Kogler/Mayer: Kunst- und Kulturbericht 2022 im Ministerrat präsentiert | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Kogler/Mayer: Kunst- und Kulturbericht 2022 im Ministerrat präsentiert

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Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler und Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer haben heute im Ministerrat den Kunst- und Kulturbericht für das Jahr 2022 vorgelegt. Der jährliche Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Tätigkeiten der bundeseigenen Institutionen und die breite Palette an staatlichen Förderungs- und Investitionstätigkeiten im Bereich Kunst und Kultur.

„Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport steht auch in Krisenzeiten verlässlich an der Seite aller Künstlerinnen, Künstler und Kulturinstitutionen in Österreich. Gerade in einer Situation, in der unsere demokratischen Werte und die Freiheit Europas bedroht sind, sind Kunst und Kultur wichtige Eckpfeiler unserer Gesellschaft, aber auch Impulsgeber. Der vorliegende Bericht gibt uns daher Zuversicht für die bevorstehenden Herausforderungen“, so Vizekanzler Werner Kogler.

„Die zentrale kulturpolitische Maßnahme im Kunst- und Kulturbericht findet sich in den Förderungsauszahlungen: Fair Pay. Der Bund hat im Jahr 2022 insgesamt 6,5 Millionen Euro an Sondermitteln investiert und sichergestellt, dass jeder Fair-Pay-Euro einen tatsächlichen Beitrag zu einer besseren Bezahlung leistet“, betont Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Der Kunst- und Kulturbericht 2022 unterstreicht einmal mehr das starke Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung zur öffentlichen Finanzierung von Kunst und Kultur.“

Die Gesamtausgaben des Bundes für Kunst und Kultur aus dem regulären Budget stiegen im Jahr 2022 von 472,475 Millionen Euro (2021) auf 509,709 Millionen Euro (2022), was einem Plus von 37,234 Millionen Euro bzw. 7,9% entspricht. Für den Bereich der Kunstförderungen wurden davon Mittel in Höhe von 128,744 Millionen Euro aufgewendet, 11,079 Millionen Euro bzw. 9,4% mehr als 2021. Die Mehrausgaben flossen in Fair-Pay-Maßnahmen in allen Kunstsparten, die Generalsanierung der Bregenzer Festspiele, die Vorbereitungen für die Europäische Kulturhauptstadt 2024 sowie in allgemeine Fördererhöhungen.

Nicht enthalten in den genannten Beträgen sind die Zusatzmittel aus dem Covid-19-Krisenbewältigungsfonds, welche über Instrumente wie die SVS-Überbrückungsfinanzierung oder den Covid-19-Fonds des Künstlersozialversicherungsfonds auch im Jahr 2022 zur Verfügung gestellt wurden.

Covid-19-Maßnahmen

Die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus, die seit dem Jahr 2020 von der Bundesregierung ergriffen wurden, sind für Österreich bisher beispiellos. Deren Auswirkungen auf das kulturelle Leben führten zu einer Situation, die den Kunst- und Kulturbetrieb und viele in Kunst und Kultur Tätige wirtschaftlich traf. Der Maßnahmen-Mix der Bundesregierung zur Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie enthielt daher eine Reihe von spezifischen Unterstützungen für den Kulturbereich: In Summe wurden bis zum 31. Dezember 2022 insgesamt 405,009 Mio. Euro ausbezahlt.

Fair-Pay-Strategie

Um eine Strategie zur fairen Bezahlung von Künstler:innen und von Beschäftigten im Kulturbetrieb zu erarbeiten, initiierte das BMKÖS im Februar 2022 eine Arbeitsgruppe – mit Bundesländern, Städte- und Gemeindebund und den Interessengemeinschaften im Kunst- und Kulturbereich. Um den sogenannten Fair-Pay-Gap einschätzen zu können, gab das BMKÖS eine Umfrage unter Österreichs Kulturbetrieben und -institutionen in Auftrag. Auf Basis der Ergebnisse stellte der Bund schließlich für die Pilotphase 2022 zusätzliche Mittel in Höhe 6,5 Mio. Euro für Fair-Pay-Maßnahmen zur Verfügung. Diese wurden im Rahmen der bestehenden Förderprogramme der Sektion für Kunst und Kultur als Zuschüsse ausgeschüttet und vertraglich zweckgewidmet für die Erhöhung bestehender Gehälter und Honorare. Insgesamt 6.396.330 Euro wurden 2022 für Fair Pay ausgeschüttet – das entspricht in etwa 4,9% des gesamten Kunstförderbudgets.

Aufbau- und Resilienzplan

Die EU stellt von 2021 bis 2026 rund 800 Mrd. Euro im Rahmen des Instruments NextGenerationEU zur Verfügung, um die Auswirkungen der Coronapandemie abzufedern. Österreich erhält € 3,75 Mrd. an EU-Zuschüssen für die Umsetzung seines Aufbau- und Resilienzplans, in dem ein eigenes Kapitel zu Kunst und Kultur in der Höhe von € 66,5 Mio. verankert ist. 2022 wurden erste Maßnahmen lanciert: Breit angelegte Förderinstrumente zur Digitalisierung von kulturellem Erbe und für ökologische Investitionsmaßnahmen („Klimafitte Kulturbetriebe“) wurden veröffentlicht, die Sanierungsprojekte Volkskundemuseum und Praterateliers weiterentwickelt. Neben der erfolgreichen Ausarbeitung einer nationalen Digitalisierungsstrategie wurde das Naturhistorische Museum mit der Neukonzeption der Online-Plattform Kulturpool beauftragt – als zentralem Portal für das digitale Kulturerbe Österreichs.

Gender und Fairness

Die Geschlechtergerechtigkeit bei der Verteilung der Kunstförderungsmittel ist seit vielen Jahren ein wichtiger Aspekt der Kulturpolitik und der Kunstförderung in Österreich. Aus diesem Grund werden seit dem Jahr 2007 jene finanziellen Transferleistungen, die direkt an einzelne Künstler:innen gehen, nach genderbezogenen Kriterien ausgewertet. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 1.670 Vergaben an Einzelpersonen mit einem Mittelvolumen von 10.596.803 Euro. Davon gingen 774 Finanzierungen (46%) an Männer, 896 Finanzierungen (54%) an Frauen; in absoluten Zahlen sind das 4.609.518 Euro (43%) an Männer und 5.987.285 Euro (57%) an Frauen. 1.526 dieser Vergaben waren Stipendien und Projektförderungen mit einem Gesamtbetrag von 9.735.383 Euro. Davon erhielten Künstler 4.236.748 Euro (44%) für 704 Vorhaben, Künst­lerinnen 5.498.635 Euro (56%) für 822 Vorhaben. Durchschnittlich flossen pro Stipendium und Projekt 6.018 Euro an Männer und 6.689 Euro an Frauen.

Der Kunst- und Kulturbericht 2022 steht zum Download zur Verfügung unter:
https://www.bmkoes.gv.at/Kunst-und-Kultur/Neuigkeiten/kunst-und-kulturbericht-2022

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