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Freizeitpädagogik: Sozialwirtschaft Österreich sieht Pläne weiterhin kritisch

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Die Planungen von Bildungsminister Martin Polaschek, wonach die Lern- und Freizeitbetreuung in der Assistenzpädagogik aufgehen soll, stoßen auf klare Ablehnung in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ). SWÖ-Geschäftsführer Walter Marschitz sieht die Pläne als „nicht realistisch“ an: „Die Probleme des Lehrermangels am Vormittag wird man nicht mit der Nachmittagsbetreuung lösen können.“  ****

Es sei für Marschitz eine „Illusion“ zu glauben, dass die derzeitigen Freizeitbetreuerinnen und -betreuer 1:1 in ein neues System und in ein neues Berufsbild wechseln würden. Das zeigten auch die massiven Proteste der Beschäftigten selbst. Marschitz: „Viele Beschäftigte wollen kein Teil des schulischen Unterrichts sein, denn sie haben sich bewusst dazu entschieden, Kinder in der Freizeit zu betreuen ohne Noten zu vergeben“.

Außerdem arbeite laut Marschitz ein guter Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst in Teilzeit. „Viele unserer Beschäftigten können oder möchten nicht auf die von der Politik gewünschten Vollzeitjobs in der Assistenzpädagogik aufstocken“, erklärt Marschitz. Die Vorstellung des Bildungsministeriums, dass man die Beschäftigten direkt übernehmen und ihr Beschäftigungsausmaß ausweiten könne, sei für Marschitz ein „Trugschluss“.

„Der Versuch des Bildungsministeriums zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, nämlich den Lehrermangel zu lösen und die Ganztagesbetreuung auszubauen, wird nicht aufgehen“, prophezeit Marschitz. Freizeitpädagoginnen und -pädagogen seien aus seiner Sicht keine „Aushilfslehrerinnen und -lehrer“ und wollen dies auch nicht sein.

Koexistenz von verschränkter Ganztagsschule und Freizeitpädagogik möglich

„Wir sind weder gegen den verstärkten Einsatz von Unterstützungspersonal im Unterricht und schon gar nicht gegen die Ausweitung ganztägiger Betreuungsformen – im Gegenteil“, betont Marschitz. Aber dafür die bestehende Freizeitpädagogik zu gefährden, sei für ihn der falsche Weg. „Niemandem ist geholfen, wenn es am Ende zu einer Verschlechterung bei der Nachmittagsbetreuung kommt, nur weil man ein Reformvorhaben auf irrigen Annahmen aufgebaut hat“, so Marschitz abschließend. (ast)

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