WKÖ-Klacska: „Rückgang bei den Lkw-Führerscheinen zeigt, dass Lkw-Lenker:in ein Mangelberuf ist“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

WKÖ-Klacska: „Rückgang bei den Lkw-Führerscheinen zeigt, dass Lkw-Lenker:in ein Mangelberuf ist“

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„Initiativen zur Gewinnung neuer Buslenker:innen zeigen erste Erfolge. Hingegen sollte uns die jüngst veröffentlichte Führerscheinstatistik im Bereich der Lkw-Lenker:innen eine Warnung sein: Die Zahl der beruflichen C-95-Lenkerberechtigungen lässt zu wünschen übrig. Und das, obwohl wir schon jetzt zu wenige Lkw-Lenker:innen haben und aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle in Zukunft noch dringender neue Berufseinsteiger brauchen werden“, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Konkret haben laut Daten der Statistik Austria im vergangenen Jahr 1400 Buslenker:innen eine D95-Grundqualifikationsprüfung gemacht. Diese ist Voraussetzung für den Einsatz im Linienverkehr oder Reisebusverkehr. Und auch heuer setzt sich der positive Trend mit bis Ende August bereits 1088 erfolgreich absolvierte D95-Prüfungen fort. Gezielte Anwerbungsinitiativen wie Jobbörsen, die Übernahme der Kosten für Führerscheine durch das AMS und die Unternehmen oder geförderte Umschulungen bringen hier erste Erfolge.

Bei den beruflichen Lkw-Fahrer:innen hingegen hat sich der Neueinstieg im vergangenen Jahr eher abgeflacht und liegt auf Vor-Corona-Niveau. Konkret sank die Zahl der C-95-Lenkerberechtigungen von 3300 im Jahr 2022 auf 3100 im Vorjahr. „Der Fachkräftemangel in der Straßengüterbeförderung bleibt eine besondere Herausforderung. Ein sehr wichtiger Schritt wäre daher, den Beruf des Lkw-Lenkers bzw. der Lkw-Lenkerin auf die Mangelberufsliste zu setzen“, fordert Klacska. Beim Beruf Buslenker:in ist dies bereits geschehen.

Wunsch nach individueller Mobilität weiterhin groß

Die jährlich erworbenen Autoführerscheine liegen in den vergangenen Jahren konstant über 80.000. Aussagen, wonach die Anzahl der regulären Pkw-Führerscheine (B-Klasse) auf den niedrigsten Wert seit 2006 sank, mögen zwar statistisch richtig sein, bilden aber nur einen Teil der Realität ab: Denn es werden lediglich weniger reguläre B-Führerscheine gemacht, dafür aber deutlich mehr L17-Führerscheine, wodurch die Gesamtzahl der Autoführerscheine gleichblieb. „Es gibt in Summe sowohl mehr jüngere als auch mehr ältere Führerscheinneulinge als früher. Die Gesamtsituation zeigt, dass der Wunsch nach individueller Mobilität hoch bleibt“, so Klacska, der Bestrebungen, diese einzuschränken, daher als den falschen Weg bezeichnet:  „Ziel muss sein, die Transformation des gesamten Verkehrssektors so zu gestalten, dass die Entwicklung neuer Technologien gefördert wird und Mobilität weiter leistbar bleibt – das gilt für den Pkw-Bereich genauso wie für die Güterbeförderung“, so Klacska abschließend. (PWK322/DFS)

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