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Fachverband Gas Wärme (FGW) fordert Tätigwerden der Politik

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Österreichs Gaswirtschaft hat der Politik bereits vor mehr als einem Jahr zahlreiche Vorschläge für eine Diversifizierung der Gasversorgung Österreichs und für eine Reduktion der Abhängigkeit von Gasimporten aus dem Osten gemacht. Nun ruft der Fachverband Gas Wärme die Politik zu mehr Tempo bei der Umsetzung auf.

Die Pläne Österreichs zur Abkoppelung von russischen Gasimporten wurden vergangene Woche aus Brüssel kritisiert. Die zuständige Ministerin Leonore Gewessler kündigte diesbezüglich einen runden Tisch mit der Gaswirtschaft an, den der Fachverband Gas Wärme (FGW) gerne nutzen wird, um die Vorschläge der Gaswirtschaft mit der Ministerin zu diskutieren. Diesbezügliche Vorschläge und konkrete Maßnahmen sind vom FGW auch bereits vor mehr als einem Jahr präsentiert worden.

Die Vorschläge der Gaswirtschaft

  • Ausbau der Produktion von Erneuerbaren Gasen und Steigerung der konventionellen Gasförderung in Österreich.
  • Gasinfrastruktur ausbauen, um Gas verstärkt aus anderen Quellen nach Österreich transportieren zu können.
  • Bekämpfung der EU-rechtswidrigen deutschen Gasspeicherumlage, um die Gaskosten für österreichische Endkunden zu reduzieren und die Bemühungen zur Diversifizierung der Gasversorgung nicht zu konterkarieren.

Mehr österreichisches Gas fördern

Weinelt: „Die österreichische Produktion erneuerbarer, CO2-neutraler Gase wie Biomethan und Wasserstoff kann unmittelbar ausgebaut werden, um die Abhängigkeit von Gasimporten zu verringern.“ Doch genau da hakt es: „Wir warten seit Jahren auf die entsprechenden Gesetze, damit das Grün-Gas-Potenzial in Österreich endlich gehoben werden kann. Im Strombereich gibt es schon jahrelang ein Marktprämienmodell, über das der Ökostromausbau vorangetrieben wird. Für Gas könnte genau das gleiche Modell kosteneffizient unter Nutzung bestehender Förderstrukturen herangezogen werden.“
Als Übergangslösung bis Grüne Gase im entsprechenden Ausmaß vorhanden sind, wäre auch eine Ausweitung der konventionellen Gasförderung in Österreich zu überlegen, um die Abhängigkeiten von Russland zu reduzieren. Die Gaswirtschaft fordert aber vor allem die Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen für eine kosteneffiziente Produktion von Wasserstoff und Biomethan zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Gasinfrastruktur ausbauen

Damit Österreich auch technisch in die Lage versetzt wird, größere Gasmengen aus nicht-russischen Quellen nach Österreich transportieren zu können, muss die Gasinfrastruktur dringend ausgebaut werden. Aktuell ist das österreichische Gasfernleitungsnetz für Gastransporte von Ost nach West, beziehungsweise von Osten nach Süden ausgelegt.
Weinelt: „Besonders relevant sind hier die Infrastrukturausbauten auf österreichischer Seite Richtung Deutschland (WAG Loop) und Richtung Slowenien (Entry Murfeld).“ Zudem fordern heimische Energieunternehmen eine länderübergreifende Abstimmung und entsprechendes Engagement auf politischer Ebene, damit auch in den vorgelagerten Netzen, wie Deutschland und Italien, entsprechende Ausbauten zur Verstärkung der Gastransportmöglichkeiten gemacht werden.

Deutsche Gaspreisumlage

Seit Oktober 2022 hebt Deutschland zum Zweck der Befüllung deutscher Gasspeicher eine Gasspeicherumlage ein. Allerdings wird die Umlage nicht nur über deutsche Endkunden eingehoben, sondern auch für Gasmengen an Grenzübergabepunkten, also nach Österreich. Dadurch werden Gas-Importe nach Österreich belastet, was mit immensen Kosten für importierende Unternehmen und in weiterer Folge auch für Endkunden einhergeht.
Ab Juli verdreifacht Deutschland sogar noch seine Gasspeicherumlage auf 1,45 EUR/MWh. Dadurch wird laut Berechnungen des Fachverband Gas Wärme die Kostenbelastung für Importe aus Deutschland auf rund 130 Millionen Euro pro Jahr steigen. Ein dem Klimaministerium vorliegendes Rechtsgutachten bescheinigt, dass diese deutsche Gasspeicherumlage unionsrechtswidrig ist und gegen die Grundverträge der europäischen Union verstößt.
Fachverbandsobmann Peter Weinelt appelliert aus diesem Grund dringend an die Politik, „verstärkt Druck in Richtung Europäischer Kommission gegen diese unionsrechtswidrige Gasspeicherumlage auszuüben, um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen zu sichern, Arbeitsplätze zu schützen und um die Bemühungen zur Diversifizierung der Gasversorgung nicht zu gefährden.“

Über Gas

Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.

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