Hacker: Die Zukunft der Chirurgie hat im Wiener Gesundheitsverbund schon begonnen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Hacker: Die Zukunft der Chirurgie hat im Wiener Gesundheitsverbund schon begonnen

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Wien, am 16.03.2023 – „Der Fortschritt in der Medizin schreitet rasch voran und damit auch die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für die Patient*innen. Deshalb stattet der Wiener Gesundheitsverbund seine Kliniken mit 6 da Vinci OP-Robotern der neuesten Generation aus“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im Rahmen der Präsentation im Technischen Museum Wien. Die OP-Roboter kommen in der minimalinvasiven Chirurgie zum Einsatz und die Stadt Wien investiert pro Roboter rund 2 Millionen Euro.

Operationen sind schonender und ermöglichen komplexere Eingriffe

Immer mehr chirurgische Eingriffe sind heute bereits minimalinvasiv möglich, auch bekannt als Schlüsselloch-Chirurgie. Dabei wird mittels Kamera und Instrumenten operiert, die über kleine Hautschnitte in den Körper eingebracht werden. Die roboter-assistierten Systeme bringen dabei Vorteile für Operateur*innen und Patient*innen. „So ermöglichen sie beispielsweise viel komplexere Manöver als mit klassischen laparoskopischen Instrumenten“, erklärt der Medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, Michael Binder. Auch werde das Zittern der Hände der*des Operateur*in ausgeglichen. Nerven und Blutgefäße werden optimal geschont und durch die kleinen Schnitte können nicht nur bessere kosmetische Ergebnisse erzielt, sondern auch die Schmerzen nach der Operation so gering wie möglich gehalten werden. Die Chirurg*innen stehen dann nicht mehr am OP-Tisch, sondern bedienen – mit Blick auf den Bildschirm – eine Konsole. Das dreidimensionale hochauflösende Bild liefert dabei eine 10-fach vergrößerte Bilddarstellung.

Einsatz der OP-Roboter in der Urologie, Allgemeinchirurgie und Gynäkologie

 „Jeweils eine Klinik pro Region erhält einen da Vinci Xi OP-Roboter, insbesondere für die Urologie, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie und HNO. 2 Roboter gehen ans AKH. 1 OP-Roboter bleibt optional noch offen“, so Binder zu den Details. Für die Region Nord-Ost erhält die Klinik Donaustadt den neuen Roboter, für die Region Süd die Klinik Favoriten und in der Region West geht der da Vinci Xi an die Klinik Ottakring. Für die Chirurg*innen des jeweiligen Partnerspitals der Region wird es dann Slots im OP geben, damit die Robotik von allen genutzt werden kann.

„Im Vorfeld haben die Kliniken ihre individuellen Leistungsanforderungen definiert bevor es ans europaweite 2-stufige Verhandlungsverfahren gemäß Bundesvergabegesetz ging“, erklärt Binder. Die Firma Intuitive Surgical Sàrl hat letztlich den Zuschlag erhalten. Die Rahmenvereinbarung sieht nun vor, dass die 6 OP-Roboter in einem Zeitraum von 4 Jahren abgerufen werden können. Die Anwender*innen-Schulungen sind dabei Teil des Leistungs­umfangs. Für die Kliniken Donaustadt, Favoriten und Ottakring ist bereits ein Abruf erfolgt, das bedeutet, dass der Wiener Gesundheitsverbund schon bald flächendeckend in die Roboterchirurgie einsteigen wird. 

Klinik Donaustadt: Erste urologische Roboter-OP Mitte April

 „Der erste roboter-unterstützte Eingriff an der Klinik Donaustadt steht bereits Mitte April am OP-Plan“, erklärt der Leiter der Urologie und Andrologie der Klinik Donaustadt, Martin Marszalek. In der Urologie wird der OP-Roboter vor allem bei uro-onkologischen Eingriffen, wie z.B. der radikalen Prostataektomie (Prostataentfernung) oder bei der Operation von Nierentumoren, eingesetzt. Ebenso bei rekonstruktiven Eingriffen wie Nierenbeckenplastiken oder Blasenersatz-Operationen. Aber auch bis dato nicht minimal invasive, also offene chirurgische Eingriffe, können teilweise durch die neue Technologie ersetzt werden. „Dadurch sind die Eingriffe selbst weniger belastend für die Patient*innen, aber auch die Genesungsphase kann verkürzt werden. Der Blutverlust ist bei kleinen Hautschnitten geringer und die Ergebnisse sind mitunter präziser als bisher“, skizziert Marszalek die Vorteile. Die roboter-unterstützte Chirurgie ist zudem deutlich einfacher zu erlernen als die konventionelle minimalinvasive Chirurgie. Für junge Chirurg*innen bedeutet das, dass sie rascher direkt an den Patient*innen arbeiten können.

Bevor es im gesamten WIGEV in allen genannten Fächern so weit ist, muss das Personal noch üben: Rund 2 Monate Training am Simulator stehen in einem ersten Schritt an. Danach wird an Gewebe geprobt und abschließend werden unter Anleitung von so genannten Proktor*innen Operationen durchgeführt. Bis zum Sommer soll die erste Schulungsphase in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbunds abgeschlossen sein.

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