SPÖ-Wohnbausprecherin Becher kritisiert mangelhafte offizielle Statistiken zu Vermieter*innen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

SPÖ-Wohnbausprecherin Becher kritisiert mangelhafte offizielle Statistiken zu Vermieter*innen

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In der jüngsten Diskussion um eine Mietpreisbremse in Österreich wurde eine beträchtliche Schieflage sichtbar, sagt SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher. Denn während zu Mieter*innen alle möglichen Daten erhoben werden (z.B. über den Mikrozensus der Statistik Austria; von der durchschnittlichen Wohnungsgröße und deren Ausstattung bis zu Wohnungsmiete und Betriebskosten oder Belastung durch Wohnkosten im Rahmen der SILC-Erhebungen), fehle auf Seite der Vermieter*innen die Datenbasis oder sie werde – aus welchen Gründen auch immer – der Forschung nicht zur Verfügung gestellt. ****

Dabei handelt es sich um einen Wirtschaftszweig, der jedes Jahr Milliarden umsetzt (mehr als Tourismus und Gastronomie). Alleine an Transaktionen auf dem Wohnimmobilienmarkt weist die Österreichische Nationalbank für 2021 ein Volumen von 30,1 Milliarden Euro auf – bei 86.100 Transaktionen. „Es ist daher unverständlich, warum über eine Gesamtzahl hinaus kaum offizielle Daten zu existieren scheinen“, sagt Becher. Denn: „Sowohl für Wissenschaft und Forschung wie auch für die Wohnungs- und Wirtschaftspolitik wäre es von enormem Interesse und praktisch unabdingbar, dass zur Struktur, Anzahl und zum Umsatz der privaten Vermieter*innen Österreichs valide Daten vorliegen.“

In Deutschland liegen Daten vor: Großvermieter*innen, Kreditinstitute, Versicherer und Fonds vermieten 3,2 Millionen Wohnungen. Dazu kommen noch einmal rund 3,9 Millionen Kleinvermieter*innen, die laut Immobilienverband GdW rund fünf Mal so viele Wohnungen vermieten. In Österreich findet sich dazu nichts – für eine Schattenwirtschaft, die längst die Ausmaße des Tourismus überschritten hat.

Um mehr Licht in die Struktur österreichischer Vermieter*innen zu bringen, kündigt die SPÖ-Nationalratsabgeordnete eine parlamentarische Anfrage, unter anderen an Wirtschaftsminister Kocher und Justizministerin Zadić, an. Becher: „Der österreichische Wohnungsmarkt braucht einen fairen Interessenausgleich zwischen Mietenden und Vermietenden. Das gehört völlig neu verhandelt. Es kann nicht sein, dass dabei nur eine Seite mit offenen Karten spielt!“ (Schluss) wf/lp

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