75 Jahre Child Guidance Clinic in Wien
Die „Child Guidance Clinic“ behandelt seit genau 75 Jahren Kinder und Jugendliche mit psychischen Leiden. Jährlich werden bis zu 400 Kinder und Jugendliche und deren Familien psychotherapeutisch betreut. Die Herausforderungen für die Zukunft der Betreuung und Therapie von Kindern und Jugendlichen in Wien werden weiter steigen. An bisherigen Standorten werden neue psychotherapeutische Ambulanzen gegründet.
Wien, 17. Oktober 2024 – Anlässlich des 75-jährigen Gründungsjubiläums der „Child Guidance Clinic – Institut für Erziehungshilfe“ wurde im Rahmen einer Festveranstaltung im Wiener Rathaus auf die überaus große Bedeutung der psychotherapeutischen Versorgung psychisch kranker, vernachlässigter und belasteter Kinder und Jugendlicher und deren Familien der Wiener Bevölkerung aufmerksam gemacht.
Die Child Guidance Clinic behandelt jährlich bis zu 400 Kinder
Bereits seit 75 Jahren behandelt die „Child Guidance Clinic – Institut für Erziehungshilfe“ in Wien Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Diagnosen und psychosozialen Auffälligkeiten. Jährlich werden zwischen 300 und 400 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-21 Jahren psychologisch, psychotherapeutisch sowie kinder- und jugendpsychiatrisch versorgt.
Durch die langjährige Erfahrung, die Multiprofessionalität der insgesamt 62 Mitarbeitenden sowie durch die enge Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Dienst und der Sozialarbeit der MA 11, verfügt die „Child Guidance Clinic – Institut für Erziehungshilfe“ über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in der therapeutischen Versorgung.
Neben der Einzel- und Gruppentherapie von Kindern und Jugendlichen legen die interdisziplinären Behandlungsteams besonderen Wert auf die Miteinbeziehung der Bezugspersonen der Kinder oder Jugendlichen sowie deren soziales Umfeld. Daher wird begleitend zur Therapie der Kinder und Jugendlichen eine Eltern-/ Bezugspersonentherapie durchgeführt.
Darüber hinaus bietet das Institut im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe Pflegeelternsupervisionsgruppen für Krisen- und Langzeitpflegeeltern an.
Finanzierung durch Stadt Wien und ÖGK
„Ich bedanke mich bei der Stadt Wien und der Österreichischen Gesundheitskasse, deren Finanzierung die Arbeit und den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter:innen erst möglich macht“, sagt Geschäftsführer und Kinderpsychiater Dr. Georg Sojka.
Zuweisungen von Behörden gestiegen
Gleichzeitig verweist er auf die weiterhin steigenden Herausforderungen, die auch in Zukunft auf die psychotherapeutische Versorgung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien in Wien warten. „Jüngste Studien zeigen, dass die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen allein durch die Pandemie und die multiplen Krisen stark zugenommen hat. Dazu verstärken sich soziale Probleme in den Familien, die auch durch die sich eintrübende Wirtschaftslage begründet sind. Wir spüren das durch die gestiegenen Zuweisungen der Behörden sehr stark“, sagt Kinderpsychiater Dr. Georg Sojka.
Neue Struktur ab 2025 für noch bessere Versorgung von psychisch kranken Kindern
Mit Jänner 2025 tritt ein neues Psychotherapie-Gesetz in Kraft, auf dessen Grundlage nun eine neue Gesellschaftsstruktur für die „Child Guidance Clinic – Institut für Erziehungshilfe“ umgesetzt wird.
Seit Ende September ist die „Child Guidance Clinic“ in Form einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung organisiert. Als einziger Gesellschafter fungiert die Österreichische Gesellschaft für psychische Hygiene. Als Geschäftsführer der „Child Guidance Clinic gGmbH“ wurden Dr. Georg Sojka und Dr. Peter Zumer bestellt.
Neue psychotherapeutische Ambulanzen
Die vielschichtigen Tätigkeiten der „Child Guidance Clinic“ werden künftig in drei Bereiche zusammengefasst. Der Bereich der Behandlung umfasst alle psychotherapeutischen, klinisch psychologischen und ärztlichen Leistungen. Gemäß dem neuen Psychotherapie-Gesetz werden an den bestehenden vier Standorten in Wien psychotherapeutische Ambulanzen gegründet, in denen multiprofessionelle Teams ihre Behandlungen – so wie bisher – weiterhin durchführen werden.
Die Zusammenarbeit und Leistungen gemeinsam mit der Kinder- und Jugendhilfe, wie zum Beispiel die Pflegeltern-Supervision, werden künftig im Bereich der sozialen Dienste angesiedelt.
Und schließlich werden alle Tätigkeiten im Bereich der Qualitätssicherung, Weiterbildung, Fortbildung und Wissenschaft in einer eigenen Akademie zusammengefasst.
„Auf Basis dieser zukunftsweisenden Struktur werden wir unsere Arbeit für eine noch bessere Versorgung von psychisch kranken und mehrfach belasteten Kindern und Jugendlichen erfolgreich fortsetzen können,“ meint Dr. Georg Sojka abschließend.
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