Oö. Volksblatt: „Kein Happyend“ (von Herbert SCHICHO)
Eigentlich hätte in der SPÖ der Würfel gestern fallen sollen, aber es scheint, dass der Würfel „brennt“. Das ist der umgangssprachliche Ausdruck für das seltene Phänomen, dass der Würfel auf der Kante stehen bleibt und daher kein Ergebnis liefert. Und es brennt auch weiterhin in der SPÖ, jegliche Löschversuche sind gescheitert. Nun sollen die Mitglieder die Entscheidung treffen und man hofft wohl, dass das Feuer dadurch von selbst ausgeht.
(Noch-)Parteichefin Rendi-Wagner und Herausforderer Doskozil werden in den kommenden Wochen einen internen Wahlkampf führen müssen. Für die SPÖ-Klubobfrau vermutlich kein Problem, weil ihr die Arbeit von Jörg Leichtfried schon länger abgenommen wurde. Das Burgenland hingegen wird sich auf einen oft abwesenden Landeshauptmann einstellen müssen. Und danach? Sollte Doskozil den SPÖ-Chefsessel übernehmen, wird in Eisenstadt das große Sesselrücken beginnen. Rendi-Wagner wird sich aus der Politik zurückziehen und das rote Tauziehen wird vermutlich zwischen Doskozil und Ludwig weitergehen. Kommt es zu keinem Wechsel, bleibt alles, wie es ist – einschließlich der vielen inhaltlichen Baustellen der SPÖ. Ein Ende des Trauerspiels der Sozialdemokratie ist zumindest vorerst nicht in Sicht und ein „Happyend“ schon gar nicht.
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