Cod.Act: πTon & πTon/2 im MAK | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Cod.Act: πTon & πTon/2 im MAK

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In Kooperation mit Wien Modern lädt das MAK zur Wien-Premiere der eindrucksvollen Klanginstallationen des Schweizer Künstlerduos Cod.Act. Die Arbeiten der beiden vielfach international ausgezeichneten Brüder André und Michel Décosterd bewegen sich an der Schnittstelle von Skulptur, Architektur, Performance, Sound und Musik und haben eine überwältigende Präsenz. In der MAK Säulenhalle und im MAK Forum entfalten die 2017 entstandenen Klangskulpturen πTon und πTon/2 ihre autonome Bewegung, gepaart mit eindrucksvollem Sound. Zum Start des Projekts im Rahmen der offiziellen Eröffnung des Wien Modern Festivals 2024 performen Cod.Act am Mittwoch, 30.10.2024, um 18.30 Uhr live in der MAK Säulenhalle.

Die Installationsperformance πTon, die von 31.10. bis 3.11.2024 täglich um 17.15 Uhr in der MAK Säulenhalle zu sehen ist, resultiert aus einem Experiment des Künstlerduos, das die Beziehung und Verzerrung elastischer Strukturen sowie die Echtzeit-Synthese einer menschlichen Stimme erforschte. Ein langer, loopförmiger Gummischlauch wird durch Verrenkungen und Windungen animiert, als wäre er ein wirbelloser Körper. Umgeben von vier Menschen, die Lautsprecher halten, scheint πTon sich aus seiner Gefangenschaft befreien zu wollen. Die Bewegungen des Objekts erregen die Aufmerksamkeit der vier Menschen, die beginnen, sich zu synthetisch erzeugten Stimmen in einfachen und komplexeren polyphonen Ritualen zu bewegen. Das Ergebnis ist ein eindrückliches Sound- und Bild-Ereignis.

Die Soundinstallation πTon/2, zu sehen von 31.10. bis 1.12.2024 im MAK Forum, entstand auf Basis eines Versuchs, der sich mit der Deformation einer elastischen Form und dem dadurch erzeugten Musikstück beschäftigte. Das Objekt ist ein beweglicher, in sich geschlossener Schlauch, der von einer Maschine in seinem Inneren angetrieben wird. Indem sich das Objekt von innen heraus windet und verdreht, wirken seine Bewegungen natürlich und sind unvorhersehbar. Die Musik wird von einer im Inneren angebrachten Bassklarinette erzeugt, deren Töne sich im Einklang mit den Bewegungen des Schlauchs entwickeln. Wenn πTon/2 sich langsam bewegt, erzeugen seine Kontraktionen und Ausdehnungen spürbare Töne, die tiefen Atemzügen ähneln. Wenn die Bewegungen schneller werden, nervöser und brutaler, entwickelt die Kreatur schrille und scharfe Töne gleich einem nervösen Strom.

Cod.Act (André und Michel Décosterd)

André Décosterd (geb. 1967 in Le Locle/Schweiz) lebt in Seigneux/Schweiz. Er absolvierte eine Lehre als Orgelbauer in Neuchâtel, ehe er an der École de Jazz et de musique actuelle (EJMA) in Lausanne studierte und sich in der Folge auf programmierte Musik und algorithmische Komposition spezialisierte. 

Michel Décosterd (geb. 1969 in Le Locle/Schweiz) lebt in La Chaux-de-Fonds/Schweiz. Er studierte Architektur an der Ingenieurschule in Biel (Diplom 1994). Der bildende Künstler begann seine Laufbahn als Fotograf, ehe er sich der Konstruktion lichtdurchlässiger kinetischer Geräte zuwandte. 

1997 gründeten die Brüder die Gruppe Cod.Act, die bis zu seinem Tod eng mit dem Ingenieur Jacques Décosterd (1936-2024) in den Bereichen industrielle Informatik und Automatisierung zusammenarbeitete. Maschinen und Objekte, die Räume und Bewegungen in Klang übersetzen und dabei ein überraschendes, quasi organisches Eigenleben entfalten, stehen in ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit im Fokus.

Cod.Act erhielten zahlreiche internationale Preise, unter anderem die Goldene Nica der Ars Electronica Linz (2013), dreimal den Hauptpreis des Japan Media Arts Festival (2010, 2012, 2014) und 2019 den Schweizer Grand Prix für Musik.

Im Anschluss an die Eröffnung performen Cod.Act an vier weiteren Terminen in der MAK Säulenhalle:

Cod.Act Performance zur Soundinstallation πTon (2017) – 20' 
30.10.2024, 18.30 Uhr
31.10.2024, 17.15 Uhr
1.11.2024, 17.15 Uhr
2.11.2024, 17.15 Uhr
3.11.2024, 17.15 Uhr
MAK Säulenhalle

πTon/2. Kinetische Klanginstallation (2017 EA) – 14' wird täglich im Halbstunden-Rhythmus aufgeführt:
31.10.-1.12.2024, Aufführung zu jeder vollen und halben Stunde
Di 10-21 Uhr, Mi bis So 10-18 Uhr
MAK Forum

Das MAK ist heuer auch Austragungsort des Abschlusskonzerts des Festivals Wien Modern und der PARTY MODERN: WIEN MODERN FINALE (30.11.2024) und lädt darüber hinaus im Rahmen der Kooperation am 12.11.2024 zu einem Podiumsgespräch:

12.11., 17 Uhr
Wien Modern Podiumsgespräch: Margarete Schütte-Lihotzky 2
MAK Säulenhalle
Ein Podiumsgespräch mit Rainald Franz (MAK), Julia Mihály (Untere Reklamationsbehörde), Monika Platzer (Architekturzentrum Wien), Bernadette Reinhold (Universität für angewandte Kunst Wien) und Christine Zwingl (Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum) unter anderem zur Frage, warum von 200 Frauen, die vor 1938 in Wien Architektur studierten, bis jetzt nur wenige Eingang in die Architekturgeschichte gefunden haben. 
Produktion Wien Modern und MAK
in Kooperation mit Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum und Architekturzentrum Wien
Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich
Nach dem Gespräch findet eine Führung zu Arbeiten von Margarete Schütte-Lihotzky statt, bei Interesse bitte um Anmeldung unter https://www.MAK.at/talkwienmodern

30.11., 18 Uhr
JUNGE MUSIK | CORNELIUS CARDEW: THE GREAT LEARNING §1
MAK Ausstellungshalle, Obergeschoss
Schüler*innen der Musikschulen der Stadt Wien 
Stimmen, Pfeifen, Steine, Orgel
Cordula Bösze, Michael Weber: Konzept, Einstudierung
Jens Schubbe: Beratung 
Cornelius Cardew: The great learning. Paragraph 1 (1968) – ~30'
15 Ꞓ (ermäßigt <30: 50 %, Ö1) | Festivalpass gilt als Ticket

18.45 Uhr
CORNELIUS CARDEW: THE GREAT LEARNING 2024-2025
Foyer MAK Ausstellungshalle, Obergeschoss
Projektvorschau
John White: Drinking and Hooting Machine (1968) – ~10'
Eintritt frei

20 Uhr
Abschlusskonzert 
Premiere von Enno Poppe – Streik für zehn Drumsets (2024 EA) – 55' 
MAK Obere Ausstellungshalle
Kompositionsauftrag von SWR, MaerzMusik, November Music, NOW! Festival für Neue Musik Essen, hcmf Huddersfield Contemporary Music Festival, Wien Modern
15 Ꞓ (ermäßigt <30: 50 %, Ö1) | Festivalpass gilt als Ticket

21.15 Uhr
BAR MODERN
Künstler*innengespräch mit Enno Poppe und Bernhard Günther 
MAK Foyer Obere Ausstellungshalle 
Produktion Wien Modern
Eintritt frei

21.30 Uhr
PARTY MODERN: WIEN MODERN FINALE 
MAK Obere Ausstellungshalle
Mitwirkende
Adriana Celentana: Turntables
DJ Armonia: Turntables
S. Nicolussi: Turntables
Produktion Wien Modern
Eintritt frei
Ende ca. 1.30 Uhr

Pressefotos stehen unter MAK.at/presse zum Download bereit. 

 

Produktion Cod.Act: πTon:
Wien Modern und MAK – Museum für angewandte Kunst

Mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Botschaft in Wien und der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung

πTon wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von État de Neuchâtel, Ville de la Chaux-de-Fonds, Commune de Valbroye, Fondation Ernst Göhner, Fondation Nicati-de Luze, Fondation Culturelle de la Banque Cantonale Neuchâteloise, Migros Kulturprozent, Loterie Romande

πTon/2 wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von Faulhaber Drive Systems

Eine Produktion von Wien Modern und MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien 

Mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Botschaft in Wien und der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung

 

Eröffnung
30.10.2024, 18 Uhr
Eintritt frei

Ausstellungsort
MAK Säulenhalle und MAK Forum
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien

Ausstellungsdauer πTon 
MAK Säulenhalle
31.10-3.11.2024, Aufführung jeweils um 17.15 Uhr

Ausstellungsdauer πTon/2
MAK Forum
31.10.-1.12.2024, Aufführung zu jeder vollen und halben Stunde

Öffnungszeiten
Di 10-21 Uhr, Mi bis So 10-18 Uhr

Koordination
Katharina Egghart, MAK Special Projects
Kira David, Wien Modern

MAK Eintritt
Ꞓ 16,50/15,50*; ermäßigt Ꞓ 13,50/12,50*; jeden Dienstag 18-21 Uhr: Eintritt Ꞓ 8/7,50*
Mit Wien Modern Festivalpass: Ꞓ 13,20
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19
* Ticketpreis im Online-Vorverkauf

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