Herr Vizekanzler Kogler, warum belasten Sie die Pflichtschulen zu Schulbeginn?

Im Frühjahr hat die Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer ihre Verhandlungen mit den Beamten des Bildungsministeriums über ein Entlastungspaket für die Pflichtschulen erfolgreich abgeschlossen. Inkludiert war die Einführung von Administratorinnen und Administratoren an jedem Standort. Legistisch vorbereitet und ressourcenmäßig seitens des Finanzministeriums abgesichert war die Erwartung aller Pflichtschulen, dass dieser Meilenstein in Sachen pädagogisch-administrativer Unterstützung der Schulleitungen und Klassenvorstände mit 2. September Realität werden würde. Gerade in Zeiten des Personalmangels wäre eine administrative Unterstützung der Direktionen von Bedeutung, damit sich jene mehr der pädagogischen Führung ihrer Schulen widmen könnten. Allein eine kleine Novellierung im Pädagogischen Dienst von Vizekanzler Kogler hätte es gebraucht, damit das Parlament mit breiter Mehrheit das ausverhandelte Entlastungspaket beschließen hätte können. Doch diese ist bis zum heutigen Tag nicht erfolgt.

„Warum tun Sie das den Pflichtschulen an, Herr Vizekanzler? Warum verharren Sie in Untätigkeit? Durch diese Arbeitsverweigerung belasten Sie unsere Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich“, wendet sich Thomas Bulant, Vorsitzender des SLÖ, verärgert an den Vizekanzler. „Die österreichischen Pflichtschulen erwarten sich, dass Sie in Absprache mit Ihrem Koalitionspartner bis zum Schulbeginn im Osten die Problematik insofern in den Griff bekommen, dass das Bildungsministerium die Ressourcen zumindest für die Administrationstätigkeit von Lehrpersonen im alten Dienstrecht frei geben kann. Dafür bestünde die rechtliche Möglichkeit. Es liegt allein an Ihrem politischen Willen.“