AK Anderl: Müssen Jugendarbeitslosigkeit den Kampf ansagen
Die aktuellen AMS-Zahlen zu Jugendlichen sind alarmierend: So waren im August um 9,9% mehr Personen unter 25 als arbeitslos oder in Schulung gemeldet, als im Vorjahr. Ein Trend, der sich bereits seit längerem verfestigt.
„Die Bundesregierung setzt diesem Problem viel zu wenig entgegen“, kritisiert AK Präsidentin Renate Anderl. Die geplanten Kürzungen beim Budget des Arbeitsmarktservice (AMS) würden die Lage mittelfristig sogar noch verschärfen. Denn das AMS biete wichtige Aus- und Weiterbildungen für junge Menschen an, etwa in überbetrieblichen Lehrwerkstätten oder Facharbeiter-Intensivausbildungen.
Einsparungen bei Projekten für Jugendliche lehnt Anderl daher kategorisch ab. Gefordert sei vielmehr eine deutliche Aufstockung der Fördermittel für Arbeitsmarktpolitik und ein Sonderbudget speziell für junge Arbeitssuchende. Auch die Mittel für die Ausbildung bis 18 Jahre müssen endlich angepasst werden – sie wurden seit 2017 nicht erhöht.
„Junge Menschen brauchen eine echte Zukunftschance. Dafür zu sorgen, dass sie erfolgreich am Arbeitsmarkt Fuß fassen können, muss oberste Priorität haben. Hier zu sparen ist inakzeptabel“, betont Anderl.
Zudem müssten Unternehmen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden. Trotz Förderangeboten sei die Zahl der Lehrstellenbetriebe auf einem Tiefstand. Das zeigt, dass die Lehrlingsförderung nach dem Gießkannenprinzip nicht funktioniert.
Insbesondere der starke Rückgang im Gastgewerbe zeigt deutlich, dass diese Branche darüber nachdenken muss, welche Perspektiven sie Jugendlichen bietet. „Ohne ein Umdenken der Firmen wird es nicht gehen. Sie sind gefordert, jungen Menschen faire Chancen zu eröffnen. AMS Wien, die Stadtregierung, der WAFF und die AK Wien haben mit dem Öko-Booster ein Vorzeigeprojekt gestartet, das jungen Menschen in Wien Ausbildungen in klimarelevanten Zukunftsberufen ermöglicht. Der Bund muss hier dringend mit ähnlichen Projekten nachziehen.“
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