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„kreuz und quer“ auf der Suche nach dem echten heiligen Gral

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Die Suche nach dem heiligen Gral gehört zu den größten Mythen des Christentums. Bei diesem rätselhaften Gegenstand soll es sich um den Kelch handeln, aus dem Jesus und seine Jünger beim Letzten Abendmahl getrunken haben. Wer ihn besitzt, so heißt es, besiegt seine Feinde, kann Tote erwecken und wird unsterblich. Doch niemand weiß, wie dieses machtvolle Mysterium aussieht oder gar, wo es sich befindet. In der „kreuz und quer“-Dokumentation „Die Suche nach dem echten heiligen Gral“ von Marie Linton folgen am Dienstag, dem 27. August 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Spur des Grals nach Israel, Spanien und Frankreich.
Um 23.20 Uhr steht die Dokumentation „Faszination Esoterik“ auf dem Programm, in der Peter Beringer Quantenheiler, Pendler, moderne Schamanen und spirituell orientierte Motivationsexperten besucht und erfährt, wie und warum in unserer so aufgeklärten Zeit esoterische Lehren und magische Praktiken unser Leben immer mehr durchdringen. Als Experten kommen Psychologe Johannes Fischler, Theologe Wolfgang Treitler, Physiker Herbert Pietschmann und Anthropologe David Lewis-Williams zu Wort.

„Die Suche nach dem echten heiligen Gral“ – Ein Film von Marie Linton

Die spektakuläre Suche nach dem Gral beginnt in Jerusalem – in jenem Saal, in dem Pilger traditionellerweise des Letzten Abendmahls gedenken, das Jesus mit den zwölf Aposteln am Abend vor seinem Kreuzestod gefeiert hat. Doch wie sah der Kelch aus? Die Bibel beschreibt sein Aussehen nicht. Tongefäße, archäologische Fundstücke aus den Ausgrabungen in Qumran am Toten Meer, die aus der Zeit Jesu stammen, könnten Hinweise geben. Sie sind bisher kaum öffentlich gezeigt worden: Es sind schlichte Keramik-Becher. Viel spricht dafür, dass der Kelch des Letzten Abendmahls in den Händen des besitzlosen Wanderpredigers aus Nazareth so ausgesehen haben könnte. Doch die berühmte Reliquie, die in Valencia verehrt wird, ist von ganz anderer Art: Der Becher aus kostbarem Achat soll durch den Apostel Petrus nach Rom und später nach Spanien gekommen sein. Erst später wurde er auf einem Schaft mit Fuß erhöht montiert, noch später mit Henkeln ausgestattet. So erhielt der Becher das Aussehen eines Kelchs.

Die Gleichsetzung des Begriffs „Gral“ mit dem Kelch des Letzten Abendmahls taucht allerdings erst im Mittelalter auf. Der Roman des französischen Autors Chrétien de Troyes aus dem späten 12. Jahrhundert, „Parzival oder die Geschichte vom Gral“, sollte ganz Europa erreichen. Dort ist der Gral eine Art keltischer Talisman. Erst später erfuhr der Begriff eine christliche Bedeutung. So führt die filmische Suche nach dem heiligen Gral bis zu den verfolgten Katharern in Frankreich, von denen man sagte, sie seien im Besitz jenes geheimnisumwitterten Gegenstands, der Tote erweckt und ewiges Leben schenkt.

„Faszination Esoterik“ – Ein Film von Peter Beringer

Pendeln und Wünschelrutengehen, Kartenlegen und Astrologie, Kinesiologie und Quantenheilung, Schamanismus und Feng Shui, Feuerlaufen oder Engelarbeit: nur eine kleine Auswahl an sogenannten esoterischen Praktiken, die heute immer mehr Menschen faszinieren. Der Markt esoterischer Angebote für religiöse Individualisten ist fast unüberschaubar geworden. Sogar Stadtverwaltungen scheuen sich nicht mehr, Esoterik-Messen zu organisieren. Und Volkshochschulen haben längst Angebote wie „Energiearbeit/Pendeln“ oder „Grundkurs Tarot“ im Programm. Rationalistinnen und Rationalisten sehen Scharlatane am Werk und verweisen auf das einträgliche Geschäft mit der Spiritualität. Sie sehen Esoterik als Ausdruck einer „Wiederverzauberung“ der Welt und als Niederlage der Vernunft. Anhänger:innen betrachten esoterische Praktiken dagegen als überfällige Wiederverbindung des Menschen mit seiner religiösen Natur. Heilerfolge seien keineswegs Illusion, das esoterische Sinnangebot fülle die seelische Leere, die die technische Zivilisation erzeugt.

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