Bildungsdirektion verschleppt korrekte Gehaltszahlungen zum erheblichen finanziellen Nachteil der Kolleg:innen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Bildungsdirektion verschleppt korrekte Gehaltszahlungen zum erheblichen finanziellen Nachteil der Kolleg:innen

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Die Bildungsdirektion für Wien berechnet Vordienstzeiten mit jahrelanger Verzögerung. Das führt zu massiven finanziellen Verlusten für die betroffenen Kolleg:innen. Nach ihrer Anstellung müssen Lehrpersonen in Wien jahrelang auf ihre korrekte Einstufung warten. Der Missstand ist seit langem bekannt, Simon Lechner von der ÖPU-FCG Wien weist unermüdlich darauf hin. Nichts hat sich geändert. Zuletzt wurde sogar die Informationsweitergabe verweigert.

Erhebliche finanzielle Schäden

Zur Veranschaulichung: Eine Kollegin mit über acht Jahren Vordienstzeiten, deren Akt vier Jahre verschleppt wird, leihtdem Dienstgeber unfreiwillig knapp 46.000 Euro. Die Nachzahlung erfolgt unverzinst (!), was bei der hohen Inflation der letzten Jahre einen massiven Reallohnverlust bewirkt. Hinzu kommt die höhere Versteuerung durch die einmalige Auszahlung. Der Dienstgeber bemüht sich in letzter Zeit besonders um Quereinsteiger:innen, die zuvor ein höheres Einkommen hatten und erheblich mehr Vordienstzeiten. „Da reden wir dann wirklich von hunderttausend Euro“, so Lechner. Besonders für schwangere Kolleginnen hat diese fahrlässige Säumigkeit der Bildungsdirektion für Wien massive Nachteile, da zur Berechnung von Wochen- und Kinderbetreuungsgeld das laufende (zu geringe) Einkommen herangezogen wird. 

Ausnutzung hat leider System

Lechner dazu: „Wir arbeiten in unserem Beruf ohnehin sehr viel gratis, weil wir gern für die Schüler:innen da sind und uns in der Schulgemeinschaft einbringen. Der Dienstgeber verlässt sich auf unser Engagement. Aber man kann nicht einfach Lohn schuldig bleiben. Das lässt sich niemand gefallen. Und wie man darauf kommt, einen Lehrer:innenmangel damit beheben zu wollen, dass man Vordienstzeiten ignoriert, erschließt sich mir nicht. Das ist nicht nur unfair gegenüber den Kolleg:innen. Das ist verantwortungslos und unklug.“

Gang zur Volksanwaltschaft alternativlos

Immer und immer wieder wurde versucht, den Ursachen auf den Grund zu gehen und nach den Bearbeitungsständen gefragt. Die ÖPU-FCG wäre dazu bereit, gemeinsam für die Schaffung neuer Verwaltungsplanstellen Stimmung zu machen. Die ersten Gespräche wurden bisher nicht weiterverfolgt. Die Bildungsdirektion verweigerte mittlerweile sogar über mehrere Monate die Kommunikation in Sachen Vordienstzeiten. Erst der Hinweis auf die gesetzliche Verpflichtung dazu änderte das. Daher hat sich Simon Lechner (ÖPU-FCG) nun dazu entschlossen, mit betroffenen Kolleg:innen zur Volksanwaltschaft zu gehen: „Das ist mitnichten eine Bagatelle. Da geht es um ein deutliches Minus im Lebensverdienst. Wir haben Fälle, wo der Akt seit etwa fünf Jahren liegt. Das ist natürlich ein Verwaltungsmissstand. Und der Schaden ist enorm. Wenn die Politik nichts tut, weil es ‚eh nur Lehrer:innen betrifft‘, dann müssen wir leider irgendwann selbst auf unser Recht pochen.“

Mag. Simon Lechner

Vorsitzender der ÖPU Wien

Mag. Anna Gring

Vorsitzende der FCG Wien

Mag. Eva Teimel

Vorsitzende der ÖPU Österreich

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