Grüne Wien/Kraus: Hitzesommer und Hochwasser: Klima-Sondergemeinderat am 20. September
Nach der Hitze kam die Flut. Der heurige Sommer war und ist an Extremen kaum zu überbieten. Rekordtemperaturen und 45 Hitzetage in Wien (2023 waren es 32), gefolgt von einem tagelangen Regen- und Sturmtief, das in Niederösterreich und Wien für unvorstellbare Überschwemmungen gesorgt hat: Die Schäden sind enorm, menschliches Leid ist allgegenwärtig, die Katastrophe hat Menschenleben gefordert. Der Zusammenhang solcher furchtbaren Wetterextreme mit dem Klimawandel ist unumstritten. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf und hat stärkere Niederschläge zur Folge – Studien zufolge können Überschwemmungen um 60 Prozent häufiger auftreten.
„Wenn die unmittelbare Krise überstanden ist, müssen wir gemeinsam die richtigen Maßnahmen setzen: Für Klimaschutz- und Naturschutz, damit wir die Erderhitzung eindämmen und uns besser vor solchen extremen Wetterereignissen schützen können”, so der Parteivorsitzende der Grünen Wien, Peter Kraus. Die Grünen Wien haben deshalb einen Sondergemeinderat mit dem Titel „Hitzetage, Tropennächte, Überflutungen: Wien braucht Grün und Natur statt Beton und Autobahnen” einberufen. Der Klima-Sondergemeinderat findet am Freitag, 20. September, statt.
Klima- und Naturschutz sind Menschenschutz
Oberste Priorität haben jetzt unbürokratische Hilfe und volle Unterstützung bei den Aufräumarbeiten. Danach müssen genauso entschlossene Klimaschutzmaßnahmen gesetzt werden. Denn die Hochwasserkatastrophe der letzten Tage hat gezeigt, wie wichtig es ist, Flüssen und Bächen durch Renaturierung genügend Platz zu geben und gleichzeitig für ausreichend technischen Hochwasserschutz zu sorgen. Für die Extremwetterereignisse von morgen müssen alle aktuellen Sicherheitsvorkehrungen genau begutachtet und gegebenenfalls neu dimensioniert werden. Für die Wiener Bäche und Flüsse bedeutet das:
- Prüfung & Evaluierung des technischen Hochwasserschutzes entlang des Wienflusses (wie bspw. Prüfung der Höhe der Mauer).
- Eine großzügige Renaturierung, vor allem im Einzugsgebiet des Wienflusses und bei seinen Zuflüssen.
- Weiterführung der Renaturierung beim Liesingbach.
- Prüfung der Rückhaltebecken und ggf. Anpassung an zukünftige Gegebenheiten, mögliche Erweiterung von Rückhaltebecken auch im Umland von Wien.
Die letzten Tage haben noch einmal vor Augen geführt, wohin begradigte Flüsse und Bodenfraß führen können. Umso wichtiger ist es, dass Klimaministerin Gewessler mit dem Ja zum EU-Renaturierungsgesetz Mut und Entschlossenheit gezeigt hat.
Bodenfraß stoppen: Nein zum Lobautunnel
Flächenversiegelung ist ein riesiges Thema, das Hochwasser begünstigt. Je mehr Grünflächen versiegelt werden, desto schlechter können Wassermengen aufgenommen werden. Österreich ist im internationalen Vergleich leider absoluter Spitzenreiter, was Bodenversiegelung betrifft. Das ist in Kombination mit Klimakrise und Hochwasser-Risiko völlig verantwortungslos. „Wir müssen endlich damit aufhören, immer neue Straßen und immer neue Autobahnen zu bauen”, so Parteivorsitzender Peter Kraus. Auch und gerade Wien müsse bereit sein, den großen Fragen der Zukunft nicht mit alten Antworten aus der Vergangenheit zu begegnen. So hat Bürgermeister Ludwig erst kürzlich in einem Interview betont, es sei „eine Schande, dass der Lobautunnel noch immer nicht gebaut” wurde. Damit wird weiterhin an einer Vergangenheit festgehalten, in der Klimaschutz einfach nicht existiert hat. Die Grünen Wien erneuern daher ihren Standpunkt, dass sich milliardenschwere Autobahnprojekte durch das Naturschutzgebiet Lobau – also Lobautunnel und Stadtstraße – heute nicht mehr ausgehen. „Echter Klimaschutz braucht eine Verkehrswende, die auf den Ausbau von öffentlichem Verkehr setzt und nicht Milliarden in überholten Autobahnprojekten versenkt. Man kann sich den Klimaschutz nicht herbeibetonieren. Schließen wir endlich dieses fossile Kapitel”, so Kraus.
Die Grünen drängen auf Mut und eine breite politische Ambition für mehr Klimaschutz. „Wir dürfen jetzt nicht aufhören, Klimaschutzmaßnahmen zu setzen. Mit der Grünen Regierungsbeteiligung ist erstmals eine Trendwende beim Klimaschutz in Österreich gelungen – diesen Weg gilt es jetzt, weiterzugehen”, so Kraus.
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