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Moosbrugger: Biodiversitätsflächen erreichen 2023 neuen Rekordwert

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"Österreichs Bäuerinnen und Bauern sichern nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit Qualitätslebensmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und Energie, sondern leisten auch für die Umwelt Enormes. Im Jahr 2023 gibt es so viele Biodiversitäts- und Naturschutzflächen wie noch nie zuvor", unterstreicht Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger heute am Internationalen Tag der Biodiversität die Vorreiterrolle Österreichs in diesem Bereich. Durch hochwertige ÖPUL-Naturschutzflächen und die Anlage von Biodiversitäts- und Bracheflächen stellen die österreichischen Bauernfamilien insgesamt 210.000 ha Agrarflächen für die Umwelt bereit und verzichten auf Ertrag.

Auf diesen Äckern und Wiesen wird – je nach Maßnahme – auf Bewirtschaftung oder ertragssteigernde Maßnahmen wie Düngung oder Pflanzenschutz verzichtet bzw. die Biodiversität etwa durch Aussaat spezieller Blühmischungen gefördert.  Mit einem Plus von rund 60.000 ha werden heuer bereits rund 10% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Österreich speziell biodiversitätsfördernd bewirtschaftet. Knapp 81% aller bäuerlichen Betriebe nehmen am Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) teil. Gemäß jüngsten Zahlen von 2022 werden darüber hinaus 27,7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche bzw. rund 706.000 ha biologisch bewirtschaftet.

"Die vorliegenden Zahlen belegen, dass es uns – trotz höherer EU-Vorgaben, des wirtschaftlichen Drucks auf die Betriebe und komplexer Regelungen – gemeinsam mit dem BML gelungen ist, die Bauernfamilien zur Teilnahme am Umweltprogramm zu motivieren und damit wachsenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Bedrohung unserer natürlichen Ressourcen – noch mehr als bisher – gerecht zu werden. Diese Vorreiterrolle Österreichs gilt es anzuerkennen", betont Moosbrugger, der ähnliches Engagement auch in anderen Wirtschaftsbereichen begrüßen würde.

Mit Anreizen mehr erreichen als mit Verboten und Zwangsvorgaben

Das ÖPUL besteht insgesamt aus 25 verschiedenen Maßnahmen. Eine davon ist die Naturschutz-Maßnahme, die 2023 einen besonders starken Zulauf erlebt hat. Statt der bisherigen 17.430 Betriebe nehmen heuer 20.068 Betriebe daran teil, reduzieren freiwillig etwa ihre Tierzahlen und die Düngung oder verschieben ihren Schnittzeitpunkt – im Sinne von Blühpflanzen, Bestäubern und anderen Organismen. Für die damit verbundenen Ertragsverluste erhalten die bäuerlichen Betriebe von der öffentlichen Hand eine Abgeltung. "Die vorliegenden Antragszahlen zeigen, dass mit freiwilligen Anreizen mehr zu erreichen ist, als mit Zwangsvorgaben und Verboten", betont Moosbrugger.

"Nicht nur die Produktion wertvoller Qualitätslebensmittel zur Versorgung der Bevölkerung, sondern auch der Naturschutz gehören für unsere Bäuerinnen und Bauern somit längst zum Alltag. Während andere lediglich aus den Innenstadtbüros heraus Umweltschutz fordern und praxisferne Theorie betreiben, leisten unsere Bäuerinnen und Bauern Natur- und Biodiversitätsschutz in der Praxis – und das jeden Tag aufs Neue. Wir würden uns wünschen, dass die Menschen diese Leistungen noch mehr schätzen und aktiv unterstützen – etwa durch einen gezielten Einkauf regionaler Qualitätsprodukte. Klar ist nämlich, dass die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe auf den Märkten entschieden wird. Jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher kann einen Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen leisten", so der LKÖ-Präsident. Genau aus diesem Grund sind weitere Schritte zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln sowie für Absicherung und Ausbau des AMA-Gütesiegels notwendig. Alle Konsument:innen sollen sich bewusst für die nachhaltige österreichische Landwirtschaft entscheiden können.

Viele Vogelarten profitieren von der Nutztierhaltung

"Tierhaltende bäuerliche Betriebe sind übrigens auch für die Vogelwelt von großer Bedeutung. Wo Nutztiere sind, gibt es Fliegen und daher sind Ställe und Weiden ein wahres Schlaraffenland für viele insektenfressende Vogelarten, wie etwa Mehl- oder Rauchschwalbe. Wo unsere bäuerlichen Betriebe verloren gehen, verschwinden oftmals auch solche Vogelarten. Den Rückgang von Vogelpopulationen der Landwirtschaft in die Schuhe zu schieben, ist daher schlicht und einfach unseriös", erklärt Moosbrugger am heutigen Tag der Biodiversität.

 

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