TAG DER IMMUNOLOGIE 2024: Immunsystem spielt zentrale Rolle für gesundes Altern | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

TAG DER IMMUNOLOGIE 2024: Immunsystem spielt zentrale Rolle für gesundes Altern

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Am 29. April wird weltweit der Tag der Immunologie gefeiert. Dieser Aktionstag soll Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Immunologie und immunologischen Forschung im Kampf für eine lebenslange Gesundheitserhaltung und das individuelle Wohlbefinden stärken. Das diesjährige Thema lautet: Immunität und Altern: Navigation durch die Wissenschaft des Alterns und der Immunologie! Die Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI) ist die nationale Experten-Plattform für wissenschaftlich gesicherte Information zu Themen der Immunologie und stellt Empfehlungen sowohl für Ärzt*innen als auch für die Bevölkerung kostenlos zur Verfügung. Mehr unter www.oegai.org 

Weltweit nimmt der Anteil der über 60-Jährigen an der Bevölkerung rasant zu. 2030 wird er bereits bei etwa einem Drittel liegen. Besonders im höheren Lebensalter kann die Leistungsfähigkeit des Immunsystems abnehmen. Der „Tag der Immunologie“ widmet sich heuer dem Thema gesundes Altern und informiert, wie das Immunsystem den Alterungsprozess beeinflusst. 

Auch Forschungsgruppen in Österreich beschäftigen sich mit dem Thema. Das Research Institute for Biomedical Aging Research der Universität Innsbruck hat etwa das Ziel, Menschen zu helfen, in Würde und bei guter Gesundheit alt zu werden. Ziel der Forschung ist es, Alterungsprozesse auf molekularer, zellulärer und organismischer Ebene zu untersuchen, um altersbedingte Veränderungen und Beeinträchtigungen besser zu verstehen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Birgit Weinberger forscht z.B. zu Immunantworten nach Auffrischungsimpfungen wie Tetanus/Diphterie, die insbesondere bei älteren Menschen ungenügend wirken können. Als Teil eines großen europäischen Konsortiums (VITAL) untersucht die Forschungsgruppe die Immunantwort nach einer Grippe- und Pneumokokkenimpfung in verschiedenen Altersgruppen. „Ein besseres Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Immunantworten und eingehende Analysen der durch Impfstoffe ausgelösten Immunreaktionen bei älteren Erwachsenen sind entscheidend für die Entwicklung optimaler Impfstoffe für diese Altersgruppe“, erklärt Weinberger. 

Darmbakterien haben Einfluss auf gesundes Altern

Unser Immunsystem ist in ständigem Kontakt mit uns umgebenden und mitlebenden Mikroben. So spielt etwa die Darmbarriere eine besondere Rolle bei Gesundheit und Krankheit. Im höheren Alter verändern sich neben dem Immunsystem auch die zellulären Verbindungsstellen der Darmschleimhaut und die mikrobielle Zusammensetzung der Darmbakterien. „Studien an Hundertjährigen bieten Einblicke in die Merkmale der Darmbarriere, die mit Langlebigkeit in Verbindung stehen“, berichtet Prof. Dr. Eva Untersmayr-Elsenhuber, Leiterin der Forschungsgruppe Gastrointestinale Immunologie der MedUni Wien. Die bisher gesammelten Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Strategien zur Verhinderung der Entstehung von Krankheiten bei älteren Menschen zu definieren. Gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Barrierefunktion werden daher in Zukunft wichtige Strategien zur Krankheitsprävention für ein gesundes Altern sein. 

Mehr Experten für Österreichs Allergiker*innen

Pollen-, aber auch Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien plagen immer mehr Menschen. Um auf die stetige Nachfrage nach Expert*innen auf diesem Gebiet zu reagieren, wurde eine Zusatzausbildung zum Allergologen in Österreich eingeführt, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits vorhanden ist. Dieses Jahr werden die ersten Absolvent*innen der neuen Spezialisierung erwartet. Dies ist dringend notwendig, da dieses Fachgebiet immer neue Herausforderungen durch veränderten Pollenflug in Zeiten des Klimawandels, neue invasive Arten und veränderte Lebensbedingungen wie vermehrte städtische Wohnumgebung hat.  

Über den Tag der Immunologie

Der Tag der Immunologie wurde von der European Federation of Immunological Societies (EFIS) ins Leben gerufen und fand zum ersten Mal am 29. April 2005 statt. Seit 2007 wird er weltweit begangen. Der Tag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung der Immunologie und immunologischen Forschung als Grundlage für den Kampf gegen Infektionen, Krebs oder Autoimmunerkrankungen stärken. Denn obwohl Gesundheitsthemen oft im öffentlichen Interesse stehen, entgeht Menschen ohne wissenschaftlichen Hintergrund oft das Wissen und die Bedeutung der Relevanz immunologischer Forschung und Erkenntnisse. „Fake News“ vor allem in nicht wissenschaftlichen Medien begegnen uns fast täglich. Wissenschaftler*innen nutzen daher den Tag der Immunologie, um ihr stetig wachsendes Wissen und Verständnis über das Immunsystem an ein Publikum außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu vermitteln. 

Über die Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)

Bereits mehr als 50 Jahre ist die ÖGAI die Plattform für die österreichische Immunologie. Die Gesellschaft vereint Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen, die sich mit dem Immunsystem und seinen Erkrankungen befassen. „Unser Immunsystem spielt für unsere Gesundheit eine ganz zentrale Rolle. Von der Geburt bis ins hohe Alter muss unser Immunsystem sich stetig an die neue Umwelt anpassen und lernen, bedrohliche Einflüsse wie Infektionen oder Krebszellen abzuwehren und darf andererseits keine überschießenden Reaktionen auslösen“, sagt ÖGAI-Präsident Univ.-Prof. Dr.Dr. Wolfram Hötzenecker. Sollte es in diesem komplexen Zusammenspiel doch einmal Probleme geben, dann ist die Immunologie gefragt, hier fehlerhafte Reaktionen zu erkennen, um diese auch gezielt behandeln zu können. 

Das Motto der ÖGAI lautet: „Leben für Forschung. Forschung für Leben“. Seit jeher ist es ihr Ziel, fächerübergreifende Aus- und Weiterbildung und besonders die nächste Generation an Wissenschafter*innen zu fördern, um das Leben von Patient*innen mit Allergien und Immunerkrankungen weiter zu verbessern. Hier ist insbesondere die Gruppe der „Next Generation Immunologists“ mit Förderprogrammen und Meetings sehr aktiv. Weiters wurde auch eine „gender equality“ task force gegründet, um eine Geschlechtergleichstellung und Karriereentwicklung zu fördern. 

Die ÖGAI ist weltweit gut mit den Gesellschaften für Allergologie und Immunologie vernetzt und wird künftig Kooperationen mit anderen Fachbereichen wie etwa der Dermatologie, Rheumatologie, Vaccinologie, Pädiatrie, Gastroenterologie, Arbeitsmedizin und Allgemeinmedizin, aber auch der Aerobiologie und Umweltmedizin ausbauen – vor allem, um auch dem One Health-Gedanken zu entsprechen. Denn die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ist eng miteinander verbunden.

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