Ludwig-Faymann (SPÖ): Frauen müssen vor Gewalt und Mord geschützt werden! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Ludwig-Faymann (SPÖ): Frauen müssen vor Gewalt und Mord geschützt werden!

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In der Rede vor dem Wiener Gemeinderat hat Martina Ludwig Faymann, Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete, auf die alarmierende Lohnungleichheit und die Herausforderungen im Bereich der Gleichstellung und Frauenförderung in Wien und ganz Österreich aufmerksam gemacht. „Frauen müssen in Wien für die restlichen 41 Tage des Jahres im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen unbezahlt arbeiten. In ganz Österreich beträgt dieser Zeitraum sogar 62 Tage. Diese Zahlen spiegeln eine signifikante Lohnlücke wider, wobei Frauen in Wien durchschnittlich 11 Prozent und in ganz Österreich 17 Prozent weniger verdienen als Männer“, rechnet Ludwig-Faymann vor. „Diese Lohnungleichheit summiert sich im Laufe eines Arbeitslebens auf rund 400.000 Euro, was eine erhebliche finanzielle Benachteiligung für Frauen darstellt. So geht das nicht!“, so Ludwig-Faymann. Sie betonte, dass diese Ungleichheit nicht nur auf die Besetzung schlechter bezahlter Jobs durch Frauen zurückzuführen ist, sondern auch auf Ungleichbehandlung und mangelnde Chancengerechtigkeit.

Als Hauptursache für diese Diskrepanz in Österreich nannte Ludwig-Faymann die unzureichende Kinderbetreuung und die traditionelle Rollenverteilung, die Frauen oft die Hauptlast der Pflege und Hausarbeit aufbürdet. „Mangelnde Kinderbetreuung – das ist ein Problem. Männer können sich flexible Arbeitszeiten einrichten und Überstunden machen, während die Pflege und Betreuung von Angehörigen wie Kindern oder die Pflege der Verwandten oft den Frauen obliegt. Weite Teile der Haus- und Versorgungsarbeit werden von Frauen verrichtet. „Es ist kein Zufall, dass Frauen in Wien mehr als im Rest von Österreich verdienen. In Wien sorgen wir für durchgehende Öffnungszeiten bei Ganztagsschulen und Kindergärten, um so Vereinbarkeit zu ermöglichen. Wir fördern Frauen durch Initiativen wie den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff)“, zeigt sich Ludwig-Faymann überzeugt. Sie begrüße die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz und sehe nun Handlungsbedarf.

Sie erinnere sich an die Kampagne „Ganze Männer machen Halbe-Halbe“ von Bundesministerin Helga Konrad (SPÖ) aus den späten 1990er-Jahren in Österreich. „Damals gab es heftige Diskussionen. ‚Halbe-Halbe‘ ist mir noch immer im Ohr. 27 Jahre sind seit dieser Kampagne vergangen und wir sind Meilenwert davon entfernt, dass Halbe-Halbe Realität in unserer Gesellschaft ist“, stellt Ludwig-Faymann fest.

Die Abgeordnete hob auch die Bedeutung von Maßnahmen zur Gewaltprävention hervor, einschließlich der Errichtung eines fünften Frauenhauses in Wien. „Wir könnten alle 2 Wochen eine Sitzung zum Thema Gewalt und Mord an Frauen machen, weil durchschnittlich alle 2 Wochen eine Frau in Österreich ermordet wird, weil sie eine Frau ist. Mit Blick auf die bevorstehende Kampagne ‚16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen‘ ist der Zusammenhalt, die Zusammenarbeit und die politischen Haltung gegen Gewalt an Frauen notwendig“, so Ludwig-Faymann.

Ludwig-Faymann schließt mit einem dringenden Aufruf zum Handeln, um gerechte Löhne zu verwirklichen und Frauen ein selbstbestimmtes, sicheres und gewaltfreies Leben zu ermöglichen. Sie betont die Notwendigkeit, die Lohnlücke zu schließen und Frauen in ganz Österreich vor Gewalt und Mord zu schützen. „Das fünfte Frauenhaus in Wien ist wichtig, aber nicht alle Frauen schätzen Gewalt richtig ein oder können schnell genug die Polizei rufen. Ich habe eine große Liste mit Forderungen an uns selbst und an den Bund. Eines will ich sagen: es gibt deshalb Frauenhäuser, weil es Frauen gibt, die von so schwerer Gewalt betroffen sind und die den Schutz vor massiver Gewalt suchen. Frauenhäuser schützen vor Frauenmorden und deshalb drängen wir auf mehr Frauenhäuser in ganz Österreich. Wir wollen, dass überall Frauen so gut wie möglich vor Gewalt und Mord geschützt werden!“, so Ludwig-Faymann abschließend.

(Schluss) sh

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