Offener Brief an die Verhandlungsteams von ÖVP, SPÖ und NEOS zum Thema Bildung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Offener Brief an die Verhandlungsteams von ÖVP, SPÖ und NEOS zum Thema Bildung

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Angesichts der in den Medien immer wieder kolportierten Idee der Einführung einer „gemeinsamen Schule“ bis 14 zur „Verbesserung“ des österreichischen Bildungssystems erlauben wir uns, Sie auf folgendes Faktum hinzuweisen:

Man wirft dem österreichischen Schulwesen seit PISA, also seit über zwanzig Jahren, einerseits Leistungsschwäche und andererseits zu große Abhängigkeit des Schulerfolgs vom sozioökonomischen Background („Chancenungerechtigkeit“) vor. In beiden Dimensionen schneiden Österreichs Schüler:innen aber im internationalen Vergleich bei PISA, also mit 15 Jahren nach der Sekundarstufe I, besser ab als bei den Tests mit 10 Jahren (PIRLS und TIMSS) vor der Sekundarstufe I. Österreichs Sekundarstufe I gelingt es also, Defizite zu reduzieren, die sich im ersten Lebensjahrzehnt aufbauen. Es ist eine politische Perversion, an dem Abschnitt, in dem es Österreichs Schulwesen gelingt, Rückstände kleiner werden zu lassen, herumdoktern zu wollen, statt endlich dort anzusetzen, wo die massiven Rückstände entstehen, die sich Österreich nie hätte leisten dürfen und sicher nicht länger leisten darf.

Darüber hinaus weisen wir auch noch auf jene Punkte hin, die aus unserer Sicht unverzichtbar sind:

·Erhalt des Gymnasiums, auch in der Langform

·mehr Handhabe für Lehrer:innen bei Pflichtverletzungen von Schüler:innen

·wirksame Gewaltprävention an Schulen

·Optionsrecht zwischen altem und neuem Dienstrecht zur Attraktivierung des Lehrberufs

·zusätzliches Unterstützungspersonal

·drastische Erhöhung der Budgetmittel für Schulen

Nur so kann eine hochwertige Bildung unserer Kinder für die Zukunft gesichert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Eva Teimel und Herbert Weiß

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