„Bitte nicht auf das Impfprogramm vergessen“
Im Juni hatte das Gesundheitsministerium verkündet, dass u.a. Influenza-Impfungen ab der Saison 2024/25 kostenlos angeboten werden. „Damals wurde gesagt, dass 90 Millionen Euro pro Jahr von Bund, Ländern und Sozialversicherung zusätzlich für Impfungen zur Verfügung gestellt werden. Bis Ende 2024 sollte das Nationale Impfgremium eine weitere Priorisierung der Impfungen ausarbeiten, die im österreichischen Impfplan enthalten sind. Es wäre also schön langsam an der Zeit, das Angebot auszuweiten“, erklärte Dr. Peter Kostelka. Prinzipiell fordert der unabhängige Pensionistenverband Österreichs (PVÖ), dass künftig alle im österreichischen Impfplan empfohlenen Impfungen (mit Ausnahme von Reiseimpfungen) kostenlos angeboten werden sollen. Denn: „Die Übernahme aller Kosten für Impfungen laut Impfplan würde Krankheitsfälle, Akut- und Langzeitschäden reduzieren und die Ressourcen der Gesundheitseinrichtungen schonen“.
„Zwei-Klassen-Gesellschaft“ beim Impfschutz
Das Gesundheitsministerium empfiehlt etwa ausdrücklich eine Impfung gegen Gürtelrose ab dem 50. Lebensjahr, da 50 Prozent der Betroffenen über 50 Jahre alt sind. Diese Impfung kostet pro Teilimpfung – zwei sind notwendig – zwischen 200 und 268 Euro, zuzüglich Arzthonorar. Da kommen schnell einmal mehr als 600 Euro zusammen. Das können sich viele Menschen nicht leisten und das führt laut Kostelka zu einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ beim Impfschutz.
Wichtig und notwendig sei auch die kostenlose HPV-Impfung für ALLE – und nicht nur für die unter 30-Jährigen. „Jährlich erkranken 400 bis 500 Frauen in Österreich an Gebärmutterhalskrebs, 90 Prozent dieser Krebsfälle werden durch HPV ausgelöst. Die Hälfte davon verstirbt an dieser Krankheit. Todesfälle, die durch eine flächendeckende Impfung auch jenseits der derzeitigen Altersgrenzen verhindert werden könnten“, so Kostelka.
Behandlung teurer als die Impfung selbst
Abgesehen davon sei die Behandlung einer Infektion in der Regel teurer als die Impfung selbst, betont Kostelka. Auch Experten sind sich einig, dass sich die Kostenübernahme der Impfungen durch die öffentliche Hand mittel- und langfristig „rechnet“. Eine hohe Durchimpfungsrate, die nur bei einem kostenlosen Impfangebot erreicht werden kann, führt zu deutlich weniger Krankheitsausbrüchen. Zudem biete etwa die Gürtelrose-Impfung einen zehnjährigen Schutz nach zwei Teilimpfungen. Kostelka: „In einem Sozialstaat wie Österreich darf der Schutz vor Krankheiten keine Frage des Geldbeutels sein“.
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