Zum ORF-Schwerpunkt „200 Jahre Anton Bruckner“: „kreuz und quer“-Neuproduktion „Die vielen Gesichter von Sankt Florian“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Zum ORF-Schwerpunkt „200 Jahre Anton Bruckner“: „kreuz und quer“-Neuproduktion „Die vielen Gesichter von Sankt Florian“

0 73

Er war Sängerknabe im Stift und wurde hier an jener großen Orgel zum Organisten ausgebildet, die heute seinen Namen trägt: der vor 200 Jahren geborene Komponist Anton Bruckner (1824-1896). Im Rahmen des trimedialen ORF-Jubiläumsschwerpunkts „200 Jahre Anton Bruckner“ (Details unter presse.ORF.at) widmet „kreuz und quer“ Bruckner am Vorabend seines runden Geburtstags am Dienstag, dem 3. September 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON mit Johannes Rosensteins neuer Dokumentation „Mauern der Freiheit – Die vielen Gesichter von Sankt Florian“ ein filmisches Porträt des Augustiner Chorherrnstiftes St. Florian in Oberösterreich, mit dem er zeit seines Lebens so eng verbunden war.
Um 23.20 Uhr begibt sich „kreuz und quer“ auf die Suche nach den fast verschwundenen „Forschern Gottes“ – Mönchen und Ordensleuten, die kirchliches Leben und Wissenschaft gegen alle Widerstände und Zweifel verbinden.

„Mauern der Freiheit – Die vielen Gesichter von Sankt Florian“ – Ein Film von Johannes Rosenstein

Zur Zeit Anton Bruckners gab es nur drei weitere Sängerknaben – ein Zeichen für das Auf und Ab der Geschichte des Stifts, denn heute ist es eine ganze Schar junger Sänger. Tausende kommen jährlich, um Bruckners Grab zu sehen und „seine“ Orgel zu hören. Chorherr Klaus Sonnleitner ist als Stiftsorganist sozusagen Bruckners Nachfolger und erzählt im Film von seiner Beziehung zu Österreichs großem Orgelkünstler. So wie Sonnleitner tragen die weltberühmten Florianer Sängerknaben die musikalische Tradition weiter und müssen sich im Gegensatz zu den Chorherren keine Sorgen um Nachwuchs machen. Wie Kultur und Geistesleben, Musik und Gebet in barocker Prachtanlage gelebt und gepflegt werden, davon erzählen „Die vielen Gesichter von Sankt Florian“.

Der heilige Florian, einer der bekanntesten Schutzheiligen Österreichs, war ein Christ, der im 4. Jahrhundert seinen Glauben auch während der Christenverfolgungen nicht verleugnete und deshalb den Märtyrertod sterben musste. Seine Gebeine befinden sich mittlerweile in Krakau, doch ursprünglich wurde er in St. Florian begraben. Sein solidarisches Verhalten ist Vorbild für viele, so sieht es Propst Holzinger, der „Chef“ der Augustiner Chorherren. Der Sohn eines Schneidermeisters kennt die Gemeinschaft seit seiner Jugend. Die Begegnung mit dem Ort und den Mitbrüdern faszinierte den jungen Mann. Bis heute führt er zu besonderen Gelegenheiten Besuchergruppen durch das Kloster, genau wie Margret Zachbauer, die als offizielle Kulturvermittlerin alles dafür tut, die wechselvolle Geschichte spannungsreich und humorvoll an die vielen Touristinnen und Touristen weiterzugeben.
Dies treibt auch Harald Ehrl um. Er ist als Kustos für die Sammlungen des Stifts verantwortlich und damit Herr über die unterschiedlichen Dinge, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt haben. Ein barockes Kloster sei ein Abbild der Welt im Kleinen, in der sich Gottes Schöpfung widerspiegelt: Dies zu vermitteln, und deshalb die Schätze der Sammlungen zu sichten, ordnen und zukunftsfit zu machen, ist Ehrls Anliegen. Die Dokumentation zeigt in seltener Nähe, wie der Alltag eines „Kunstwächters“ aussieht.

Überhaupt kommt der Film all seinen Protagonisten sehr nah. Manfred Krautsieder ist der jüngste der Chorherren, der sich nach abgeschlossener Elektrikerausbildung sowie Lehr- und Wanderjahren dazu entschließt, als Priester in den Orden einzutreten. Der Film begleitet ihn zu einer Trauer- und Gedenkveranstaltung, mit ihm und den anderen Chorherren erleben die Zuseherinnen und Zuseher Chorgebet und Mittagessen. Zu Wort kommt auch Stiftsdechant Werner Grad, der als Hobbygärtner und Rosenzüchter bei aller Kritik an der offiziellen Kirche doch nicht den Glauben daran verloren hat, dass die Botschaft Jesu Christi auch heute für die Menschen wichtig ist. Denn darum geht es den Ordensmännern: in der Nachfolge Jesu zu leben, Glauben – und Kultur – weiterzutragen und dabei authentisch zu bleiben.

„Die Forscher Gottes“ – Ein Film von Valentin Badura

Naturwissenschaft und Kirche: Vielen erscheint das seit dem Fall Galilei als unüberbrückbarer Gegensatz. Tatsächlich standen Priester und Ordensleute jahrhundertelang an der Spitze naturwissenschaftlicher Forschung. Zahlreiche bahnbrechende Erkenntnisse gehen auf Namen wie Gregor Mendel, Mönch und Urvater der Genetik, oder Georges Lemaître, Priester und Begründer der Urknall-Theorie, zurück. Heute jedoch sind Priester und Ordensleute, die beide Welten verbinden, eher die Ausnahme. Warum ist das so? Und was treibt die Frauen und Männer an, die den Spagat dennoch wagen? Regisseur Valentin Badura hat einige von ihnen besucht und filmisch porträtiert.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. ORF

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.