KPMG Studie: Heimische Banken stehen beim Privatkund:innengeschäft vor strukturellen Herausforderungen
Die österreichischen Banken sind einem rauen Wind ausgesetzt, der ihr Geschäft in den nächsten Jahren maßgeblich verändern wird. Die aktuelle KPMG Studie „Perspektiven des Privatkund:innengeschäfts“ gibt einen umfangreichen Überblick über die aktuelle Lage und skizziert mögliche Zukunftsbilder. Im Fokus: Young Professionals, eine Gruppe, die von vielen Banken derzeit nur wenig wahrgenommen, aber die Profitabilität in Zukunft erheblich beeinflussen wird.
Das Privatkund:innengeschäft sieht sich in Österreich trotz der gestiegenen Erträge durch die Zinswende massiven Herausforderungen gegenüber. Zu Digitalisierung, neuen Wettbewerbern, erschwerenden Regularien und angespannter Eigenkapitalsituation kommt der Kampf um Talente und gut ausgebildetes Personal hinzu.
Hohe Bereitschaft für Bankenwechsel
„Sich unter den aktuellen Vorzeichen auf den guten Ergebnissen der vergangenen Jahre, die von hohen Zinssätzen und geringen Risikokosten geprägt waren, auszuruhen, stellt für Banken keine Option dar. Es geht vielmehr darum, auf die kommenden Jahre vorbereitet zu sein“, so Florian Reindl, Studienautor und Partner bei KPMG. Das unterstreichen auch die Studienergebnisse, die eine durchaus hohe Bereitschaft für einen Bankenwechsel aufzeigen: 27 Prozent der Privatkund:innen geben an, eine hohe bis sehr hohe Bereitschaft zu haben, ihre Hauptbankbeziehung zu wechseln. Demgegenüber stehen nur 16 Prozent, die eine sehr geringe Bereitschaft zu einem Wechsel haben.
Technologie- und Datenkompetenz als Enabler
Um sich im Privatkund:innengeschäft zu differenzieren und positionieren, braucht es den Blick nach vorne und den Willen, Kompetenzen zu schärfen, beispielsweise im Bereich Technologie: Der richtige Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Robotic Process Automation und Analytics-Methoden kann ein Enabler sein.
Erwartungen erkennen und erfüllen
Auch die Weiterentwicklung der Beratungs- und Servicekompetenz ist ein Schlüsselfaktor, denn die teilweise veralteten Modelle geraten in der aktuellen ökonomischen und demografischen Gesamtgemengelage an ihre natürlichen Grenzen. „Die gesellschaftliche Verantwortung, in herausfordernden Zeiten Kund:innen in ihrer finanziellen Gesundheit zu unterstützen, nehmen derzeit noch zu wenige Banken wahr – das spüren die Kund:innen“, so Florian Reindl. Die Zahlen sprechen für sich: 66 Prozent der Privatkund:innen fühlen sich nicht umfassend zum Thema finanzielle Gesundheit beraten, während nur 52 Prozent der Banken den Aufbau produktübergreifender Pläne zum Erhalt der finanziellen Gesundheit integriert haben.
Über die Studie
Im Zuge der Studie wurden österreichische Banken zum Status und den Entwicklungen des Privatkund:innengeschäfts sowie Privatkund:innen umfassend zu ihrem Nutzungsverhalten und ihren Erwartungen zum Bankgeschäft befragt. Von Bankenseite nahmen 65 Vorstandsmitglieder und Privatkund:innenleiter:innen – von Aktien- und Großbanken über Regional- bis hin zu Universalbanken – teil. Im Fokus der Befragung von über 400 Privatkund:innen standen vor allem Young Professionals.
Weitere Informationen sowie Pressefotos und die Studie zum Download finden Sie hier: KPMG Newsroom
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