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Das WdF veröffentlicht seine 42. Einkommensstudie

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LIVE: Pressekonferenz zur Präsentation der 42. WdF-Einkommensstudie – YouTube 

WdF-Einkommensstudie zeigt einen realen Kaufkraftverlust auch für Führungskräfte.

Das Jahreseinkommen der Führungskräfte ist in der ersten Führungsebene im Jahresabstand um 1,7% auf 255.200 Euro gestiegen, die zweite Ebene erreicht ein Jahresgesamteinkommen von 155.900 Euro, um 9,3% mehr als 2021. Inflationsbereinigt sind das für die zweite Führungsebene minus 0,2%, für die erste Führungsebene aber minus 7,2%. Für die Erstellung der 42. WdF-Einkommensstudie wurden die Angaben von 459 Führungskräften aus der ersten und zweiten Führungsebene durch das Marktforschungsinstitut TRICONSULT ausgewertet.

„Während die Anforderungen an Führungskräfte besonders stark steigen, erleiden auch sie einen realen Kaufkraftverlust. Das bestätigt unsere aktuelle WdF-Einkommensstudie. Wir wollen mit dieser Studie zu einer mehr fakten-basierten Diskussion beitragen – auch wenn es um Gehälter von Führungskräften geht“, erklärt Andreas Zakostelsky, Bundesvorsitzender des WdF. In der langjährigen Beobachtung bedeutet das für die erste Führungsebene einen der deutlichsten Einschnitte der letzten 40 Jahre, nun schon das zweite Mal in Folge einen realen Kaufkraftverlust. Die Unterschiede zwischen den Führungsebenen gleichen sich dadurch neuerlich etwas weiter an.

Personalfrage rückt an die Spitze der Herausforderungen

„Führungskräfte sind besonders bei den zentralen Themen der neuen Arbeitswelt gefordert. Hier entwickelt sich die Arbeitswelt massiv schnell weiter. Eine Herausforderung, der sich die heimischen Führungskräfte sehr aktiv stellen“, so Zakostelsky.

Leistungspaket gegen Arbeitskräftemangel

„Der sich immer weiter zuspitzende Arbeits- und Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung für heimische Betriebe und fordert somit auch die Unternehmensspitzen, das wird auch durch die Erhebung der WdF-Einkommensstudie ein weiteres Mal bestätigt. Um diesem Trend auch gegenwirken zu können, braucht es eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik, mit der wir Leistungspotenziale heben und Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern. Ein Schritt sind steuerliche Anreize bei einem Wechsel von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit. Ein rascher und konsequenter Ausbau der Kinderbetreuung sowie eine umfassende Fach- und Arbeitskräftestrategie der Bundesregierung sind darüber hinaus dringend notwendig, um österreichische Unternehmen, gerade auch im internationalen Wettbewerb zu unterstützen“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).

Österreichs Führungskräfte sind nun seit Jahren im Krisenmodus. Nach Corona und dem Krieg in der Ukraine sind 2022 zusätzliche neue Herausforderungen auf Manager*innen zugekommen. Die Suche nach neuen Mitarbeiter*innen und die (zeitliche wie örtliche) Verfügbarkeit von bereits vorhandenen Mitarbeiter*innen rücken die Personalfrage an die Spitze der Challenges. Damit nicht genug, komplettieren Energiekosten, Rohstoffkrise, Inflation und der Wegfall von Arbeitsplätzen die schwierigen Rahmenbedingungen der Unternehmensführung.

Die Frage nach den Arbeitskräften steht angesichts der Dominanz des Themas im Mittelpunkt der Zusatzbefragung zur aktuellen Einkommenserhebung. Bei der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen ist daher eine breite Palette an Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber*in nötig. Homeoffice ist ein fixer Bestandteil, Weiterbildung rangiert sehr hoch in der Wertigkeit und mehr als die Hälfte der Befragten bietet Interessent*innen Teilzeit. Wichtige Maßnahmen darüber hinaus sind Gesundheitsmanagement, Fitnessangebote, Sabbaticals oder Zusatzpensionen. Die 4-Tagewoche wird selten angeboten, die 30-Stunden-Woche, mit Lohnausgleich, gar nicht.

Noch vor wenigen Jahren unvorstellbar und entgegen allen Erwartungen ist die Nutzung von Homeoffice auch in den Führungsetagen angekommen. 93% der befragten Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter*innen Homeoffice an, bei 88% der Unternehmen ist das auch für die Führungskräfte ein Angebot. Die Anteile, die Homeoffice nutzen unterscheiden sich kaum zwischen Führungskräften und Angestellten.

Das alles fordert von Führungskräften nicht nur Einsatz und Durchhaltevermögen, es sind auch neue Skills gefragt. Die Führung von hybriden Teams verlangt neue Führungstechniken. Mitarbeiter*innen und Manager*innen in Teilzeit, Homeoffice und anderen neuen Modelle der Arbeitszeitorganisation sind tatsächlich eine bisher unbekannte Herausforderung für Managerinnen und Manager. Zwei Drittel der Befragten stimmen zu, dass hybride Teams schwieriger zu führen sind, mehr als 70% sehen dadurch einen Bedarf an neuen Führungstechniken. Dazu kommt, dass die Hälfte dafür auch mehr Zeitbedarf ortet.

Unternehmen sicher durch Krisen zu steuern, steht im Vordergrund

Im Jahr 2022 zeigen sich die Unternehmen bei den Gehältern, auch der Spitzenkräfte, vorsichtig. Das Gesamteinkommen der Manager*innen der ersten Führungsebene setzt sich aus einem geringfügig gestiegenen Grundgehalt (von 183.000 auf 185.200 Euro brutto) und den variablen Bestandteilen zusammen, die sich im Schnitt auf 70.000 Euro brutto belaufen. Die 63% der Führungskräfte, die einen variablen Gehaltsbestandteil bezogen, erhielten im Schnitt 90.100 Euro.

Weitere 20% erhielten zusätzliche Geldleistungen, die dabei im Schnitt 52.300 Euro ausmachten. Hauptkriterien für die Bezahlung erfolgsabhängiger Zahlungen waren hier Gewinn und Zielerreichung.

Wandel bei Firmenautos

Die immer umstrittenen Symbole der Führungskräfte – die Firmenautos – unterliegen einem eklatanten Wandel. Nicht nur, dass die alternativen Antriebsformen Hybrid und Elektro die Kohlenwasserstoffe überholt haben, sind es mittlerweile 23% der 1. Führungsebene und 21% der 2. Führungsebene, die mit einem Klimaticket des Arbeitgebers in Österreich unterwegs sind.

Rund die Hälfte der Führungskräfte hat eine betriebliche Altersvorsorge

45% der Top-Manager*innen und 56% der 2. Führungsebene erhalten eine betriebliche Altersvorsorge. Darüber hinaus gibt es in der obersten Managementetage in einigen wenigen Fällen eine Lebensversicherung (20%), eine Krankenversicherung (17%) oder eine Unfallversicherung (41%). Für die zweite Führungsebene werden diese Benefits deutlich seltener gewährt. Eine Dienstwohnung ist in allen Führungsebenen die absolute Ausnahme.

Über das WdF

Österreichs größtes unabhängiges Manager*innen-Netzwerk mit rund 3.000 Mitgliedern wurde 1979 gegründet und steht für die Förderung einer Führungskultur, die sich der strategischen Unternehmensziele ebenso bewusst ist wie der sozialen Verantwortung von Entscheidungen. Es setzt sich für eine leistungsbetonte und konkurrenzfähige Wirtschaft ein und ist sich der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sehr bewusst. Das WdF bietet branchenübergreifenden Austausch und ein tragfähiges Netzwerk zur fachlichen Unterstützung von Führungskräften und Nachwuchsführungskräften und fördert neue Begegnungen sowie vielfältigen Meinungsaustausch.

 

Bestellung Einkommensstudie 2023: unter office@wdf.at

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