KV-Verhandlungen Reinigung: Fronten verhärten sich
Gestern, Donnerstag, fand der zweite KV-Verhandlungstermin im Bereich der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung (DFG) statt. Die Verhandler:innen konnten den Kollektivvertrag, wie zu erwarten, noch nicht zu einem Abschluss bringen. Ursula Woditschka, Verhandlerin der Gewerkschaft vida, kritisiert vor allem, dass die Arbeitgeber:innenseite für 80 Prozent der Beschäftigten unter der rollierenden Inflation abschließen wollen, die bei 3,9 Prozent liege. Das aktuelle Angebot für vier von sechs Lohngruppen liegt bei 3,3 Prozent. „Damit hätten die meisten Reiniger:innen real Lohneinbußen. Dem können wir als Arbeitnehmer:innenvertretung keinesfalls zustimmen“, so die vida-Gewerkschafterin.
Frauenbranche Reinigung
Auch im Kontext des Equal Pay Day, der heuer österreichweit auf den 1. November fällt, ist es wichtig, die Beschäftigten in der Reinigung nicht im Stich zu lassen. DFG ist eine stark weiblich geprägte Branche. Von den rund 54.000 Beschäftigten sind zwei Drittel Frauen. Und von ihnen sind wiederum zwei Drittel teilzeitbeschäftigt. „Diese Frauen können schon jetzt nur schwer ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ihre Teilzeitlöhne sind gering und ihre Tage wegen geteilter Dienste oft zerrissen. Wenn sie zweimal am Tag zur Arbeit ausrücken – einmal frühmorgens und dann wieder spätabends – entstehen für sie zusätzliche Kosten, die ihnen niemand erstattet. Hier kann man nichts wegsparen“, erklärt Woditschka.
Hoffnung auf Einigung
Trotz der aktuell verhärteten Fronten zwischen den KV-Verhandlungsteams gebe es laut Woditschka weiterhin Grund zur Hoffnung, dass es zu einer Einigung kommt, von der auch die Reiniger:innen etwas haben. Aber: „Sollten die Arbeitgeber:innen sich nicht in unsere Richtung bewegen, werden wir als nächsten Schritt die Betriebsräte informieren“, zeigt sich die Gewerkschafterin entschlossen. Der nächste Verhandlungstermin ist für 12. November angesetzt.
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