Phileas feiert 10-jähriges Bestehen: Ausblick auf 2025 und Übergabe der Leitung von Jasper Sharp an Margherita Belcredi
Phileas wurde vor zehn Jahren – im Herbst 2014 – mit der Mission gegründet, die Präsenz und Sichtbarkeit der österreichischen zeitgenössischen Kunstszene international zu stärken. Seitdem konnten rund 250 neue Werke von österreichischen und in Österreich lebenden Künstler:innen für mehr als 120 Ausstellungsprojekte auf Biennalen und in Museen weltweit koproduziert werden. Viele davon wurden gemeinsam mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) gefördert, und 55 dieser Werke wurden durch Schenkungen von Phileas in wichtige Museumssammlungen in Österreich integriert.
Einladungen zu Recherchereisen nach Österreich an über 120 internationale Kurator:innen aus 30 verschiedenen Ländern im Rahmen des ganzjährigen Visitor Programme führten unmittelbar zu mehr als 45 Beteiligungen von Künstler:innen an internationalen Ausstellungsprojekten. Zudem unterstützt Phileas junge Autor:innen und Kritiker:innen mit dem Art Writing Programme, ist Herausgeber der Publikationsreihe First Monographs und ist Initiator und Kommissär des Österreich-Pavillons auf der Gwangju Biennale. Im März 2023 eröffnete Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art im Zentrum Wiens einen öffentlichen Raum für Ausstellungen, Performances, Filmvorführungen, Buchvorstellungen und vieles mehr. Die Aktivitäten der Organisation werden durch die privaten Beiträge der Mitglieder von Phileas und einer entsprechend abgestimmten jährlichen Förderung durch das BMKÖS finanziert.
Aktivitäten und internationale Projekte im Jahr 2025
Im Jahr 2025 wird Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art mit Biennalen in Berlin, Helsinki, Liverpool und Santa Fe sowie Museen und Institutionen in Barcelona, Ghent, Hamburg, Houston, Kopenhagen, London und Turin zusammenarbeiten, um 18 neue Projekte von österreichischen und in Österreich lebenden Künstler:innen zu ermöglichen.
Zusätzlich wird im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ein Künstler:in-Kurator:in-Team für den österreichischen Pavillon auf der Gwangju Biennale 2026 ausgewählt. Die kontinuierliche fachliche und finanzielle Unterstützung des Österreichischen Pavillons in Venedig gehört zum regelmäßigen Programm der Organisation.
In den Räumlichkeiten am Opernring 17 in Wien werden Ausstellungen der Künstlerinnen Greta Schödl, die erste Einzelpräsentation der Künstlerin in Österreich seit mehr als 40 Jahren, BLESS und Gisèle Vienne präsentiert, jeweils in Partnerschaft mit einer internationalen Biennale oder einem Museum.
Das Visitor Programme wird im Laufe des Jahres Recherchereisen für über 30 internationale Kurator:innen nach Österreich veranstalten, wobei der Schwerpunkt auf aufstrebenden Kurator:innen liegt, sowie einen kuratorischen Austausch mit dem Office for Contemporary Art Norway (OCA). Auch das Art Writing Programme wird mit Workshops und öffentlichen Diskussionen fortgesetzt, und die Reihe First Monographs widmet ihre vierte Publikation der Bildhauerin Toni Schmale.
Jasper Sharp übergibt die Leitung im Mai 2025 an Margherita Belcredi
Phileas feiert sein 10-jähriges Bestehen und gibt heute bekannt, dass Direktor und Mitbegründer Jasper Sharp von seiner Leitungsfunktion mit Anfang Mai 2025 zurücktreten wird. Sharps visionäre Führung und sein strategischer Spürsinn haben maßgeblich dazu beigetragen, Phileas als wichtigen Akteur in der internationalen zeitgenössischen Kunstlandschaft zu etablieren und das Profil österreichischer Künstler:innen sowie Institutionen weltweit zu schärfen.
Margherita Belcredi, die 2020 zu Phileas kam und seit 2021 als Deputy Director fungiert, wird ab dem 1. Mai 2025 die Leitung der Organisation übernehmen. Mit ihrem Engagement und einer klaren Zukunftsvision wird Belcredi sowohl Kontinuität als auch neue Energie einbringen.
Zu seiner Entscheidung sagt Sharp: „Phileas, gemeinsam mit einem außergewöhnlichen Team, zum Leben zu erwecken und zu dem zu machen, was es heute ist, ist eine der bereicherndsten Erfahrungen meiner bisherigen Karriere gewesen. Wir haben weit mehr erreicht, als ich je für möglich gehalten hätte. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, wann es Zeit für Erneuerung und Perspektivenwechsel ist. Ich bin Allen, die uns auf unserem Weg unterstützt haben, sowie den Künstlerinnen und Künstlern, mit denen wir zusammenarbeiten durften, zutiefst dankbar und freue mich darauf, zu sehen, wie Phileas unter Margheritas Leitung weiter an Stärke und Bedeutung gewinnen wird.“
Nach seinem Ausscheiden wird Sharp dem International Advisory Board von Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art beitreten (neben Lisa Gersdorf, Max Hollein, Tessa Praun, Hans Schabus und Simone Subal) und die Organisation in dieser Position weiterhin unterstützen, während er sich in Zukunft verstärkt kuratorischen Projekten, Museumsausstellungen und dem Schreiben widmet.
Mit Begeisterung blickt Belcredi auf die Fortführung der Mission von Phileas ab Mai 2025: „Es ist mir eine Ehre und Freude, die Arbeit fortzuführen, die Jasper begonnen hat und die wir in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit dem Team erfolgreich weiterentwickelt haben. Wir werden weiterhin ambitionierte Projekte in der Welt und in Österreich unterstützen, unsere Beziehungen zur internationalen Kunstgemeinschaft stärken und neue Möglichkeiten für Künstlerinnen, Künstler und Institutionen schaffen.“
Stellungnahme von Nicole Ehrlich-Adám als Vorsitzende des Aufsichtsrats von Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art und im Namen der privaten Mitglieder
„Von Anfang an verfolgte Jasper Sharp eine klare Vision, unterstützt von einem engagierten Team, mit fokussierter Arbeit, starkem Engagement und echter Leidenschaft, um einen Unterschied für österreichische und in Österreich aktive Künstlerinnen und Künstler in der Welt der zeitgenössischen Kunst zu bewirken. Mit großem Stolz und Freude blicken wir auf die vergangenen zehn Jahre und mehr als 120 geförderte Projekte zurück. Heute ist Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art zu einem unverzichtbaren Bestandteil der internationalen Kunstlandschaft und einem vertrauenswürdigen Partner zahlreicher angesehener Institutionen weltweit geworden. Es war eine enorme Freude, diese Reise mit Jasper zu machen, und wir sind ihm sehr dankbar für sein Engagement. Mit Blick in die Zukunft wünschen wir Margherita viel Erfolg bei der Leitung dieser bemerkenswerten Institution durch die nächste Phase ihres Wachstums und ihrer Entwicklung.“
Stellungnahme von Theresia Niedermüller im Namen des BMKÖS
„Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport fördert seit 2023 substanziell Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art, um zeitgenössische bildende Kunst aus Österreich international noch umfassender und strategischer zu unterstützen. Zu diesem wichtigen Schritt hat Jasper Sharp mit seiner Begeisterung für die Sache wesentlich beigetragen. Wir danken ihm für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Vergangenheit und sehen mit Margherita Belcredi eine fachlich und persönlich hoch qualifizierte Expertin als unser neues Gegenüber.“
Biografie Margherita Belcredi
Margherita Belcredi (geboren 1987) ist Kunsthistorikerin mit einem Bachelor-Abschluss der Universität Wien und einem Master of Fine Arts in Curating vom Goldsmith‘s College, University of London. Nach ihrem Studium sammelte sie über ein Jahrzehnt Erfahrung in der kommerziellen Kunstwelt; bei White Cube in London konzentrierte sie sich auf die externen Projekte und öffentlichen Auftragsarbeiten der Galerie, während sie bei Contemporary Fine Arts in Berlin als Co-Direktorin für den Verkauf und das Ausstellungsprogramm verantwortlich war. Während ihrer fünf Jahre bei Phileas hat Belcredi die internationalen Beziehungen der Organisation verantwortet und erfolgreich neue Initiativen eingeführt. Zu ihren jüngsten Projekten gehören insbesondere der österreichische Pavillon auf der Gwangju Biennale 2024 und das Art Writing Programme.
Biografie Jasper Sharp
Jasper Sharp (geboren 1975) ist Kurator und Kunsthistoriker und Absolvent der Universität Edinburgh, Schottland. Er begann seine Karriere 1999 in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig, wo er bis 2005 als Leiter der Ausstellungen und Sammlungen tätig war. Nach seinem Umzug nach Wien arbeitete er in der Kuratorischen Abteilung der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, bevor er 2011 als erster Kurator für moderne und zeitgenössische Kunst in der Geschichte der Institution dem Kunsthistorischen Museum beitrat. Mit der Aufgabe, ein neues Programm für Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen zu entwickeln, kuratierte er über zwanzig Projekte in zehn Jahren und erreichte dadurch ein neues Publikum für das Museum. 2013 war er Kommissar des Österreichischen Pavillons bei der 55. Biennale in Venedig. Zudem kuratierte er zahlreiche Ausstellungen und verfasste Katalogtexte für Institutionen wie die Royal Academy in London, die Fondazione Prada in Mailand, das Museum of Fine Arts in Boston, das Kunstmuseum Basel, die National Gallery in London, die Hamburger Kunsthalle und Kistefos in Norwegen.
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