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Geflügelwirtschaft Steiermark fordert Verschärfungen bei Stalleinbrüchen

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Da sich in den letzten Monaten Stalleinbrüche in steirischen Geflügelstallungen häufen, ortet die Dachorganisation der steirischen Geflügelwirtschaft nun dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik. Die Interessenvertretung wendet sich strikt gegen gesetzeswidriges, tierschädigendes Verhalten von Tierhaltern und fordert Aufklärung. Man wehrt sich aber gegen pauschale Vorverurteilungen von Geflügelhalterinnen und Geflügelhaltern sowie unseriöse Methoden der Aufklärung im rechtlichen Graubereich und kritisiert die enorme psychische Belastung von betroffenen Bauernfamilien. Behörden haben im Regelfall keine rechtliche Handhabe gegen die Aktivisten vorzugehen. Die Geflügelwirtschaft Steiermark fordert deshalb, ebenso wie die Steirischen Jungbauern, von der nächsten Bundesregierung eine Änderung von § 109 im Strafgesetzbuch, damit Stalleinbrüche als Hausfriedensbruch eingestuft werden können. Ähnlich wie in Deutschland und der Schweiz, soll ein Gerichtsverfahren eine faire Aufklärung der jeweiligen Sachlage ermöglichen.  

Methoden werden radikaler

Während von Aktivisten in früheren Jahren angemeldete oder nicht angemeldete Demonstrationen gegen die landwirtschaftliche Nutztierhaltung organisiert wurden, werden die Methoden von Tierschutzaktivisten in den letzten Jahren immer radikaler. „Wir verzeichnen in den letzten Monaten und Jahren ein stark gehäuftes, unerlaubtes Eindringen in Stallungen. Dabei werden im Umkleidebereich und in den Stallungen selbst Kameras montiert. Gerade in den Nachtstunden reagieren die Tiere sehr sensibel bei Störungen. Der dadurch ausgelöste Stress belastet unsere Tiere und führt zu unkalkulierbaren Stressreaktionen, die bis zum Tod einzelner Tiere führen“, zeigt sich der Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark, Hans Peter Schlegl alarmiert. Leider meist unbeachtet bleibt, dass den sehr oft psychisch schwer belasteten Bauernfamilien niemand hilft. Bäuerinnen und Bauern leiden zusätzlich unter übler Nachrede von Anrainern, verlieren Kunden oder sehen ihren Ruf geschädigt und das obwohl seitens der Behörde im Regelfall keine Vergehen gegen das Tierschutzgesetz nachweisbar sind.   

Endlich faire Aufklärung gefordert  

In einem Rechtstaat wie Österreich sollten Angeklagte wie auch Ankläger die Möglichkeit zu einem fairen Verfahren haben. Im Fall von Stalleinbrüchen kommt es aber gar nicht zu einem Verfahren. Der Imageschaden durch die gesellschaftliche Vorverurteilung oder aber den Tod von gestressten Tieren ist aber schon gesetzt. „Wir brauchen daher endlich eine Rechtsgrundlage, die auch die individuellen Eigentums-, Besitz- und persönlichen Schutzrechte der Bäuerinnen und Bauern abbildet. Deshalb fordern wir die nächste Bundesregierung auf, den § 109 im Strafgesetzbuch dahin gehend zu ändern, dass unerlaubtes Eindringen in Stallungen rechtlich als Hausfriedensbruch eingestuft werden kann“, so der Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark und schließt sich damit der Forderung der Steirischen Jungbauern an. Des Weiteren muss den Behörden eine Personenfeststellung ermöglicht werden. Es kann nicht sein, dass sich Aktivisten durch bewusst zu Hause gelassene Ausweise, einer rechtlichen Aufklärung gänzlich entziehen.

Gesellschaftlich anerkannte Geflügelhaltung fördern

Geflügelfleisch und Eier aus Österreich genießen hier zulande einen sehr guten Ruf und das zu Recht. Die gesetzlichen Haltungsbestimmungen für Geflügel gehören im EU-Vergleich zu den strengsten und für die Tiere besten Bestimmungen. Die Geflügelwirtschaft Steiermark bekennt sich zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Standards im Interesse der Tiere und der Umwelt und verweist auf den, in der EU geltenden, freien Warenverkehr. Große Mengen an Geflügelfleisch aus einer Tierhaltung aus fernen Ländern mit deutlich niedrigeren Standards drängen täglich auf den österreichischen Markt. „Wir appellieren daher an die Österreicherinnen und Österreicher beim Einkauf bewusst auf heimische Qualität zu achten“, so Hans Peter Schlegl abschließend, wir sind auch gerne bereit unsere Tierhaltung herzuzeigen, aber bitte mit Voranmeldung.

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