Voglauer/Grüne: Mit weniger Pestiziden sichern wir unsere Versorgung
„Pestizide bedrohen unsere Artenvielfalt, zerstören unsere wichtigen Böden und gefährden unsere Gesundheit. Je weniger Pestizide wir verwenden, desto mehr profitieren wir alle davon. Die gute Nachricht: Unsere Versorgung mit Lebensmitteln ist dabei und gerade deshalb weiter gesichert“, sagt Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, zu der heute von Umweltministerin Leonore Gewessler präsentierten Studie, die zeigt wie wir mit Bio-Landwirtschaft, Pestizidreduktion und Bodenschutz unser Essen auch in Zukunft sichern.
Die Studie zeigt auf, welche negativen Effekte der hohe Pestizideinsatz auf das Bodenleben, unsere Gewässer, die Luft und die Artenvielfalt aber auch auf unsere Gesundheit haben kann. Für Landwirt:innen sind etwa in Frankreich Parkinson und das Non-Hodgkin-Lymphom als Folge des Pestizideinsatzes bereits als Berufskrankheit anerkannt.
„Ökologische Landwirtschaft erhält das wichtige Bodenleben und fördert die Nützlinge, die es für die Pflanzengesundheit braucht. Um unsere Ernährung langfristig zu sichern, brauchen wir mehr Ökologie: Nützlinge, Bestäuber, sauberes Wasser, fruchtbare Böden und ein Klima, in dem unsere Pflanzen gedeihen können. Zudem fördern wir mit Bio-Landwirtschaft und regionaler Kreislaufwirtschaft auch die Unabhängigkeit der Bäuer:innen von der Agrarindustrie und von globalen Krisen“, betont Voglauer.
Neben dem Erhalt unserer Ökosysteme können wir an vielen weiteren Stellen ansetzen, um unsere Versorgung zu sichern. „Wir wollen Lebensmittel essen und verwerten, statt sie wegzuschmeißen. Umso weniger Fleisch wir essen, desto mehr Ackerflächen können wir direkt für die menschliche Ernährung nutzen. Und wir brauchen dringend eine Kehrtwende beim viel zu hohen Bodenverbrauch, der uns wertvolle Ackerflächen kostet“, hält Voglauer fest.
Die Datenlage zu Pestiziden in Österreich ist derzeit dürftig. Es gibt nur Daten zur Inverkehrbringung, aber nicht zur Verwendung von Pestiziden. Aufgrund einer EU-Verordnung zu landwirtschaftlichen Statistiken soll sich das in Zukunft ändern. „Wir müssen die Chance nutzen, um herauszufinden, wo Pestizide angewendet werden und sie nach ihrer Giftigkeit unterscheiden. So können alle sehen, wie die Pestizidbelastung in ihrer direkten Umgebung ist und wir können ein sinnvolles Monitoring aufbauen – um zu sehen, ob die Maßnahmen die gesetzt werden, auch wirklich wirken“, betont Voglauer.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Grüner Klub im Parlament