As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft

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Symposium und Talk am 9. und 22. November im Belvedere 21, in Kooperation mit artmov

Die Liste ist erschreckend lang, die Schicksale sind erschütternd. Künstler*innen und Aktivist*innen, die dem politisch motivierten Angriff auf die freie Meinungsäußerung trotzen, sind in Russland mit existenziellen Konsequenzen konfrontiert. Ihr Wirken zeugt von Risikobereitschaft und Widerstand. Die von artmov und dem Belvedere konzipierte Veranstaltungsreihe möchte ihnen zu Sichtbarkeit und Solidarität verhelfen.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: Wir wollen die Schicksale kritischer Künstler*innen in Russland sichtbar machen, indem wir Nahestehende zu Wort kommen lassen, da sich die Betroffenen selbst aufgrund von systematischer Repression und Inhaftierung nicht äußern können. Das Belvedere zeigt sich solidarisch mit Aktivist*innen in Russland und im Exil, die ihre Kunst auch als Mittel des Protests und der Freiheit einsetzen.

Simon Mraz, Mitgründer artmov: Das Symposium As long as it may take soll den Ausgangspunkt für eine Initiative bilden. In Österreich lebende und arbeitende Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen sollen durch dieses Symposium aufgerüttelt und motiviert werden, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und künstlerische Initiativen und Konzepte zu entwickeln, die Künstler*innen im Gefängnis und ihren Angehörigen Mut machen und Hoffnung geben.

SYMPOSIUM As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft

Zum Auftakt des Symposiums am 9. November spricht die Germanistin und Kulturwissenschaftlerin Irina Sherbakova zum Verhältnis des freien kritischen Denkens und Kunstschaffens zur russischen Staatsmacht im Laufe der Geschichte. Sherbakova ist Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation „Memorial“, die sich seit 1989 für die Aufarbeitung der stalinistischen Gewaltherrschaft und die Einhaltung der Menschenrechte in Russland einsetzt und 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. 

Anschließend an die Vorstellung einiger derzeit in Russland inhaftierter Künstler*innen und ihrer Arbeit berichten Angehörige und Nahestehende über die Hintergründe der Inhaftierungen und Perspektiven. So spricht etwa Ksenia Karpinskaya, Anwältin der Theaterregisseurin Evgeniya Berkovich, Maria Bovenko über ihre Freundin, die Künstlerin Lyudmila Razumova, und Mikhail Kaluzhsky über seine Kollegin und gute Bekannte, die Dramatikerin Svetlana Petriychuk. Nach einer kurzen Pause diskutieren die im Wiener Exil lebenden Aktivist*innen Pavel Kogan, Lölja Nordic, Lidia Ozerskaia und Sasha Skorykh über Möglichkeiten des Widerstands und der Solidarisierung aus der Ferne.

TALK As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft

Sasha Skochilenko war ab April 2022 aufgrund einer künstlerischen Aktion gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine inhaftiert. Im August 2024 kam sie im Zuge eines Gefangenenaustauschs frei. Mit ihrer Mutter Nadezhda Skochilenko und ihrer Partnerin Sonya Subbotina spricht sie am 22. November über den Kontakt während der Haft. 

Pussy-Riot-Mitbegründerin Nadya Tolokonnikova erlebte, was zahllosen kritischen Künstler*innen und Aktivist*innen in Russland widerfährt: Sie verbrachte 2012/13 fast zwei Jahre im Gefängnis. Unter den prekären Haftbedingungen entwickelte sich ein Briefwechsel zwischen ihr und dem einflussreichen Philosophen Slavoj Žižek, der 2014 unter dem Titel Comradely Greetings: The Prison Letters of Nadya and Slavoj veröffentlicht wurde. Die Veranstaltung ermöglicht die erste persönliche Begegnung zwischen Tolokonnikova und Žižek – mehr als zehn Jahre nach ihrem Briefwechsel.

Das Symposium am 9. November wird in deutscher und russischer Sprache stattfinden, die Gespräche am 22. November in englischer Sprache. Beide Veranstaltungen werden filmisch und fotografisch dokumentiert. 

Kostenlose Tickets sind HIER erhältlich.

Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

Pressebilder können Sie HIER herunterladen.

SYMPOSIUM: As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft

Nach einer Keynote von Dr. Irina Sherbakova berichten Angehörige und Nahestehende von Künstler*innen in russischer Haft (Panel 1) und russische Aktivist*innen im (Wiener) Exil (Panel 2).

Datum: 09.11.2024, 17:00 Uhr

Art: Vorträge und Diskussionen

Ort: Belvedere 21
Arsenalstraße 1
1030 Wien
Österreich

URL: https://www.belvedere.at/event/symposium-long-it-may-take-kuenstlerinnen-russischer-haft

TALK: As long as it may take – Künstler*innen in russischer Haft

Communications from prison: Sasha Skochilenko, Nadezhda Skochilenko and Sonya Subbotina, moderiert von Simon Mraz Nadya Tolokonnikova meets Slavoj Žižek, moderiert von Stella Rollig

Datum: 22.11.2024, 18:00 Uhr

Art: Vorträge und Diskussionen

Ort: Belvedere 21
Arsenalstraße 1
1030 Wien
Österreich

URL: https://www.belvedere.at/event/talk-long-it-may-take-kuenstlerinnen-russischer-haft

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