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Medientage: APA zeigt Diversität in der Bildsprache

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Wie kann Bildsprache die Vielfalt der Realität bestmöglich abbilden? Wie kann Diversität in der visuellen Kommunikation aktiv berücksichtigt werden? Diesen Fragen widmete sich die APA-Breakout-Session, die am 26. September im Rahmen der diesjährigen Österreichischen Medientage im Erste Campus in Wien stattfand.  

Luzia Strohmayer-Nacif, Leitung APA-Visual-Desk, und der langjährige APA-Fotograf und Fotojournalist Roland Schlager diskutierten unter Moderation von Christian Kneil (Head of Content Business und stv. Chefredakteur der APA) die Herausforderungen visueller Stereotype und die Förderung einer inklusiveren Medienlandschaft. Kern der Diskussion bildete das aktuelle, von der Wiener Medieninitiative geförderte APA-Projekt „Zukunftsbild: capturing the future. Visuelles Storytelling für Zukunftsthemen“, das die Themen Klimakrise und Künstliche Intelligenz abseits ausgetretener Pfade beleuchten soll.  

„Wir wollen damit das bekannte Problem adressieren, das Fotos oft auch Klischees bedienen. So wurden und werden Hitzewellen oft mit Freibad- oder Sonnenbrillensujets bebildert, und wenn es um KI geht, kommen oft Roboterbilder zum Einsatz, im schlimmsten Fall auch sexualisiert dargestellte“, so Strohmayer-Nacif. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, ein vertrauenswürdiges visuelles Vokabular für die Jahrhundertthemen Klimawandel und Künstliche Intelligenz zu entwickeln, zeitgemäße Bilder zu produzieren und die Gesellschaft in ihrer Vielfältigkeit besser abzubilden.  

Neue Pfade beschreiten 

Konkrete visuelle Beispiele wurden in der Breakout-Session in den Bereichen Klimakrise und KI gezeigt. Das Bild von zwei Seniorinnen an einem Sommertag diente als Beispiel dafür, wie Bildsprache für die gesundheitliche Belastung älterer Menschen während Hitzewellen sensibilisieren kann. Für das Thema KI wurde ein Bild präsentiert, das KI-Einsatz in einem Operationssaal des AKH Wien zeigt und hinter dessen Entstehung einige Arbeit stand. „Ich habe mich im Vorfeld mit dem AKH in Verbindung gesetzt und dort mit einem Mathematiker gesprochen, der mir Hinweise gegeben hat, wo im Krankenhaus KI eingesetzt wird. Bis zum fertigen Foto hat es dann etwa drei bis vier Monate gedauert“, erzählte APA-Fotograf Schlager.  

Das Projekt „Zukunftsbild“ läuft seit Februar 2024 und hat bereits einige Bilder und Bildstrecken produziert, die über die Bildagentur APA-Picture Desk unter dem Stichwort „Zukunftsbild“ zu finden sind. Strohmayer-Nacif: „Themenbilder wie etwa zur Fernkälte im Parlament oder neue Hitzefeatures werden schon sehr gut genutzt.“  

Reflektieren über Diversität  

Als zweitem Schwerpunkt widmete sich die Session dem Thema Diversität in der Bildsprache. „Vielfalt“ umfasse dabei neben Geschlecht auch zahlreiche weitere Merkmale wie etwa familiäre Situation, Alter, Weltanschauung oder Bildungshintergrund. Dabei gehe es vor allem um ein Mindset, das in jedem Bild mitschwinge. Was das konkret für Fotograf:innen bedeutet, brachte Schlager so auf den Punkt: „Zentral ist die Bewusstseinsbildung. Unsere Aufgabe ist unvoreingenommen und objektiv zu sein, dafür ist es notwendig, unseren eigenen Bias zu erkennen und damit umzugehen.“ 

Im Rahmen des Projekts absolvierte das Projektteam unter anderem einen Workshop, in dem die Bilder der vergangenen Jahre kritisch analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet wurden. Dieser Prozess sei wichtig gewesen, weil dafür im Arbeitsalltag oft keine Zeit bleibe, so Strohmayer-Nacif. Warum es wichtig ist, in der visuellen Kommunikation möglichst unvoreingenommen zu sein und einen großen Teil der Gesellschaft abzubilden, brachte sie abschließend auf den Punkt: „Die Bildsprache der Medien hat maßgeblichen Anteil daran, wie wir die Welt sehen.“ 

 

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

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