Nikima Jagudajevs "Basically" feierte gestern Abend im mumok Österreich-Premiere | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Nikima Jagudajevs „Basically“ feierte gestern Abend im mumok Österreich-Premiere

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Am gestrigen Abend fand im mumok die Österreich-Premiere des Live-Projekts Basically der Künstler*in und Choreograf*in Nikima Jagudajev (geb. 1990, USA/AT/UZB) statt.
Das Projekt, das noch bis 27. Oktober im mumok zu sehen ist, begreift den Ausstellungsraum als hybride Produktionsstätte und Spielplatz, als Kontext, in dem man sich ausprobieren, üben und performen kann. Basically ist als choreografisches Spiel organisiert, in dem vier Performer*innen für die Einhaltung der Spielregeln sorgen und die Besucher*innen auf sichtbare und unsichtbare Weise mit einbeziehen. Die Arbeit entsteht entlang der formalen Spielregeln, aber ebenso aus den subjektiven Interpretationen, die aus den Interaktionen mit und zwischen den teilnehmenden Künstler*innen und den Besucher*innen erwachsen. Die stete Änderung der Umgebung ist für Basically zentral. 

Was sich im mumok erfahren lässt, stellt nur einen Moment in einem Langzeitprojekt dar, das sich über einen ausgedehnten Zeitraum entfaltet. Zentrales Element ist ein Aufnahmestudio. Hier sitzt der Produzent und entwickelt das nächste Album mit dem Titel WHATEVER. Die Besucher*innen sind eingeladen, mitzuerleben, wie die Figuren von Basically die Welt dieser Arbeit zur Realität werden lassen – und können am offenen Rollenspiel teilnehmen. 

Für die Entwicklung einer präfigurativen Praxis namens „Re-Schooling“ hat sich Jagudajev von der spielerischen Art inspirieren lassen, mit denen Schüler*innen das Erziehungssystem unterlaufen. Einige der kreativsten und intimsten Elemente unserer Schulzeit – etwa selbstorganisiertes Spiel, Flirten oder das heimliche Weiterreichen von Nachrichten – sind nicht Teil des Lehrplans, finden aber dennoch innerhalb der Institution statt. In Basically enthält der Ausstellungsraum – verstanden als Architektur wie Institution – eine solche Welt, in der andere Dinge passieren, als erwartet: Essen und Gespräche führen, Klamotten nähen und Musik machen. Und dabei heimlich ein Spiel spielen.

Der fortlaufende, sich ständig weiterentwickelnde Charakter der Arbeit ist ein zentraler Aspekt von Basically. Jede neue Komponente fügt der Konstellation unausweichlich etwas hinzu und schafft sie zugleich von Neuem. Auch die Besucher*innen werden Teil dieses pulsierenden Ökosystems und erleben unterschiedliche Aspekte der Arbeit, je nachdem, wann und wie lange sie sich im Raum aufhalten. 

Basically bricht mit der traditionellen Rolle des Museums und stellt sich der westlichen, konservativen Geschichte des White Cubes als einem sicheren Raum für ein Publikum der weißen oberen Mittelschicht entgegen. Konventionen und Codes werden in ihr Gegenteil verkehrt. Betrachter*innen werden zu Teilnehmer*innen, der Ausstellungsraum zum Spielplatz, auf dem Unerwartetes und Unvohersehbares passiert.

Jagudajevs Arbeiten wurden bislang an unterschiedlichen Spielorten realisiert, in Form von Einzelausstellungen etwa in der Bergen Kunsthall (Norwegen), bei Accelerator (Stockholm), im WIELS (Brüssel), in der Shedhalle (Zürich), bei Kurimanzutto (Mexiko-Stadt), im Centre d’Art Contemporain Genève, im The Whitney Museum of American Art, MoMA PS1 (beide New York), im Rockbund Art Museum (Shanghai) sowie im Kontext von Immaterial, veranstaltet von der Material Art Fair (Mexiko-Stadt), bei 89+ im LUMA/Westbau (Zürich), auf dem kunstenfestivaldesarts (Brüssel) und als Teil der Marrakech Biennale (Marokko). Kommende Ausstellungen sind im Westfälischen Kunstverein (Münster) sowie beim Dhaka Art Summit (Bangladesch) geplant.

Kuratorin Marianne Dobner
Ausstellungsorganisation Natascha Boojar
Beratung Ausstellungsarchitektur Margula Architects (Itai Margula, Anna Pöll)

Die Klasse von ’23
Konzept, Regie & Choreografie Nikima Jagudajev
Musikalische Begleitung und technische Leitung Jordan Balaber & Lester St. Louis
Dramaturgie Louise Trueheart
Mit Matti Aikio (Video, Bewegung), Samuel Baidoo (Tanz, Textil, Licht), Jordan Balaber (Musik, Bewegung), Matilda Cobanli (Tanz, Elixiere),  Zoë Field (Fotografie), Yoh Morishita (Tanz, Musik), Maria Muehombo (MIMI) (Musik, Bewegung), Salomon Leonard Poutsma (Musik, Bewegung), Laura Stellacci (Textildesign, Tanz), Lester St. Louis (Musik, Bewegung), Amina Szecsödy (Musik, Tanz), Camilla Schielin (Tanz, Musik), Louise Trueheart (Tanz)
Musikalische Beiträge Amina Szecsödy, June Jenkins
Grafikdesign Laurel Atwell, Zöe Field
Powder-Deck-Beitrag Ayomoy Arrono, Laurel Atwell, Sanne Dodier, Nina Emge, Olivia Erlanger, Che Go Eun, Zoë Field, Polina Filipova, Padyn Humble, Melanie Matthieu, Abigail McNamara, Saye Oyama, Salomon Leonard Poutsma, Ra Tack, nick von kleist (nvk), Maïra Villena, Petra Webb, Amalia Wiatr Lewis
Tontechnik Chris Pawlusek
Produktion Hiros
Hausgemachter Eistee von Burger Beisl Brutal
Residency Decoratelier, kunstenfestivaldesarts2021, workspacebrussels, Frankfurt LAB, Im_Flieger
Partner Accelerator, Dansenshus, Bergen Kunsthall, WIELS, Dhaka Art Summit, Oktoberdans, BIT Teatergarasjen, Shedhalle Zürich, KAAP, de Brakke Grond
Mit Unterstützung von Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Vlaamse Gemeenschap, C-Takt, Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art, Re-imagine Europe, Vlaamse Gemeenschapscommissie, IASPIS

In Kooperation mit 
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival

 

Nikima Jagudajev. Basically
30.8. – 27.10. 2024
Di – So 11 – 17 Uhr
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1
1070 Wien

Pressetext und Pressefotos 

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