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Grüne Wien/Huemer: Abschaffung der Community Nurses ist katastrophales Signal

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Mit Dezember 2024 endet das EU-finanzierte Pilotprojekt „Community Nursing“, das in Wien vom Fonds Soziales Wien (FSW) durchgeführt wurde. „Statt das innovative Projekt fortzuführen und auszubauen, schafft es die Stadt Wien ab – das ist ein katastrophales Signal. Wien vergibt mit dem Aus für Community Nurses eine große Chance, niederschwellig und wohnortnah den Pflegenotstand zu lindern“, kritisiert Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin der Grünen Wien.

Das erfolgreiche Pilotprojekt wurde bisher mit engagierten diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen in ausgewählten Grätzeln des 3, 11, 15, 20 und 21. Bezirks umgesetzt. Community Nurses entlasten Pflegebedürftige sowie deren pflegende Angehörige, vor allem Frauen. Sie fungieren als zentrale Ansprechpersonen, beraten direkt im Grätzel, führen präventive Hausbesuche durch, erheben den Bedarf und organisieren Pflege niederschwellig, zum Beispiel im Gemeindebau Rabenhof.

Huemer: „Das Konzept des Community Nursing ist zukunftsweisend. Die Mittel vom Bund für den Pflegefonds wurden daher auch für Community Nursing aufgestockt. Es gibt viele Einrichtungen außerhalb des FSW, die Interesse an Community Nurses hätten. Es ist wirklich schade, wie die Stadt durch die Abschaffung eine innovative Weiterentwicklung von Community Nurses und damit auch die Entwicklung eines attraktiven Berufsfelds für die eigenständige Arbeit von Pflegefachkräften verhindert. Da auch im rot-pinken Koalitionsabkommen Community Nurses für Wien versprochen wurden, ist die gänzliche Abschaffung absolut nicht nachvollziehbar.

“Dass es sich bei der Abschaffung von Community Nurses, wie der FSW behauptet, um die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten handle, bezweifelt Huemer: „Stadtrat Hacker war von Anfang an der Idee der Community Nurses gegenüber negativ eingestellt“, so Huemer. Das zeige sich etwa daran, dass Wien das Kontingent an 100% EU-finanzierten Community Nurses im Pilotprojekt bei weitem nicht ausgeschöpft habe. „Wien hat hier Gelder zur Hilfe von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen einfach liegen gelassen. Unverständlich und unverantwortlich“, so die Grüne Gesundheitssprecherin.

Die Weiterbeschäftigung der hochqualifizierten Community Nurses im FSW nach Ablauf der Pilotphase wäre angesichts des kontinuierlich ansteigenden Pflege- und Beratungsbedarfs ein Gebot der Stunde. Eine Erweiterung des Leistungsspektrums im FSW durch die Integration der Pflegefachkräfte sei nicht gegeben.

„Es ist nicht verwunderlich, dass manche Community Nurses das FSW Job-Angebot nicht angenommen haben. Genau die Community Nurses waren es doch, welche die bestehenden Beratungsleistungen des FSW sinnvoll im direkten Wohnumfeld ergänzt haben. Mit der Entscheidung, Community Nurses abzuschaffen, verpasst Wien einen wichtigen Schritt Richtung Pflege und Betreuung der Zukunft“, so Huemer abschließend.

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