Für mehr Diversität: Pride Biz Austria fordert Unternehmen und Politik zum Handeln auf
Es gibt noch viel zu tun in Österreich. Auch hierzulande bestehen weiterhin zahlreiche Benachteiligungen für Mitglieder der Regenbogen-Community. Im Vorfeld der kommenden Nationalratswahl ruft Pride Biz Austria, die österreichische Plattform für LGBTIQ+1 in Wirtschafts- und Arbeitswelt, heimische Unternehmen und die Politik dazu auf, Farbe zu bekennen. Von der nächsten Bundesregierung fordert der Verband in seinem aktuellen Positionspapier unter anderem einen aktiven Einsatz für gelebte Inklusion – zum Wohle der gesamten Gesellschaft.
Unternehmen tragen als Taktgeber_innen einer inklusiven Gesellschaft eine immense Verantwortung. Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI; Diversity, Equity & Inclusion) können sie einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Vorurteile aktiv abzubauen und ein Klima der Akzeptanz zu schaffen. „Unsere Partnerunternehmen, die als Pride Biz Allys fungieren, kommen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung tagtäglich nach und zeigen dadurch eindrucksvoll, wie gelebte Inklusion zu einem harmonischen und produktiven Arbeitsumfeld führt. Sie setzen Maßstäbe, indem sie nicht nur die Werte der Vielfalt und Gleichberechtigung fördern, sondern auch durch ihre Unternehmenskultur und Personalpolitik nach außen tragen. Dies inspiriert andere, ähnliche Wege einzuschlagen und trägt maßgeblich dazu bei, gesellschaftliche Normen und Erwartungen zu verändern
„, erklärt Lukas Burian, Präsident von Pride Biz Austria.
Arbeitswelt 4.0
Vielfalt wird in der modernen Arbeitswelt immer mehr zu einer Notwendigkeit, um im Wettbewerb bestehen zu können. Entsprechende DEI-Maßnahmen fördern erwiesenermaßen die Innovation und steigern nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem fordern immer mehr Arbeitnehmer_innen von ihren Arbeitgeber_innen ein offenes Unternehmensklima. „Angesichts des demografischen Wandels wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich den veränderten Erwartungen der jungen Generationen anzupassen. Diese fordern nicht nur flexible Arbeitsmodelle, sondern auch ein Arbeitsumfeld, das Diversität, Gleichstellung und Inklusion aktiv fördert. Nur so können Unternehmen langfristig talentierte Arbeitskräfte gewinnen und halten
„, so Burian weiter. “Schließlich kann zukunftsorientiertes Arbeiten nur durch Chancengleichheit und gegenseitigen Respekt gelingen.
”
Appell an die Politik
Damit Unternehmen und Organisationen in diesem Transformationsprozess nicht alleine dastehen, ruft Pride Biz Austria die Politik auf den Plan. „Wir fordern die neue Bundesregierung dazu auf, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unternehmen dabei unterstützen, Diversität, Gleichstellung und Inklusion aktiv zu leben. Wichtig wäre es unter anderem, steuerliche Anreize zu schaffen, Good-Practice-Modelle zu fördern und einen Nationalen Aktionsplans gegen Diskriminierung zu schaffen
„, erklärt der Präsident.
Rechtzeitig zur Nationalratswahl hat Pride Biz Austria ein Positionspapier mit 13 detaillierten Forderungen an die Politik veröffentlicht. Den Kern bilden unter anderem:
- Unterstützung der Charta der Vielfalt
Die Bundesregierung soll die heimische Charta der Vielfalt aktiv unterstützen, um Diversität in der Wirtschaft weiter zu fördern und gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. - Schaffung von Anreizen für Diversitäts-Engagement
Betriebe, die Vielfalt fördern, sollen durch steuerliche Anreize und Förderungen unterstützt werden. Dies kann durch die Berücksichtigung von Diversitätskriterien bei öffentlichen Auftragsvergaben weiter gestärkt werden. - Entwicklung einer Zertifizierung für LGBTIQ+ freundliche Unternehmen
Es soll ein staatliches Gütesiegel für LGBTIQ+ freundliche Unternehmen eingeführt werden, das nach klar definierten Kriterien vergeben wird und durch regelmäßige Audits überprüft werden muss. - Verpflichtung zum Einsatz von Antidiskriminierungsbeauftragten in Großunternehmen
Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter_innen sollen verpflichtet werden, Antidiskriminierungsbeauftragte zu benennen, die Betroffene unterstützen und Diskriminierung aktiv bekämpfen.
„Die Politik ist am Zug und dafür verantwortlich, die nachhaltige Inklusion von LGBTIQ+ Personen in der Arbeitswelt und darüber hinaus aktiv zu stärken. Jetzt ist es an der Zeit, endlich klar Stellung zu beziehen und aktiv gegen die grassierende Diskriminierung der Regenbogen-Community vorzugehen. Als Pride Biz Austria sind wir jederzeit gerne bereit, unseren Beitrag zu leisten und unser Know-how zu teilen
„, ergänzt Vizepräsidentin Astrid G. Weinwurm-Wilhelm.
1 Die englische Abkürzung „LGBTIQ+“ steht für „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexual, Queer”, bezeichnet übersetzt also lesbische, schwule, bisexuelle, Transgender-, intergeschlechtliche und queere Menschen.
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