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ÖGB-Schumann: „Höchste Zeit, das Tabu um Wechseljahre zu brechen!“

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„Es ist höchste Zeit, das Tabu zu brechen und offen über die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren zu sprechen. Diese Lebensphase betrifft alle Frauen und darf nicht weiter ignoriert werden – auch nicht am Arbeitsplatz“, kommentiert Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB, die heutige Pressekonferenz zur ersten österreichischen Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz der Initiative „Wechselweise”. 

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau zwischen 40 und 60 Jahren, die sehr unterschiedlich erlebt wird: Etwa ein Drittel der Frauen hat wenig Beschwerden, ein weiteres Drittel leidet unter einigen Symptomen, und bei einem Drittel sind die Beschwerden stark ausgeprägt – das wird durch die Befragung unterstrichen. Dabei haben diese Frauen oft ihre Kinderbetreuungspflichten hinter sich, verfügen über viel Berufserfahrung und sind fest im Berufsleben verankert. „Wir müssen sicherstellen, dass diese Frauen nicht wegen mangelnder Unterstützung aus der Arbeitswelt ausscheiden und damit noch mehr von Altersarmut bedroht sind, als es vielfach ohnehin schon der Fall ist”, so Korinna Schumann.  

Schumann betont, dass es nicht darum gehe, ein weiteres Problem für Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. „Im Gegenteil – wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem die spezifischen Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren anerkannt und berücksichtigt werden, ohne sie zu stigmatisieren.“  

Die Gewerkschafterin fordert, dass die Gesundheit von Frauen auch am Arbeitsplatz ernst genommen wird: „Die Betriebliche Gesundheitsförderung muss Themen wie Menstruation und Wechseljahre aktiv aufgreifen. Dazu gehört die Sensibilisierung von Mitarbeiter:innen und insbesondere von Führungskräften.“ Sie verweist auf Großbritannien, wo die Wechseljahre bereits zu einem politischen Thema geworden sind. „Das zeigt, dass es möglich ist, das Thema in den betrieblichen und politischen Alltag zu integrieren“, betont Schumann und schließt: „Wir fordern Angebote zur Wissensvermittlung und den Einsatz sensibilisierender Maßnahmen in Betrieben. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Frauen in allen Lebensphasen unterstützen – auch in den Wechseljahren.“ 

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