Wiener HTL-Schüler entwickeln autonomen Flughafen-Roboter
„Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie innovativ und lösungsorientiert unsere Jugend ist – sie bieten Antworten auf reale Herausforderungen und leisten damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft“, freut sich Lukas Mahr, Obmann der Fachgruppe Ingenieurbüros der WK Wien. Der WienING Preis 2024 wurde heuer zum neunten Mal vergeben. Erstmals gab es neben dem ersten Platz zwei zweite Plätze. Folgende Projekte wurden heuer prämiert:
Siegerprojekte wienING-Preis 2024
Platz 1: Screw Rover – Ein Flughafen-Roboter zur Wartung von Rollfeld-Leuchten / HTL Rennweg
Rollfeld-Leuchten sind im Boden jedes Flughafens verschraubt und unterliegen strengen Wartungsintervallen. Derzeit wird jede mit einem Auto angefahren, der Beifahrer steigt aus und die tausenden Schrauben werden manuell nachgezogen. Der von Schülern der HTL Rennweg entwickelte Screw Rover ist ein ferngesteuertes Fahrzeug, das ein automatisiertes Warten von Rollfeld-Leuchten ermöglicht. Es gab bereits einen erfolgreichen Feldtest unter realen Bedingungen am Flughafen Schwechat.
Platz 2: Einsatz von Bacillus thuringiensis und Cydia pomonella granulovirus als militärischer Simulationsorganismus bzw. -virus / HBLVA 17 Rosensteingasse
Im Falle eines Biowaffenangriffs mit Viren oder sporenbildenden Bakterien will das ABC-Abwehrzentrum des Österreichischen Bundesheers gut gerüstet sein. Damit die Soldaten keinen echten Kampfstoffen ausgeliefert sind, wählten die Schüler der HBLVA 17 Rosensteingasse einen Simulationsorganismus bzw. -virus – den Bacillus Thurginiensis aizawai und den Cydia pomonella granulovirus – zwei nicht pathogene kommerziell erhältliche Insektenbekämpfungsmittel. Im Rahmen einer Feldübung können die Grundwehrdiener für den Ernstfall geschult werden.
Platz 2: Advanced Vascular Perfusion Model / TGM Wien XX Wexstraße
Abdominale Aortenaneurysmen zu behandeln, ist sehr herausfordernd für die Gefäßchirurgen. Die Schüler des TGM Wien XX Wexstraße suchten eine präzise Methode, um endovaskuläre Stent-Grafts zu evaluieren und zu optimieren, um das Risiko von Komplikationen – wie z.B. Stent-Dislokationen – zu minimieren. Sie entwickelten ein kegelförmiges Konstrukt mit Widerhaken (Aorta Spike Holder) und drucken es im 3D-Drucker aus. Hier kann die Aorta perfekt eingespannt werden.
„Mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität setzen die Schüler neue Maßstäbe und beweisen, dass unsere HTLs und HBLAs eine unverzichtbare Keimzelle für technologische Fortschritte sind“, betont Mahr abschließend.
Erfolg auf ganzer Linie: Vom Schulprojekt auf den Markt
Die Projekte von Schülerinnen und Schülern der HTLs und HTBLAs beweisen, dass sie nicht nur für Wettbewerbe entwickelt wurden, sondern auch im freien Markt großen Anklang finden. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Worm-Technik – von der Natur inspiriert“, das den Grundstein für die Gründung eines Start-ups legte. Dabei wurde der sogenannte Wurmroboter weiterentwickelt. Ursprünglich für den Katastrophenschutz als Aufklärungsroboter konzipiert, eröffnet das patentierte Antriebskonzept „bnc – Bionic NightCrawler“ heute ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.
Über den WienING-Preis
Die Fachgruppe der Wiener Ingenieurbüros vergeben seit 2016 jährlich den Wiener Förderungs-Ingenieurpreis WienING. Teilnahmeberechtigt sind alle individuellen Fachbereiche der Wiener HTLs und HBLAs. Ziel des Wettbewerbs ist es, potenziellen Nachwuchs für die Branche anzusprechen und zu fördern, die besten Arbeiten aus den Schulen zu würdigen und die vielfältigen Leistungen im Bereich der Ingenieurausbildung in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
Die Jury setzt sich aus Mitgliedern der Fachgruppe der Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer Wien sowie aus der Bildungsdirektion für Wien und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zusammen.
Weitere Informationen: https://www.ingenieurbueros.at/wien/de/wiening-nachwuchswettbewerb
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