»Ein Teller voller Narren« auf Schloss Ambras Innsbruck
Unter den in der Kunst- und Wunderkammer auf Schloss Ambras Innsbruck heute noch erhaltenen Schätzen befindet sich ein ganz besonders närrisches Stück: der Ambraser Narrenteller. Der um 1528 entstandene bemalte Holzteller ist ein erstaunliches Dokument der Fasnacht des frühen 16. Jahrhunderts und in der bildenden Kunst ein wahres Unikat!
Im Beisein von zahlreichen Kulturbegeisterten und Schloss Ambras Innsbruck Direktorin Veronika Sandbichler wurde gestern die Sonderpräsentation »Ein Teller voller Narren« eröffnet: "Die digitale Erschließung wurde als Anlass genommen, um das Einzelstück aus der Ambraser Kunst- und Wunderkammer gezielt in den Blick zu nehmen."
Ein närrisches Filmprojekt: Woher kam aber die Idee zu dem kuriosen Werk? Wer gab den Teller in Auftrag? Und in welchem Umfeld ist dieser entstanden? Prof. Dr. Werner Mezger, deutscher Germanist und Volkskundler, produzierte mit hochauflösenden Aufnahmen des KHM-Museumsverbandes den Kurzfilm "Unvernunft wird niemals sterben". Darin werden nicht nur alle einzelnen Szenen des Tellers und deren spannende Geschichten im Detail gezeigt, sondern auch genau diese Fragen aufgegriffen. Mit der Sonderpräsentation »Ein Teller voller Narren« wird das einzigartige Stück auf Schloss Ambras Innsbruck anhand dieses Kurzfilms sowie einer digitalen und interaktiven Präsentation von 30. März bis 31. Oktober 2023 zusätzlich in Szene gesetzt.
Der Ursprung aller Narren: Auf den ersten Blick ein wirres Durcheinander aus fast 60 Figuren und zahlreichen Szenen stellen sich bei genauerer Betrachtung ein ausgeklügeltes System sowie präzise durchdachte Zusammenhänge der malerischen Gestaltung heraus. Beim Blick auf den Tellerboden lässt sich im Vordergrund eine Frau, die sogenannte Narrenmutter, mit einem Eselsohr-Diadem auf dem Kopf und einer Kette mit einem goldenen Narrenkopf-Anhänger um den Hals erkennen. Um sie herum scharen sich ihre sieben Söhne, allesamt Narren mit ihren eigenen Geschichten.
"Die Präsentation gibt sich als Zusammenspiel von unvergleichlichem Unikat und moderner Medientechnik. Auf diese Weise ist der Teller heute wieder lesbar."
, so Veronika Sandbichler.
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