ÖGB-Reischl: „Arbeitslosengeld muss endlich angehoben werden!“
Auch die heute veröffentlichten August-Daten zeigen, dass die Zahl der Arbeitslosen in Österreich wieder nach oben klettert. „Mehr als 352.000 Menschen müssen mit einem Arbeitslosengeld knapp über der Hälfte ihres vorangegangenen Einkommens auskommen“, kritisiert Ingrid Reischl, ÖGB Bundesgeschäftsführerin, einmal mehr die aktuelle Ausgestaltung des Arbeitslosengeldes.
55 Prozent Nettoersatzrate seien für die Betroffenen viel zu wenig und für ein Land wie Österreich beschämend, so die Gewerkschafterin: „Gerade jene Betroffenen, deren Kinder jetzt wieder das Schuljahr starten, stehen damit vor immensen finanziellen Problemen. Wir wissen aus der aktuellen Schulkostenstudie der Arbeiterkammer, dass Eltern im Schnitt rund 2.200 Euro pro Jahr für den Schulbesuch eines Kindes zahlen. Am höchsten ist die Kostenbelastung zum Schulstart bzw. zum Schulschluss. Wie sollen Eltern das mit einem derart mickrigen Arbeitslosengeld stemmen?“
Die schwarz-grüne Bundesregierung sei nach wie vor im Amt und Reischl hat „kein Verständnis dafür, dass sie weiter keine wirkungsvollen Maßnahmen setzt, aktiv gegen die hohen Preise in Österreich vorzugehen. Eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate wäre auch vor diesem Hintergrund gerade jetzt sinnvoll und notwendig“, so die ÖGB Bundesgeschäftsführerin: „Wir dürfen nicht weiter dabei zuschauen, wie die Menschen in die Armut schlittern.“
Gleichzeitig fordert Reischl Arbeitsminister Martin Kocher auf, „endlich aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben. Man hat das Gefühl, dass er sich nur einmal im Monat bei der Präsentation der Arbeitslosenzahlen an seine Funktion erinnert – und dann nur die Zahlen schönzureden, reicht nicht aus, sondern ist eine Verhöhnung der Betroffenen.“
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