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Allen Kindern eine Chance geben!

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Die Lage ist dramatisch und spitzt sich immer weiter zu. Statt Verbesserungen beobachten wir nur eine Abwärtsspirale im Wiener Bildungssystem. Diese Abwärtsspirale raubt Kindern echte Zukunftschancen durch ein sinkendes Bildungsniveau“, zeigt sich Julia Schneider-Wagentristl, Bundesobfrau der Österreichischen Kinderwelt, bestürzt.

In Wien gingen laut Statistik der Stadt Wien im Schuljahr 2021/22 über 240.000 Kinder in die Schule. In einer Umfrage der Statistik Austria gaben 53% der Wiener Kinder an, im Alltag nicht deutsch zu sprechen. An den Wiener Volksschulen mussten 14% als „außerordentliche Schülerinnen und Schüler“ geführt werden, da ihre Deutschkenntnisse zu schlecht waren, um dem Unterricht zu folgen.

Im Schuljahr 2022/23 waren die Zahlen noch erschütternder: 
35,67% der Erstklässlerinnen und Erstklässler waren außerordentliche Schülerinnen und Schüler. Und das, obwohl fast 70% von ihnen in Wien geboren sind und über 75% mindestens zwei Jahre den Kindergarten besucht haben.

In ganzen Zahlen kann man also sagen, dass rund 18.000 Wiener Schülerinnen und Schüler kaum Deutsch können. Weiter gilt es festzuhalten, dass die Zahlen steigen: Einerseits steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler jährlich an, gleichzeitig steigt aber auch der Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler mit Deutschförderbedarf“ gibt Matthias Pfeiler, Bundesgeschäftsführer der Kinderwelt zu bedenken. „Dazu kommt, dass Lehrerinnen und Lehrer überlastet sind und daher immer weniger Lehrkräfte eine Stelle in Wien besetzen wollen. Es geht sogar noch weiter: Sobald eine Lehrverpflichtung in einem anderen Bundesland ausgeschrieben ist, bewerben sich nicht nur neue, sondern auch bestehende Lehrkräfte, da sie aus den Wiener Klassenzimmern flüchten wollen.“

Um die Bildungschancen aller Kinder zu wahren, braucht es endlich Maßnahmen vor Schuleintritt und ein rasches Vorgehen. 
Die Österreichische Kinderwelt fordert daher:

  • eine Sprachstandsfeststellung aller 3-Jährigen in Wien
  • einen verpflichtenden Kindergartenbesuch ab 3 Jahren bei Kindern mit Deutschförderbedarf
  • finanzielle Kindergartenförderungen an Deutschförder-Qualität im Kindergarten koppeln
  • Erhöhung des Betreuungsschlüssels
  • Sprachförderausbildung im Lehrplan für Pädagoginnen und Pädagogen
    mehr begleitende Sprachförderkräfte
  • C1-Niveau beim gesamten Kindergartenpersonal

„Jedes Kind verdient nur die besten Zukunftschancen. Bildung ist ein Grundstein dafür. Es ist essentiell, dass sich gerade in Wien endlich etwas ändern muss, damit Kindern alle Wege und Möglichkeiten offenstehen!“, so Julia Schneider-Wagentristl abschließend.

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