Korosec: StRH bestätigt Missmanagement im Wr. Gesundheitssystem - Umbenennung der städtischen Kliniken kostete 860.000 Euro | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Korosec: StRH bestätigt Missmanagement im Wr. Gesundheitssystem – Umbenennung der städtischen Kliniken kostete 860.000 Euro

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„In heute publizierten Berichten des Stadtrechnungshofs werden einmal mehr die Fehlplanungen und das Missmanagement im Wiener Gesundheitsverbund deutlich“, so die Gesundheitssprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Ingrid Korosec, in einer ersten Stellungnahme. So habe die Wiener Volkspartei im Dezember 2022 ein Prüfersuchen an den Stadtrechnungshof gestellt, um die Planung, Entwicklung und Umsetzung des im Jahr 2011 verkündeten Wiener Spitalskonzeptes zu überprüfen.

Der Stadtrechnungshof stellte fest, dass trotz vorhandener Dokumente wie dem Medizinischen Masterplan und der Masterbetriebsorganisation die Planungen nicht ausreichend waren. Insbesondere fehlten planerische Querverbindungen zwischen den medizinischen Konzepten und den baulichen Schwachstellen der Spitalsstandorte. Dies führte zu Verzögerungen und ineffizienter Umsetzung der Bauvorhaben.

Der Wiener Gesundheitsverbund musste aufgrund fehlender interner Expertise umfangreiche Rechts- und Beratungsleistungen von externen Unternehmen in Anspruch nehmen. Insgesamt wurden 4,36 Mio. Euro an Beratungskosten aufgewendet. Die Kosten für die Umbenennung der Wiener Städtischen Kliniken betrugen 860.000 Euro. Mit den Kosten für den Umbenennungsprozess hätten rund 12 bis 13 Pflegekräfte ein Jahr lang finanziert werden können.

Zahlreiche Abteilungen leiden unter Personalengpässen, insbesondere in der Pflege, wo die Überlastungsanzeigen seit 2016 massiv gestiegen sind. Die Anzahl der Überlastungs- und Gefährdungsanzeigen stieg von 13 im Jahr 2016 auf 117 im Jahr 2022, mit besonderen Häufungen in bestimmten Kliniken und Abteilungen. 

Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Stadt Wien größere Vorhaben einfach nicht stemmen kann. „Es kann nicht sein, dass das Steuergeld der Wienerinnen und Wiener ineffizient eingesetzt wird, während das Gesundheitspersonal überlastet ist und die Patientenversorgung darunter leidet. Wiens Gesundheitssystem droht an Missmanagement und Fehlplanung zu scheitern“, kritisiert Korosec.

In einem weiteren Bericht des Stadtrechnungshofs, der sich mit den Abteilungen für Urologie des Gesundheitsverbunds befasste, wurde ebenso Kritik laut. Von den 197 systemisierten Betten in der Urologie konnten 2022 nur 113 betrieben werden, hauptsächlich aufgrund organisatorischer und personeller Probleme. Und der Besetzungsgrad des Pflegepersonals sank von 97 % (2020) auf 79,8 % (2022). 

Die Gesundheitssprecherin fordert dringend geeignete Maßnahmen, um das Wiener Gesundheitssystem wieder auf Kurs zu bringen. „Die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener darf nicht den Fehlern des Wiener Gesundheitsverbundes zum Opfer fallen“, betont Korosec abschließend.

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