„Klasse Job“ – Lehrkräfteinitiative und Quereinstieg sichern Schulstart in Österreich

Im österreichischen Schulsystem unterrichten mehr als 120.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr als 1 Million Schülerinnen und Schüler in über 5.700 Schulen. Auch aufgrund dieser Größenordnung ist der Personalbereich immer sehr dynamisch! 

Zitat HBM Martin Polaschek:

„Wir werden im kommenden Schuljahr alle Unterrichtsstunden halten können. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür ist unsere Lehrkräfteoffensive „Klasse Job“. Mit den Maßnahmen wie der gesamten Digitalisierung des Bewerbungsprozesses, dem Quereinstieg neu ab der Sekundarstufe 1 oder der Reform der Lehrerausbildung decken wir sowohl kurz, mittel und langfristig den Lehrkräftebedarf in unserem Land. Auch die Bewerbungszahlen für das kommende Schuljahr belegen das schwarz auf weiß.“

Mehr als 8.000 Stellen wurden für das Schuljahr 2024/25 ausgeschrieben

Für das Schuljahr 2024/25 wurden österreichweit insgesamt 8.070 Voll- sowie Teilzeitstellen (etwa 5.600 Vollzeitäquivalent) mit insgesamt 123.471 zu unterrichtenden Unterrichtsstunden sowohl für den Landes- als auch den Bundesschulbereich ausgeschrieben. Damit zählt das Bildungssystem zu den größten Personalrecruitern Österreichs.

Bundesland      APS&BS  AHS/BMHS  Stellen Gesamt

Burgenland       125      130          255

Kärnten 245      200          445

Niederösterreich 960      350         1310

Oberösterreich   550      400          950

Salzburg         550      240          790

Steiermark       800      350         1150 

Tirol            500      450          950

Vorarlberg       260      160          420

Wien            1230      570 1800

Gesamtergebnis  5220     2850         8070

Bewerbungsprozess voll digitalisiert

Zum zweiten Mal bereits erfolgte die Hauptausschreibung für alle Stellen im Bundes- und Landeslehrerbereich zum selben Zeitpunkt rein digital auf einer einheitlichen Plattform – erreichbar über den Single-Point-of-Entry www.klassejob.at. 

Bundesminister Polaschek: „Auf der Seite www.klassejob.at stellen wir alle Infos zum Lehrer-Job zentral zur Verfügung. Alleine am Hauptausschreibungstag, den 26. April 2024, wurde die Seite über 10.000 Mal aufgerufen. Diese bundesweite Plattform gibt den Bewerberinnen und Bewerbern die Möglichkeit, ihre Unterlagen zentral hochzuladen und sich für unterschiedliche Stellen zu bewerben. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer müssen sich somit nicht mehr unter Umständen bei mehreren Bildungsdirektionen bewerben und pokern. Der komplette Prozess ist digitalisiert.“             

Über 14.000 Bewerberinnen und Bewerber

In Summe haben sich 14.165 Bewerberinnen und Bewerber für die ausgeschriebenen Stellen beworben. Das sind etwa 3.000 Bewerber mehr als im Vorjahr und zeigt, dass es viel Interesse für diesen wunderbaren Beruf gibt.

2024/25 werden wieder alle Unterrichtsstunden gehalten

Von diesen über 8.000 ausgeschriebenen Stellen werden alle besetzt bzw. sind entsprechend konkrete Bewerbungen in Bearbeitung. Für etwa 100 Stellen gibt es zwei Wochen vor Schulstart noch keine konkreten Bewerbungen. Auch dafür werden die Bildungsdirektionen mit unterschiedlichen Personalmanagementmaßnahmen wie Mehrdienstleistungen (Überstunden) entsprechende Lösungen finden. 

Prinzipiell kommt es bei über 120.000 Lehrerinnen und Lehrern aufgrund von unterschiedlichen Umständen wie Krankenständen oder Schwangerschaften das ganze Jahr über zu weiteren Ausschreibungen.

Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für die Sekundarstufe sind großer Personalpool

Das im Vorjahr flächig ausgerollte Modell für quereinsteigende Akademikerinnen und Akademiker hat bereits über 7.500 Personen dazu bewogen ein Zertifizierungsverfahren zu starten. Von diesen Zertifizierungsbewerbungen haben bereits 3.730 ein Zertifikat erhalten und können sich auf ausgeschriebene Stellen für zertifizierte Unterrichtsfächer bewerben. Damit wird der Personalpool nachhaltig größer und entlastet die aktuelle Situation. 

Etwa 500 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger – also etwas mehr als 6 Prozent der neuen Lehrkräfte – starten im kommenden Schuljahr ihren „Klasse Job“. Die neuen Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger im Schuldienst müssen nach einem 10-tägigem Onboarding im August einen berufsbegleitenden Hochschullehrgang an einer Pädagogischen Hochschule absolvieren, damit diese in Didaktik weiter qualifiziert werden und auch hier beim Schuleinstieg gut begleitet werden.

Bislang wurden in Summe über 3.000 Zertifizierungsbewerberinnen und Zertifizierungsbewerber abgelehnt. Das zeigt, dass das mehrstufige Auswahlverfahren ein strenges ist und nur qualifizierte Fachkräfte die Möglichkeit bekommen sich auf konkrete Stellen zu bewerben. 

„Die Qualifikationen der quereinsteigenden Akademikerinnen und Akademiker sind sehr spannend! Sie kommen oft von Universitäten oder aus der Industrie und möchten sich neu orientieren!“, freut sich der Vorsitzende der Zertifizierungskommission Andreas Schnider. 

„Ich wollte eigentlich schon nach der Matura Lehrerin werden, aber mir wurde davon abgeraten. Nun konnte ich mit dem neuen Quereinstiegsmodell 20 Jahre später mir diesen Traum erfüllen. Zuvor wäre das nicht möglich gewesen – die Absolvierung eines gesamten Lehramtsstudiums wäre mir nicht möglich gewesen. Generell bin ich davon überzeugt, dass Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger wertvolles Praxis- und Erfahrungswissen neue Persperktiven ins Schulsystem bringen können.“, betont Quereinsteigerin Stefanie Gründl aus der WMS/RG/ORG Antonkriegergasse.

Zusammenfassung:

Mit dem Maßnahmenmix Klasse Job wurde an vielen Stellen gedreht, die nun zum Erfolg führen:

• Der Single-Point-of-Entry www.klassejob.at hatte bislang mehr als 1 Million Aufrufe
• Quereinstieg im Allgemeinbildenden Bereich ab der Sekundarstufe 1 hat alle Erwartungen übertroffen – mehr als 7.500 Bewerbungen für die Zertifizierung bisher!
• Mit der Weiterentwicklung der Lehrerausbildung wird das Studium langfristig für noch mehr junge Menschen interessant.
• Mit der Einrichtung einer Service- und Clearingstelle gibt es eine klare Kontaktmöglichkeit für Interessierte und junge Lehrkräfte.
• Der komplette Bewerbungsprozess wurde digitalisiert.