidet: E-Mail hat den Brief in der Bewerberkommunikation vollständig ersetzt, auch wenn die effizient steigert, bleibt die persönliche Ansprache oft auf der Strecke
Spitzenreiter im Jubiläumsjahrgang: Migros Bank auf Platz 1
Der Gesamtsieg des Jubiläumsjahrgangs 2023/24 geht an die Migros Bank aus der Schweiz. Patrick Wolf, Leiter Human Resources, unterstreicht die Freude über die Auszeichnung: „Die Auszeichnung motiviert uns, uns kontinuierlich zu verbessern. Das Ergebnis zeigt: Wir sind zugänglicher und für Bewerbende verständlicher geworden. Es freut uns riesig, dass wir als Top-Arbeitgeberin verstärkt und mit unseren Werten als gewinnend wahrgenommen werden.“
Die DACH-Top-10 im Überblick:
1. Migros Bank AG (CH) | 2. Bundesrechenzentrum GmbH (AT) | 3. Graubündner Kantonalbank (CH) | 4. Deloitte Österreich (AT) | 5. OTTO (GmbH & Co KG) (DE) | 6. Vienna Insurance Group AG (AT) | 7. Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH (AT) | 8. voestalpine AG (AT) | 9. RheinEnergie AG (DE) | 10. HOFER KG (AT)
Das DACH-Ranking des Jubiläumsjahrgangs ist auf der Website verfügbar.
Ergebnisse im Überblick:
Social Media im Wandel: Neue Chancen durch gezieltes Targeting„Als wir vor zehn Jahren mit der DACH-weiten Studie gestartet sind, mussten wir viele Arbeitgeber noch davon überzeugen, Social Media überhaupt für Recruiting zu nutzen“
, erzählt Agnes Koller. Heute sind beinahe alle Arbeitgeber auf zumindest einer Plattform aktiv – allen voran LinkedIn, wo mittlerweile 92 Prozent ein Unternehmensprofil angelegt haben. Vor zehn Jahren waren es hier noch etwa vier von zehn Unternehmen.
„Die große Herausforderung der kommenden Jahre wird sein, die richtigen Zielgruppen zielgenau auf den passenden Plattformen zu erreichen“
, erklärt der neue Studienleiter Christian Pasteka. Gleichzeitig sei Vorsicht geboten, nicht jede neue Plattform eigne sich langfristig für erfolgreiches Recruiting. „Auf großen Plattformen mit heterogenen User-Gruppen wird Targeting weiterhin an Relevanz gewinnen“
, meint Pasteka, „gleichzeitig gilt es, zu erkennen, welche der ‚neuen‘ Plattformen sich behaupten werden – und wo man besser die Finger davon lassen sollte.“
Mobil bewerben: An Bildschirm angepasst, aber nicht an Nutzer
Karriere-Websites sind heute fast überall mobil optimiert – eine enorme Verbesserung im Vergleich zu vor 10 Jahren, als weniger als ein Viertel der Seiten smartphonefähig waren.
„Damals war es noch vollkommen unüblich, sich mittels Smartphone nach Jobs zu suchen oder sich gar zu bewerben“
, lässt Koller die letzte Dekade Revue passieren.
Daher legt die Studie seit 2022 ein genaueres Augenmerk auf die Usability: „Da die Optimierung der Karriere-Auftritte und Bewerbungsmöglichkeiten für Mobilgeräte nun grundsätzlich gegeben ist, schauen wir bereits genauer hin: Wie funktioniert der Bewerbungsprozess wirklich? Und hier sehen wir noch viel Luft nach oben – beispielsweise beinhalten vier von zehn Formularen mehr als zwanzig Felder. Da ist das Bewerbungsformular zwar an die Bildschirmgröße angepasst, aber nicht an die Bedürfnisse der Nutzer:innen. Hier ist noch einiges zu tun“
, lässt Christian Pasteka als Handlungspotenzial erkennen.
Digitalisierung brachte keine Verbesserung der Ansprechbarkeit, aber kürzere Wartezeiten
Die Digitalisierung hat die Kommunikation auch im Recruiting vereinfacht: Physische Postfächer und Briefrückmeldungen gehören der Vergangenheit an. „Als ich die Studienleitung übernommen habe, hatten wir noch physische Postfächer, um Absagen per Brief zu empfangen. Damals kamen rund sieben Prozent der Rückmeldungen noch ausschließlich auf dem Postweg“
, betont Koller. Auch die Wartezeit hat sich verkürzt: Vor 10 Jahren musste mehr als ein Drittel der Bewerber:innen länger als 20 Werktage warten, um zu erfahren, ob ihre Bewerbung in die nächste Runde gekommen war; heute sind dies immerhin nur knapp 20 Prozent.
Bei der Ansprechbarkeit hat sich hingegen nicht viel verändert: Nach wie vor enthalten rund vier von zehn Stellenanzeigen keine Ansprechperson für Rückfragen; ein Wert, der innerhalb von zehn Jahren gerade um fünf Prozentpunkte gesunken ist. Pasteka sieht hier Handlungsbedarf: „Durch die Digitalisierung der Recruiting-Prozesse kann der persönliche Aspekt an anderen Stellen leiden, beispielsweise, wenn Vorstellungsgespräche als automatisierte Video-Interviews durchgeführt werden. Digitalisierung sollte aber nicht auf Kosten der persönlichen Ansprache gehen.“
Diagramme der 10-Jahres-Entwicklung stehen hier zur Verfügung.
Neue Führung: Christian Pasteka übernimmt seit Jahreswechsel die Studienleitung
Nach zehn Jahren übergibt Agnes Koller die Studienleitung an Christian Pasteka. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und darauf, die BEST-RECRUITERS-Studie in eine spannende Zukunft zu führen. Die letzten zehn Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, Veränderungen im Recruiting zu begleiten und neue Standards zu setzen“
, sagt Pasteka. Agnes Koller wird die Studie als wissenschaftliche Beirätin weiterhin begleiten.
Das BEST-RECRUITERS-PORTAL eröffnet neue Möglichkeiten:
Mit dem Start des BEST-RECRUITERS-PORTALS ab Ende Januar 2025 wird der Zugang zu den Studienergebnissen revolutioniert. Das Portal ermöglicht es Arbeitgebern, ihre Ergebnisse individuell abzurufen, mit anderen zu vergleichen und von Best Practices zu lernen. Alle Infos zu den gesamten Portal-Features sind hier abrufbar.
Über BEST-RECRUITERS
Seit 2010 untersucht BEST RECRUITERS jährlich die Recruiting-Qualität der größten Unternehmen in Österreich nach Umsatz und Zahl der Mitarbeitenden. Initiiert wurde die Studie 2010 in Österreich, 2011 folgte die Erweiterung nach Deutschland und 2013 in die Schweiz und Liechtenstein.
Der Kriterienkatalog wird laufend überarbeitet und in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Studienbeirat an aktuelle Entwicklungen im HR-Bereich angepasst. Der internationale Beirat setzt sich zusammen aus Univ. Prof. Dr. Wolfgang Elšik, stv. Vorstand des Instituts für Personalmanagement der Wirtschaftsuniversität Wien, Kuno Ledergerber, ehemaliger Leiter des Zentrums für Human Capital Management an der ZHAW, Prof. Dr. Marco Furtner, Leiter des Instituts für Entrepreneurship und Rektoratsmitglied an der Universität Liechtenstein, und Prof. (FH) Mag. Dr. Silvia Ettl-Huber, Studiengangsleiterin und Departmentleiterin Wirtschaft an der Hochschule Burgenland. Seit 2025 ergänzt Agnes Koller den wissenschaftlichen Beirat.
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