Jubiläumsfeier anlässlich 30 Jahre ESRA und 50 Jahre Maimonides-Zentrum im Rathaus
Heute, am 12. November, feiern zwei zentrale Gesundheitseinrichtungen der Stadt Wien und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ihr gemeinsames Jubiläum: 30 Jahre ESRA und 50 Jahre Maimonides-Zentrum. Unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Michael Ludwig, gemeinsam mit Stadtrat Peter Hacker, IKG-Präsident Oskar Deutsch und weiteren Vertretern der Stadt Wien und der Jüdischen Gemeinde Wiens werden ESRA und das Maimonides-Zentrum als zwei tragende Säulen der psychosozialen Versorgung in Wien gewürdigt. ESRA und das Maimonides-Zentrum bilden mit weiteren IKG-Institutionen ein in Europa einzigartiges Betreuungs- und Behandlungsnetzwerk für die jüdische Gemeinde und darüber hinaus. Ein besonderer Dank ergeht an den Fonds Soziales Wien, der die erstklassige und notwendige Arbeit beider zentralen Institutionen als Hauptfördergeber ermöglicht, und an die Österreichische Gesundheitskasse als langjährigem Kooperationspartner.
Seit der Gründung im Jahr 1994 hat ESRA eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Überlebenden der NS-Verfolgung, deren Nachkommen und Angehörigen gespielt. ESRA bietet seither einen geschützten Ort der multiprofessionellen medizinischen, therapeutischen und sozialen Versorgung unter einem Dach – für Überlebende der NS-Verfolgung, für in Wien lebende Menschen, vorwiegend der jüdischen Bevölkerung, für Betroffene von antisemitischen Vorfällen, sowie für Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten: aktuell für geflüchtete Menschen aus der Ukraine sowie für alle vom schrecklichen Terrorangriff auf Israel betroffenen Menschen in Wien. Heute berät, betreut und behandelt das ESRA-Team mit über 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jedes Jahr über 3.000 Personen, vom Kleinkind bis ins hohe Lebensalter. Die Hilfeleistungen erfolgen ambulant, mobil, vor Ort in allen Wiener jüdischen Schulen sowie auch im Maimonides-Zentrum (gerontopsychiatrischer Konsiliar-Liaison-Dienst).
Das Maimonides-Zentrum ist österreichweit das einzige jüdische Seniorenheim. Eine der Besonderheiten besteht darin, dass in der Betreuung und Pflege die Bedürfnisse der Überlebenden der NS-Verfolgung berücksichtigt werden. Sowohl religiöse als auch humanitäre Motive bilden das geistige Fundament des Maimonides-Zentrums. Die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner umfasst pflegerische, therapeutische, medizinische, psychologische und soziale Angebote – mit dem Ziel der Erhaltung von Gesundheit und Selbstbestimmtheit. Es werden die jüdischen Feiertage und Feste gefeiert sowie religiöse Regeln beachtet. Das Maimonides-Zentrum befindet sich am größten jüdischen Campus Europas, in unmittelbarer Nachbarschaft zur jüdischen Schule. Somit ist das Maimonides-Zentrum ein Ort, an dem Großeltern in direkter Nachbarschaft zur Schule ihrer Enkel leben, und damit eine Drehscheibe der Generationen.
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch: „ESRA und das Maimonides-Zentrum sind tragende Säulen der jüdischen Infrastruktur in Wien und Österreich. Ohne sie wäre das jüdische Leben in unserer Stadt so nicht vorstellbar. Beide stehen beispielhaft für Menschlichkeit und Fürsorge in unserer Gemeinde. Ich freue mich, dass beide Institutionen auf erfolgreiche Jahrzehnte zurückblicken können und noch viele vor sich haben werden. Dank gilt dabei auch den Partnern in der Stadt Wien sowie den Ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Arbeit ermöglichen. Dieses Engagement stärkt die Vielfalt unserer Stadt und die Einheit unserer Gemeinde. Mit dem Maimonides-Zentrum und ESRA sowie allen anderen Vereinen, Institutionen und Initiativen zeigen wir, dass das Judentum zu Wien gehört wie die Milch in die Melange.“
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig: „ESRA und das Maimonides-Zentrum sind nicht nur Institutionen, sie sind ein Versprechen an unsere jüdische Gemeinschaft. Sie stehen für eine Stadt, die zusammenhält, die füreinander sorgt und in der Jüdinnen und Juden sicher leben und sich entfalten können. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Entwicklung in den letzten 30 bzw. 50 Jahren möglich gemacht haben. Herzliche Gratulation zum Jubiläum!“
Stadtrat Peter Hacker: „Die Stadt Wien steht für Zusammenhalt. Mit der heutigen Jubiläumsfeier setzen wir als Stadt auch ein klares Zeichen dafür, dass Antisemitismus in Wien absolut keinen Platz hat. Als Stadtrat ist es mir ein persönliches Anliegen, dass wir mit dem Psychosozialen Gesundheitszentrum ESRA und dem Maimonides-Zentrum essenzielle Versorgungsstrukturen für jüdische Menschen in Wien bereitstellen.“
FSW Geschäftsführerin Susanne Winkler: „Der Fonds Soziales Wien unterstützt Menschen in Wien bedarfsgerecht und das unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Gemeinsam mit ESRA und dem Maimonides-Zentrum leisten wir einen wichtigen Beitrag dafür, dass Menschen jüdischen Glaubens in Wien die Versorgung erhalten, die sie brauchen. Ich gratuliere ESRA und dem Maimonides-Zentrum ganz herzlich zu beiden Jubiläen.“
ESRA-Obfrau Dwora Stein, die Geschäftsführung Susanne Schütt und Benjamin Vyssoki sowie MZ-Beiratsvorsitzende Judith Adler und Geschäftsführer Micha Kaufman danken ihren Teams für ihren überaus engagierten Einsatz und wünschen sich, dass “gerade in schweren Zeiten, mit steigenden psychosozialen Versorgungsbedarfen, beide Einrichtungen auch in Zukunft allen Menschen helfen können, die diese Angebote so dringend benötigen.”
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