ÖH: Der ungerechten Hürde MedAT muss ein Ende gesetzt werden
Morgen findet wieder der jährliche Aufnahmetest für die Human- und Zahnmedizinstudien (kurz MedAT) statt. Auch dieses Jahr ist die Diskrepanz zwischen den 15.158 Anmeldungen auf die 1.900 verfügbaren Studienplätze wieder enorm. Das bedeutet für viele Studieninteressent_innen, dass sie trotz minutiöser Vorbereitung keinen ihrer Traumstudienplätze erhalten werden.
“Mit dem MedAT werden heute erneut 15.158 Personen dazu aufgefordert, sich einem Test zu unterziehen, der weder repräsentativ für die Themen des späteren Studiums ist, noch etwas darüber aussagt, wie geeignet man für ein medizinisches Studium ist. Die hohe Anzahl an Bewerber_innen im Vergleich zu den begrenzten Studienplätzen führt dazu, dass viele qualifizierte Kandidat_innen abgewiesen werden,” sagt Sarah Rossmann, aus dem Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) und setzt fort: “Gerade in der Zeit, wo unser Gesundheitssystem ein Personalproblem hat, braucht es staatliche Eingriffe, um mehr Ärzt_innen auszubilden.” Bereits in den vergangenen Jahren hat die ÖH massiv dafür lobbyiert, dass hier seitens der Regierung gehandelt wird.
“Der MedAT und ähnliche Aufnahmeverfahren sind fundamental sozial selektiv. Am Ende zählt, wer sich am besten vorbereiten kann. Anwärter_innen die sich die Teilnahme an keinem teuren Vorbereitungskurs leisten können und arbeitende Testteilnehmer_innen haben von Vornhinein schlechtere Chancen gegenüber wohlhabenderen Teilnehmer_innen”, kritisiert Nina Mathies aus dem Vorsitzteam der ÖH und führt aus: “Besonders kritisch sehen wir auch den Markt der sich rund um den MedAT gebildet hat. Teure Kurse, Nachhilfen und unzählige Bücher mit Tipps und Tricks – hier wird schlicht mit den Hoffnungen und den finanziellen Ressourcen der Studienanwärter_innen Profit betrieben!”
Der MedAT ist in seiner Größe zwar einmalig, jedoch werden selektive Aufnahmeverfahren wie beispielsweise diese Woche an der WU Wien immer stärker ausgebaut. “Anstatt für einen freien und offenen Hochschulzugang zu sorgen, wurden in den letzten Jahren Zugangsbeschränkungen immer weiter forciert. Dies zeigt sich leider auch bei der diesjährigen UG-Novelle, die Zugangsbeschränkungen an Universitäten nun auch bei allen Master- und Doktoratsstudien ermöglicht,” erklärt Simon Neuhold aus dem Vorsitzteam der ÖH und betont in einem klaren Bekenntnis zu einem freien und offenen Hochschulzugang: „Wir werden uns weiterhin Jahr für Jahr konsequent für ein Ende der selektiven Zugangsbeschränkungen an unseren Hochschulen einsetzen und dies auch vehement bei der nächsten Bundesregierung einfordern!“
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