Zurück ins Leben: Arno Gehrer und Ernst Thomas Kiu-Mossier mit dem AUVA “Back-to-Life-Award” ausgezeichnet. | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Zurück ins Leben: Arno Gehrer und Ernst Thomas Kiu-Mossier mit dem AUVA “Back-to-Life-Award” ausgezeichnet.

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Arbeitsunfälle schlagen plötzlich und unerwartet zu und verändern das Leben binnen Sekunden. Um die Betroffenen kümmert sich die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA – von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation; wenn nötig bis zur Unfallrente.
Mit dem Award werden Menschen ausgezeichnet, die sich nach schweren Arbeitsunfällen mit einer beispielhaften sozialen und beruflichen Rehabilitation ins Leben zurückgearbeitet haben und damit vielen Menschen Mut machen. 

Die AUVA-Landesstelle Graz, die für die Bundesländer Steiermark und Kärnten verantwortlich zeichnet, vergibt diese Auszeichnung heuer erstmalig in Graz.

„Ich bin stolz darauf, heute hier in Graz den AUVA-Back-to-Life-Award an zwei Personen verleihen zu dürfen, die nach einem schweren Arbeitsunfall wieder voll im Leben stehen. Für mich sind sie Beispiel und damit Botschafter für Menschen, deren Leben sich von einem auf den anderen Augenblick durch einen Arbeitsunfall ändert. Durch die medizinische und therapeutische, aber auch finanzielle Hilfe der AUVA, besonders aber durch ihren Ehrgeiz und ihrer positiven Lebenseinstellung, haben die beiden wieder voll ins Leben zurückgefunden“, so der Vorsitzende des AUVA-Landesstellenausschusses Graz, KommR Günther Stangl.

Dipl.-Ing. Dr. Arno Gehrer     
Arno Gehrer geriet am 7. April 1990, auf der Heimfahrt vom Studienort, der Technischen Universität (TU) Graz, mit dem Motorrad ins Schleudern, stürzte und wurde in weiterer Folge von einem entgegenkommenden LKW-Zug überfahren. Er verlor dabei das rechte Bein im Oberschenkelbereich. Aufgrund einer Lähmung des Armes kann er seine rechte Hand lediglich als Beihand verwenden. Wegen der ungünstigen Stumpfverhältnisse kann die Oberschenkelprothese nur zeitweise getragen werden. Zur Fortbewegung werden Stützkrücken (rechts mit einer Armschale) verwendet.

Arno Gehrer schloss das Studium an der TU in Graz – trotz dieses schrecklichen Arbeitsunfalles – ab und arbeitete in weiterer Folge von 1994 bis 2001 an der Technischen Universität.

2001 wechselte er dann zur Andritz AG, wo er von Anfang an im Bereich der hydraulischen Maschinen tätig war. Heute ist er „Chief Engineer“ dieses Bereiches. Bevor er jedoch zum Chief Engineer aufstieg, war Arno Gehrer von 2013 bis 2018 Leiter des hydraulischen Labors in Graz (ASTRÖ) und verantwortlich für 50 Mitarbeiter:innen. In dieser Zeit betreute er auch internationale Projekte von China bis Kanada. Einige Lieblingsprojekte sind jedenfalls in Österreich. Bei der Sanierung der Donaukraftwerke in Aschach und Ybbs-Persenbeug wurden die Kraftwerke mit Turbinen „Made in Graz“ bestückt.

Arno Gehrer ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, 27 und 29 Jahre. Zu seinen Hobbies zählen Radfahren (Rennrad und Mountainbike), Musik, Konzertbesuche und Reisen um den Globus. Dabei ist das Klapprad – als Ersatz für den Rollstuhl – sein ständiger Begleiter.

Als Leitspruch dient Arno Gehrer – frei nach der von ihm sehr geschätzten Truppe Monty Python – das Motto: „Always Look on the Bright Side of Life“.

Thomas Kiu-Mossier
Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bautechniker an der HTL für Hochbau, und um die Zeit bis zum Beginn des Präsenzdienstes zu überbrücken. Arbeitete Thomas Kiu-Mossier beim Baumarkt OBI in Gralla. Am 26. August 1997, drei Monate nach Arbeitsbeginn stürzte er auf einer Baustelle ab und ist seither querschnittgelähmt.

Während seiner Ausbildungszeit zum Diplom-Sozialarbeiter an der Sozialakademie (1999-2002), musste er sich etlichen Operationen unterziehen. 

Ab 2002 war Thomas Kiu-Mossier als Sozialarbeiter für verschiedenste Einrichtungen tätig. Seit 2021 ist er für die „Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung“ des Landes Steiermark in Leibnitz tätig. Zusätzlich arbeitet Thomas Kiu-Mossier in zwei Familienberatungsstellen.

Er ist verheiratet mit Olivia und hat einen 21-jährigen Sohn.

Zu seinen Hobbies zählen u.a. Rollstuhltennis. Damit startete er in den USA, wo er sich sechs Monate aufhielt und auch einen Sprachkurs absolvierte. Er spielte nationale und internationale Turniere und war weltweit – und das ganz alleine – unterwegs.

2008 nahm er an den Paralympics in Peking und 2012 in London teil. Er erreichte den Weltranglistenplatz Nummer 23, unter den Querschnittgelähmten Platz 3.

2017 absolvierte er die Ausbildung zum Tennis-Instruktor. Auch am Radfahren erfreut sich Thomas Kiu-Mossier. Er absolviert pro Jahr ca. 3.000 km, davon 2.000 mit dem Mountainbike. Er liebt auch Erholungsurlaube in Österreich, die er gemeinsam mit seiner Frau Olivia absolviert.

Sein Leitsatz lautet: „Voneinander lernen und füreinander Dasein ist einfach entscheidend. Für uns alle. Auf allen Ebenen“.

„Die AUVA als Gesamtdienstleister im Bereich von Arbeitsunfällen kümmert sich nicht nur um die körperlichen Verletzungen, sondern auch um die psychische und soziale Lebensqualität der Betroffenen. Daneben bieten möglichst schnelle und erfolgreiche Wiedereingliederungen in den Arbeitsmarkt und stabilisierte Erwerbsverläufe auch erhebliche volkswirtschaftliche Vorteile. Wir als soziale Unfallversicherung können zwar professionelle Voraussetzungen schaffen, aber wesentlich zum Erfolg tragen Motivation, Ausdauer und unbändiger Wille der Verunfallten bei“, so der Direktor der AUVA-Landesstelle Graz, Dr. Hannes Weißenbacher.

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