Trophäenjagd auf den Haselhahn in Österreich beginnt

Der Haselhahn, ein scheuer Waldbewohner, wird ab 1.9. in NÖ, OÖ und Stmk bejagt, ab 16.9. auch in Ktn und Tirol. In Salzburg und Vorarlberg ist er hingegen schon ganzjährig geschont. Angetrieben wird die Jagd auf den Haselhahn einzig durch den anachronistischen Wunsch nach einer Jagdtrophäe. Das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz fordert u.a., die jagdbaren Tierarten bundesweit nach ökologischen Kriterien zu definieren. Die Bejagung des Haselhahns wäre damit endlich Geschichte.

Das Haselhuhn hat spezifische Lebensraumansprüche an einen struktur- und artenreichen Wald, der zugleich Nahrung (auch im Winter) und Deckung bietet. Durch die Intensivierung der Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert hat es schon viel an Lebensraum eingebüßt. In der BirdLife-Ampelliste steht es auf gelb, d.h. „Art mit hoher Priorität, es besteht Schutz- und Handlungsbedarf“.

Die einfachste Form, dem Haselhuhn zu helfen, ist, es nicht mehr zu erschießen. 

Die Jagd findet derzeit – von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – von Anfang/Mitte September bis Anfang/Ende November statt. Haselhühner leben monogam. Die Paare finden sich im Herbst und bleiben über den Winter bis in die Brutsaison zusammen. Während ihrer Partnersuche im Herbst reagieren die Haselhähne auf Lockpfeifen ortskundiger und erfahrener Jäger.

„Wenn der Haselhahn angelockt ist, sollte aber statt der Flinte der Fotoapparat angelegt werden. So bekommt man ein Foto als ‚Trophäe‘ und als Beweis, den Haselhahn erfolgreich angelockt zu haben, und gleichzeitig kann der Hahn weiterleben und im nächsten Jahr für eine neue Generation dieser faszinierenden Art sorgen. Einen wundervollen Haselhahn aus Trophäenlust über den Haufen zu schießen, hat im 21. Jahrhundert hingegen nichts mehr verloren“, so Rudolf Winkelmayer, Bevollmächtigter des Volksbegehrens für ein Bundes-Jagdgesetz.

Knapp die Hälfte der Haselhahn-Abschüsse in Österreich finden in der Steiermark statt. Die steiermärkische Landesregierung ist daher dringend gefordert, mit der anstehenden Novelle der Schonzeitenverordnung den Haselhahn ganzjährig zu schonen! 

Das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ hat 14 Grundsätze für eine ökologische Jagdrechtsreform formuliert (https://bundesjagdgesetz.at/details.php).

 Die Initiative aus AG Wildtiere, Ökologischem Jagdverband, TIERSCHUTZ AUSTRIA und VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wirbt um Unterstützungserklärungen, die in Österreich wahlberechtigte Personen auf jedem Bezirks- oder Gemeindeamt sowie online (ID Austria) leisten können. Mit Umsetzung des Volksbegehrens würde der Haselhahn österreichweit nicht mehr geschossen werden.