Kampagne „Feel free – nachhaltige Monatshygiene in Kenia“
„Weltweit müssen etwa 500 Millionen menstruierende Frauen auf Hygieneprodukte oder saubere Toiletten verzichten, weil diese entweder nicht verfügbar oder unerschwinglich sind“, erläutert Univ. Prof. Dr. Christian Singer, Leiter der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, „und dabei ist Menstruationshygiene nicht nur aus frauenärztlicher Sicht ein Grundrecht, um in Würde zu leben und Infektionen vorzubeugen.“
Auch GesundheitsexpertInnen sind der Meinung, dass es von größter Bedeutung ist, die Menstruation zu enttabuisieren und positiv zu besetzen.
Tabuthema Menstruation
„Die Menstruation ist auch heute noch eng mit Vorstellungen von Ekel und Scham verbunden“, berichtet Mag. Claudia Krenn, Psychologin. „Sie gehört ,versteckt‘ und am besten zieht man sich zurück, während man menstruiert. Daher ist die Arbeit vom Verein offernewchances im Massaidorf in Kenia ein wichtiger Beitrag für einen offenen Umgang mit diesem Thema und hilft so die bestehenden Wissenslücken abzubauen.“
In Kenia ist die Periode nach wie vor ein Tabuthema. Ein regelmäßiger Schulbesuch für Mädchen ist vor allem außerhalb der Großstädte schwer möglich, da sie sich die Hygieneartikel nicht leisten können oder sie überhaupt nicht erhältlich sind. Als Ersatz verwenden die Mädchen und Frauen Stofffetzen oder Sand. Die Angst, die Schuluniform zu beschmutzen und deswegen stigmatisiert zu werden, ist ein Grund an diesen Tagen die Schule nicht zu besuchen. Dies führt wiederum zu vielen Fehlstunden (bis zu 50 Schultage im Jahr) und schlechten Schulergebnissen, die sich negativ auf die Bildungskarriere von Mädchen auswirken. Der Verein gibt den jungen Mädchen in Kenia die Chance auch in dieser Zeit am Schulleben teilzunehmen. So entstehen ihnen keine Nachteile aus der „normalsten Sache der Welt“.
Hilfe zur Selbsthilfe für die Massai
Wir sind als Verein im Massaidorf Olgulului/Amboseli in Kenia tätig und möchten mit Hilfe zur Selbsthilfe Perspektiven schaffen für ein selbstbestimmtes Leben. Mit nachhaltiger Monatshygiene erzielen wir aber auch einen wichtigen ökologischen Beitrag.
Der Bau einer Nähwerkstatt mit drei Nähmaschinen zur Herstellung waschbarer Monatshygieneartikeln ist bereits abgeschlossen. Die einmonatige Einschulung von Frauen in der Community auf die Nähmaschinen beginnt in Kürze.
Darüber hinaus ist gerade im Rahmen der Monatshygiene ein WC als ungestörter geschützter Bereich unumgänglich, eben eine Frage der Würde und verbessert die hygienischen Umstände. Mangelhafte Toilettenhygiene führt vor allem bei Kindern zu oftmals schwerwiegenden Durchfallerkrankungen, die auch zum Tod führen können. Während eines Besuches im Juli 2022 war Toilettengang nur hinter Büschen möglich. An Hände waschen war nicht zu denken.
Der Bau einer Toilette gestaltet sich schwierig, da bis ca. 20 Meter, ohne mechanische Unterstützung, in die Tiefe gegraben werden muss. Die Abdeckung aus Beton muss vorher gegossen werden und wird dann auf dem gemauerten Schacht montiert. Als Wetter- und Sichtschutz wird eine Hütte aus Holz und Wellblech errichtet.
Die Toilette ist ein erster Anfang für die ca. 400 lebenden Frauen und Mädchen im Dorf Olgulului.
Das Projekt wird ausschließlich über Spendengelder finanziert.
Helfen auch Sie!
Spendenkonto: offernewchances – Wasser und Bildung für die Massai
IBAN: AT26 1200 0100 3752 2942
Über den Verein:
„offernewchances“ ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und wurde August 2022 mit dem Ziel gegründet, nachhaltige Entwicklungshilfe für den indigenen Stamm der Massai in der Region Amboseli/Kenia durchzuführen. Der Verein gliedert sich in zwei Teams – Team Österreich und Team Kenia.
Aktuell wird neben unserem gestarteten Projekt „Feel free“ durch Finanzierung von Patenschaften sowohl Schulbildung als auch täglich eine warme Mahlzeit ermöglicht.
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