Wolfgang Lutz als erster Österreicher mit Yidan-Preis ausgezeichnet | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wolfgang Lutz als erster Österreicher mit Yidan-Preis ausgezeichnet

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Wie beeinflusst der Bildungsstand einer Bevölkerung langfristig soziale, ökonomische und ökologische Entwicklungen? Wie trägt Bildung zur Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften an den Klimawandel bei? Und welche Rolle spielt Bildung für Geschlechtergerechtigkeit und sozialen Aufstieg? 

Am höchsten dotierter Bildungspreis der Welt

Diese grundlegenden Fragen prägen seit Jahrzehnten die wissenschaftliche Arbeit von Wolfgang Lutz. Seine inzwischen vielfach international ausgezeichnete Forschung hat maßgeblich dazu beigetragen, Bildung als zentrale Variable in der Analyse des Klimawandels zu etablieren. Dafür wurde er nun mit dem hochdotierten Yidan-Preis 2024 ausgezeichnet. Mit 1,7 Millionen Euro projektbezogener, aber nicht zweckgebundener, Förderung und zusätzlichen 1,7 Millionen Euro Preisgeld ist der Yidan-Preis der weltweit höchste Bildungspreis. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gratuliert Lutz, der wirkliches Mitglied der Akademie ist.

„Ich kenne Wolfgang Lutz seit Jahrzehnten als hochgeschätzten Kollegen und herausragenden Sozialwissenschaftler“, sagt ÖAW-Präsident Heinz Faßmann und fährt fort: „Seine Arbeit in großen internationalen Forschungsprojekten hat das Fach geprägt und der österreichischen Demografie in der Welt eine hohe Sichtbarkeit und Anerkennung verschafft. Es ist ihm zudem gelungen, Entscheidungsträger:innen in der Politik zu überzeugen, Bildung als eine Schlüsselkomponente in der nachhaltigen Entwicklung zu betrachten. Wolfgang, ich gratuliere Dir im Namen der gesamten ÖAW herzlich, zu dieser Auszeichnung.“

Förderung für Aufbau von Forschungskapazitäten in Afrika und Asien

Hoch erfreut zeigt sich auch Wolfgang Lutz: „Bildung ist die Grundlage des menschlichen Fortschritts. Meine Forschung soll politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt Erkenntnisse über den Multiplikatoreffekt von Bildung für eine nachhaltige Zukunft liefern. Ich hoffe, dass ich mit den Projektmitteln des Yidan-Preises den Aufbau von Forschungskapazitäten in Afrika und Asien unterstützen kann und Bildung als Schlüssel zur Stärkung der Resilienz in den Fokus rückt“, sagt Preisträger Lutz.   

Der deutsche Klimaforscher und Generaldirektor des IIASA Hans Joachim Schellnhuber gratuliert Lutz: „Es freut mich sehr, meinem Kollegen Wolfgang Lutz zur Auszeichnung mit dem Yidan-Preis zu gratulieren. Seine Pionierarbeit in Demografie, Bildung und Systemanalyse hat unser Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Bevölkerungsdynamik und Bildungssystemen revolutioniert. Diese Anerkennung betont die globale Wirkung seiner Forschung.“

Den Gratulanten schließt sich auch Sebastian Schütze, Rektor der Universität Wien an: „Ich freue mich mit Wolfgang Lutz über diese prestigeträchtige Auszeichnung. Der Preis macht deutlich, dass Wolfgang Lutz international als ausgewiesener Demografie-Experte wahrgenommen wird.“

Bildung als demografische Schlüsselvariable in Bevölkerungsprognosen

Als Demograf und Sozialstatistiker hat Wolfgang Lutz als einer der ersten Forscher den Zusammenhang zwischen Bildung, Humankapital und nachhaltiger Entwicklung auf globaler Ebene greifbar gemacht. Sein Ansatz, den Bildungsstand einer Bevölkerung über lange Zeiträume zu analysieren und dessen Auswirkungen auf demografische und gesellschaftliche Entwicklungen zu untersuchen, etablierte in der internationalen Forschung den Faktor Bildung – neben Alter und Geschlecht – als eine Schlüsselvariable für Bevölkerungsprognosen. 

Wolfgang Lutz ist Gründungsdirektor des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital, einer Kooperation des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Wien. Als Mitglied eines Expertenteams der Vereinten Nationen verfasste er 2019 den globalen Nachhaltigkeitsbericht „The Future is Now“.

Vielfach ausgezeichnet

Für seine herausragenden Arbeiten erhielt Wolfgang Lutz zahlreiche renommierte Auszeichnungen, darunter den Wittgenstein-Preis des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und zwei Advanced Grants und einen Proof-of-Concept Grant des ERC (European Research Council). Zuletzt wurde er 2023 mit dem Wissenschaftspreis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft geehrt. Er ist zudem – als einer der wenigen Österreicher – Mitglied der US-amerikanischen National Academy of Sciences. Seine Arbeiten, die in mehr als 293 wissenschaftlichen Artikeln und 27 Büchern veröffentlicht wurden, sind weltweit anerkannt und haben die demografische Forschung maßgeblich geprägt.

Der Yidan-Preis wurde 2016 vom Philanthropen Charles Chen Yidan für Beiträge zur Bildungsforschung und -entwicklung ins Leben gerufen. Die Yidan Prize Foundation hat ihren Sitz in Hongkong. 

Über die Yidan Prize Foundation

Die Yidan Prize Foundation wurde als globale philanthropische Stiftung mit der Aufgabe, durch Bildung eine bessere Welt zu schaffen, gegründet. Die Yidan Prize Foundation unterstützt durch den Yidan-Preis Ideen und Praktiken in der Bildung – insbesondere solche, die dazu geeignet sind, die das Leben Einzelner und die Gesellschaft positiv zu verändern.

Der Yidan-Preis ist der weltweit angesehenste Bildungspreis. Er besteht aus zwei verbundenen Auszeichnungen: der Yidan-Preis für Bildungsforschung und der Yidan-Preis für Bildungsentwicklung. Der Preis ist auf Wirkung ausgelegt: Die Preisträger erhalten über einen Zeitraum von drei Jahren einen nicht zweckgebundenen Projektfonds in Höhe von 15 Millionen Hongkong-Dollar (ca. 1,7 Millionen Euro) der sie in ihrer Forschung und Arbeit unterstützt, sowie eine Goldmedaille und ein Preisgeld in Höhe von ebenfalls 15 Millionen Hongkong-Dollar.

Pressebilder

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