Grüne Wien/Huemer: Wiener Stadtrechnungshof bestätigt Kritik der Grünen an Spitälern des Wr. Gesundheitsverbundes | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Grüne Wien/Huemer: Wiener Stadtrechnungshof bestätigt Kritik der Grünen an Spitälern des Wr. Gesundheitsverbundes

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Mehrere aktuelle Berichte des Wiener Stadtrechnungshofes beschäftigten sich mit den Problemen des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev). Die Wiener Grünen sehen sich durch die Prüfberichte des Stadtrechnungshofs in ihrer Kritik bestätigt. „Die meisten der Mängel, die der Rechnungshof anführt, kritisieren wir seit Jahren, jetzt bestätigt auch der Stadtrechnungshof unsere Kritik“, so Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin der Grünen Wien.

„Wir Grüne haben u.a. mit dem Sondergemeinderat ‚SOS-Gesundheitssystem‘ auf die zahlreichen Baustellen und unzumutbaren Zustände im Wiener Gesundheitssystem hingewiesen. Stadtrat Hacker versuchte diese Probleme immer klein zu reden oder unter den Teppich zu kehren. Jetzt legt der Stadtrechnungshof in seinen Berichten schwarz auf weiß vor, dass die Situation in den Prüfjahren dramatisch war: gesperrte Betten, Gangbetten, Gefährdungsanzeigen, Personalmangel, hohe Fehlzeiten, Arbeitszeitüberschreitungen, lange Wartezeiten auf OPs waren und sind ungelöste Probleme im Wiener Gesundheitsverbund. Die Hilferufe des Spitalpersonals und der Patientinnen und Patienten kann Gesundheitsstadtrat Hacker nicht länger als Kampagne der Ärztekammer diffamieren, sondern muss sie endlich ernst nehmen“, fordert Huemer.

Besonders die Lage des Pflegepersonals bleibt weiterhin ernst. So wurden in den Jahren 2016 bis 2022 55 % der Meldungen von Überlastungs- bzw. Gefährdungssituationen durch Angehörige des Pflegedienstes eingebracht. In der Pflege gab es auch die meisten krankheitsbedingten Fehlzeiten. „Die Arbeitsbelastung ist für viele nicht mehr bewältigbar. Arbeitszeitüberschreitungen und Krankenstände häufen sich massiv. Das gefährdet die Versorgungsqualität der Patient:innen“, zeigt sich Huemer besorgt. Auch der Rechnungshof stellt bezüglich der Gefährdungsanzeigen, die sich von 2020 auf 2022 verdoppelt haben, fest, dass die von der Stadt Wien gesetzten Maßnahmen offenbar keine ausreichende Verbesserung bewirkt haben. 

„Die Situation könnte sich in der nahen Zukunft nochmal deutlich verschlechtern“, mahnt Huemer und verweist auf eine Befragung des Krankenhauspersonals aus 2023. Darin gaben 27% (2018: 22%) der Befragten an, dass sie unsicher sind, ob sie auch in den nächsten Jahren ihre Arbeit gesundheitlich bewältigen können. Für 5% (2018: 3 %) war dies unwahrscheinlich. Huemer weiter: „Rekrutierungsmaßnahmen allein sind zu wenig, um Personalflucht und „innere“ Kündigungen zu stoppen. Konkret müssen sich die Arbeitsbedingen (Stichwort Respekt, Anerkennung, flache Hierarchie, Arbeitszeitverkürzung) rasch in den WiGev Spitälern ändern.

Auch den enormen Anstieg der gesperrten Betten bringt der StRH ursächlich mit dem Pflegekräftemangel in Verbindung. Die Zahl der durchschnittlich gesperrten Betten im Betrachtungszeitraum 2018-2022 stieg von 762 um 73% auf 1.319 an. Bei den Gangbetten nennt der Stadtrechnungshof die Klinik Ottakring und Donaustadt als Problemkrankenhäuser, auf die 94 bis 98% der Fälle kommen. Der Stadtrechnungshof spricht von einer „unzumutbaren Situation für Patient:innen und Personal“. Huemer appelliert daher an den zuständigen Stadtrat Hacker: „Hören sie bitte auf, die Mängel schön zu reden und sorgen sie dafür, dass die Verbesserungsmaßnahmen, die sie immer wieder vorstellen, endlich greifen!“

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