„Eigenständig, aber nicht allein“: Caritas eröffnet mit Stadt Wien neues Haus für ehemals obdach- und wohnungslose Menschen.
Gemeinsam mit Stadtrat Peter Hacker, dem Fonds Soziales Wien und der Bezirksvorstehung eröffnete die Caritas am Freitag an einer neuen Adresse eine Einrichtung für Menschen, die von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen waren. „Das Rupert-Mayer-Haus bietet Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht alleine in einer Wohnung leben können, ein Zuhause“, so Caritasdirektor Klaus Schwertner. „Die Bewohner*innen haben in ihrem Leben oft schon viel mitgemacht, das Leben auf der Straße hat bei vielen Spuren hinterlassen – gesundheitlich, seelisch und körperlich. Unser Anspruch ist es, den Menschen in unserer Einrichtung wieder ein Zuhause zu geben – vorübergehend, aber auch dauerhaft, wenn nötig. Die Devise lautet: So viel Eigenständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig. Und insgesamt wollen wir gemeinsam an dem Ziel arbeiten, das Obdachlosigkeit irgendwann nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden ist.“
Mehr Wohnplätze für mehr Lebensqualität
Insgesamt bietet das neue Wohnhaus Platz für 89 Bewohner*innen ab 18 Jahren. Die neu gebauten Wohneinheiten erfüllen sämtliche modernen Standards einer Sozialeinrichtung und ermöglichen den Menschen ein hohes Maß an Eigenständigkeit. Zahlreiche Angebote vor Ort erleichtern den Bewohner*innen die Gestaltung des Alltags – von medizinischer Versorgung in Kooperation mit Gesundheitseinrichtungen bis hin zu Freizeitangeboten. „Die Lebensqualität der Bewohner*innen hat sich durch die moderne Einrichtung des Hauses erheblich verbessert. Von Balkon bis zur Gegensprechanlage bietet die Ausstattung alles, damit die Bewohner*innen ihren Alltag möglichst unabhängig gestalten können“, so Einrichtungsleiter Stefan Zlamal. Und weiter: „Gleichzeitig sind rund um die Uhr Wohnbetreuer*innen vor Ort, um die Bewohner*innen zu unterstützten und bei Fragen zu helfen oder über Angebote zu informieren. Oder auch um einfach nur zu plaudern und die soziale Interaktion von Bewohner*innen, die vielleicht noch wenig Anschluss haben, zu fördern.“
Stadt Wien, FSW und Bezirk eröffnen neue Einrichtung
Die neue, vom FSW geförderte Einrichtung wurde gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadt Wien feierlich eröffnet. Peter Hacker, Stadtrat für Gesundheit, Soziales und Sport, betont: „In unserer Stadt ist die Wohnungslosenhilfe ein selbstverständlicher Teil unseres Zusammenlebens. Da wird nicht groß diskutiert, sondern einfach gemacht. Bei genau diesen Dingen sehen wir, dass Zusammenhalt nicht nur ein Schlagwort ist, sondern von den Wienerinnen und Wienern jeden Tag mit Leben gefüllt wird. Das zeichnet Wien aus. Anstatt auf Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, in einer persönlichen Krise stecken, herabzuschauen oder zu ignorieren, gehen wir aktiv auf sie zu und schaffen vielfältige Angebote, die ihnen Schutz und wieder ein bisschen Struktur geben. Deshalb freue ich mich heute, dass mit dem Rupert-Mayer-Haus die Wiener Wohnungslosenhilfe um ein weiteres Angebot bereichert wird.“
Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im Fonds Soziales Wien, ergänzt: „Der Fonds Soziales Wien arbeitet im Leistungsbereich des Stationär Betreuten Wohnens für wohnungs- bzw. obdachlose Personen mit neun Partnerorganisationen zusammen und stellt so rund 1.700 stationär betreute Plätze für Einzelpersonen und 130 Plätze für Familien und Paare zur Verfügung. Das Rupert-Mayer-Haus der Caritas Wien mit seinem neuen Standort, ist Teil dieser Kapazitäten.“ Bezirksvorsteher Marcus Franz freut sich über das zusätzliche Angebot im Bezirk: „Favoriten steht für soziale Vielfalt und Zusammenhalt. Darum freut es uns sehr, dass das neue Rupert-Mayer-Haus der Caritas ab sofort Teil unseres Bezirks sein wird und Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten hier einen Platz finden.“
Zielgruppe immer noch stigmatisiert
Schwertner nimmt die Eröffnung auch zum Anlass, um auf die Herausforderungen der Zielgruppe hinzuweisen: „Obdach- und wohnungslose Menschen sind in unserer Gesellschaft immer noch mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Multiple Problemlagen erschweren den Weg zurück ins eigenständige Wohnen. Manche Klient*innen werden diesen Schritt vielleicht auch nicht mehr schaffen. Sie verdienen dennoch einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft und ein Zuhause, in dem ihre Bedürfnisse ernst genommen und sie bei ihren individuellen Herausforderungen entsprechend unterstützt werden.“ Schwertner zeigt sich erfreut: „Die Bewohner*innen werden von unseren Mitarbeiter*innen auch am neuen Standort multiprofessionell und auf der Höhe der Zeit betreut. Neben fachlicher Kompetenz geht es darum, die Bedürfnisse der Bewohner*innen ganzheitlich zu sehen und ihnen so die bestmögliche Unterstützung anbieten zu können.“
Spenden für das Rupert-Mayer-Haus
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IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000
Kennwort: Rupert Mayer Haus
Weitere Infos finden Sie auf der Website.
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